DER INTONATOR IN DER PRAXIS
Beispiele für die Verwendung der automatischen
Betriebsart
Problem:
Ein Sänger hat zu Ihrer neuesten Ballade gerade die beste
Performance seines Lebens geliefert. Dummerweise war das am
Ende einer langen Nacht, und einige Noten liegen erheblich
»neben der Spur«. Der Sänger ist schon längst bei der nächsten
Session, und Ihre Studiozeit neigt sich dem Ende zu ...
Der betreffende Song war in D-Dur, mit einem Wechsel zu E-Dur
nach der Bridge. Ohne zu zögern, schließen Sie den Intonator an
...
Lösung:
Zur »Reparatur« der falsch gesungenen Noten in diesem Stück
eignet sich die automatische Betriebsart am besten.
• Zunächst müssen Sie Grundton und Tonleiter kennen. In
diesem Fall wissen wir, dass das Stück in D-Dur beginnt und
dann nach E-Dur wechselt.
• Schließen Sie den Intonator an.
• Drehen Sie den ALPHA-Drehregler und wählen Sie die
Einstellung »Major Scale«. Drücken Sie den
Dateneingaberegler, um die Auswahl zu bestätigen.
• Wählen Sie aus der Tastatur auf der Vorderseite des Intonator
das D. Daraufhin leuchten die zu D-Dur gehörenden Tasten
auf.
• Achten Sie darauf, dass die Tonhöhenkorrektur nicht
abgeschaltet ist und spielen Sie die zu korrigierende
Gesangsspur zu.
Als nächstes stellen Sie die drei Parameter ein, die für die
Tonhöhenkorrektur maßgeblich sind: Window, Attack und
Amount.
In diesem Fall liegt der Sänger nur etwas daneben; nie mehr als
einen Halbton. Daher können Sie den WINDOW-Regler auf
einen Bereich von etwa 80 bis 100 Cent einstellen. So erfasst der
Intonator nur die entsprechenden Fehler im »Nahbereich«. Da es
sich um eine Ballade handelt, ändert sich die Tonhöhe nur
langsam. Daher erzielen Sie den überzeugendsten Eindruck mit
einer langsamen Attack-Einstellung.
• Wählen Sie für den Attack-Parameter eine Einstellung zwis-
chen »Medium« und »Slow«.
• Stellen Sie den AMOUNT-Regler nach Ihren persönlichen
Vorlieben ein. Bei einer Einstellung von 4 sind noch gewisse,
natürlich wirkende Abweichungen zu hören, bei der
Maximaleinstellung 6 ergibt sich eine perfekte Stimmung.
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• Fast geschafft! Denken Sie nur an den Tonartwechsel. Nach
der Bridge drücken Sie auf der Intonator-Tonleiter das E, um
zu E-Dur zu wechseln.
Manual-Betriebsart
Um die Manual-Betriebsart zu aktivieren, drücken Sie die MAN-
UAL-Taste im Correction Processing-Bereich auf der Vorderseite
des Intonator. Die MANUAL ON-LED leuchtet auf.
In dieser Betriebsart können Sie die Tonhöhe der zu bearbeiten-
den Note direkt festlegen.
Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten: Drücken Sie entweder die
entsprechende Noten-Taste auf der Intonator-Tastatur, geben Sie
die Note per MIDI vor, oder verwenden Sie den MANUAL
PITCH-Drehregler.
Wenn Sie die Tastatur auf der Vorderseite des Intonator verwen-
den oder die Tonhöhe via MIDI vorgeben, leuchtet die LED der
entsprechenden Taste auf. Dies erleichtert vor allem bei der
Fernsteuerung des Intonator die Arbeit.
Die Tonhöhe des eingehenden Signals wird auf die von Ihnen
angegebene Tonhöhe korrigiert – jedoch nur, wenn das einge-
hende Signal sich in dem Bereich befindet, der durch das
»Tonhöhen-Fenster« definiert wurde. Dieses »Fenster« ist der
Bereich, in dem sich die Tonhöhe des empfangenen Signals
befinden muss, um erfasst und korrigiert zu werden. Sie können
dieses Fenster für die Tonhöhenkorrektur in einem Bereich von
±200 Cent einstellen.
Da 100 Cent einem Halbton entsprechen, können Sie auf diese
Weise also Noten korrigieren, die einen Ganzton (200 Cent)
neben der gewünschten Tonhöhe liegen.
Sobald eine gesungene Note außerhalb des Tonhöhen-Fensters
liegt, erfolgt überhaupt keine Tonhöhenkorrektur. Wenn Sie die
Zielnoten via MIDI vorgeben, kann der Intonator auch
Doppelungen (wie sie oft in Akkorden vorkommen) verarbeiten.
Beispiele für die Verwendung mit Anwender-Tonleitern
Problem:
Sie mischen eine Aufnahme, die Sie vor mehreren Monaten
gemacht haben. Dummerweise ist Ihnen damals entgangen, dass
die Sängerin im letzten Refrain an einer wichtigen Note »vor-
beischrammt«. Inzwischen wissen Sie die Tonart des Songs nicht
mehr, und Sie haben auch gerade keine Gitarre oder ein
Keyboard, um sie herauszufinden. Mit dem Intonator können Sie
dieses Problem trotzdem lösen ...