3 | Hinweise zum Betrieb einer Heizungsanlage
3.5 Druckhaltesysteme
Kompressorgesteuerte Druckhaltung
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Zusätzliche Anforderungen für die Schweiz
Das Füll- und Ergänzungswasser muss demineralisiert (vollentsalzt) werden
▪ Das Wasser enthält keine Inhaltsstoffe mehr, die ausfällen und sich im System ablagern
können
▪ Das Wasser wird dadurch elektrisch nicht leitend, wodurch Korrosion verhindert wird
▪ Es werden ebenfalls alle Neutralsalze wie Chlorid, Sulfat und Nitrat entfernt, welche unter
bestimmten Bedingungen korrodierende Materialien angreifen
Geht ein Teil des Systemwassers verloren, z.B. durch Reparaturen, so ist das Ergänzungswasser
ebenfalls zu demineralisieren. Eine Enthärtung des Wassers reicht nicht aus. Vor Befüllung von
Anlagen ist eine fachgerechte Reinigung und Spülung des Heizsystems erforderlich.
Kontrolle:
▪ Nach acht Wochen muss der pH-Wert des Wassers zwischen 8,2 und 10,0 liegen. Kommt das
Heizungswasser mit Aluminium in Berührung, ist ein pH-Wert von 8,0 bis 8,5 einzuhalten
▪ Jährlich, wobei Werte durch Eigentümer protokolliert werden müssen
Vorteile von normgerecht aufbereitetem Heizungswasser:
▪ Geringerer Leistungsabfall durch verminderter Kalkbildung
▪ Weniger Korrosion aufgrund reduzierter aggressiver Stoffe
▪ Langfristig kostensparender Betrieb durch bessere Energieausnutzung
Frostschutz
Bei Betreiben der Anlage mit frostgeschützten Wärmeträgermedien sind folgende
Hinweise bzw. ÖNORM H 5195-2 zu beachten:
▪ Dosierung des Frostschutzes gemäß Datenblatt des Herstellers
WICHTIG: Medium wird durch zu wenig oder zu viel Frostschutz stark korrosiv
▪ Zugabe von Frostschutz verringert die spezifische Wärmekapazität des Mediums,
deshalb Komponenten (Pumpen, Rohrleitungen, etc.) entsprechend auslegen
▪ Nur jene Bereiche mit frostgeschütztem Wärmeträgermedium füllen, die von
möglichem Frost betroffen sind (TIPP: Systemtrennung)
▪ Dosierung des Frostschutzes gemäß Angaben des Herstellers regelmäßig prüfen
▪ Frostgeschütztes Wärmeträgermedium nach Ablauf der Haltbarkeit entsorgen und
Anlage neu befüllen
Druckhaltesysteme in Warmwasserheizungsanlagen halten den erforderlichen Druck in
vorgegebenen Grenzen und gleichen die durch Temperaturänderungen des
Heizungswassers entstehenden Volumenänderungen aus. Es werden hauptsächlich zwei
Systeme eingesetzt:
Bei kompressorgesteuerten Druckhaltestationen erfolgt der Volumenausgleich und die
Druckhaltung über ein veränderliches Luftpolster im Ausdehnungsgefäß. Bei zu
niedrigem Druck pumpt der Kompressor Luft in das Gefäß. Ist der Druck zu hoch, wird
Luft über ein Magnetventil abgelassen. Die Anlagen werden ausschließlich mit
geschlossenen Membran-Ausdehnungsgefäßen realisiert und verhindern so einen
schädlichen Sauerstoffeintrag in das Heizungswasser.
B1500624_de | Bedienungsanleitung Kombikessel SP Dual compact (ESP)