11 Optionsplatinen nachrüsten
11.2
Energiebilanztest
172
Durch die Wärmeabgabe von elektronischen Baugruppen entstehen je nach
gewählter Optionsplatinenbestückung unterschiedlich hohe Wärmeentwicklun-
gen im Gerät. Diese Wärme kann im hermetisch dichten Gehäuse IP67 nur be-
dingt gekühlt und abgeführt werden.
Mit dem JUMO PC-Setup-Programm kann vor dem Einbau von Options-
platinen eine Prognose zur maximal möglichen Erwärmung der Geräteelektro-
nik gestellt werden. Sie müssen dazu nur angeben, welche
Optionsplatinenbestückung Sie planen und welcher maximalen Umge-
bungstemperatur das Gerät beim Betrieb ausgesetzt sein wird.
Diese Energiebilanzberechnung geht vom Worst-Case-Szenario aus. Es wer-
den die maximal möglichen Wärmeabgaben der jeweiligen Optionsplatinen an-
genommen; die zugrunde liegende maximale Umgebungstemperatur kann
entweder auf 40 °C oder 50 °C eingestellt werden.
Überschreitet die geplante Optionsplatinenbestückung das Limit der Energiebi-
lanz, sollte diese Bestückung nur dann in Dauerbetrieb genommen werden,
wenn der Worst-Case (Umgebungstemperatur ständig 40 bzw. 50 °C und alle
Optionsplatinen gleichzeitig in max. Last) nicht dauerhaft eintreten kann. Dies
muss vom Anlagenplaner entschieden werden.
Vergleichbares praktisches Beispiel: KFZ-Motor sollte nicht dauernd im "roten"
hohen Drehzahlbereich betrieben werden. Dennoch ist dies kurzzeitig möglich.
Mit erhöhtem Verschleiß muss aber gerechnet werden.
Eine Demo-Version des JUMO PC-Setup-Programms befindet sich auf der CD,
die im Lieferumfang des JUMO AQUIS touch S enthalten ist. Alternativ können
Sie die Software auch auf der JUMO-Homepage kostenlos herunterladen.
Tipps zur Vermeidung von erhöhter Wärmeentwicklung:
•
Installation des Gerätes in Umgebung mit gemäßigten Temperaturen
•
direkte Sonneneinstrahlung verhindern, da sie zu einem extremen
Temperaturanstieg im Gerät führt
•
Bestückung auf das Notwendige reduzieren
•
anstatt analoger Strom-/Spannungsausgänge besser digitale Schnittstellen
(Ethernet, RS422/485 usw.) zur Messwertweitergabe an SPS/Leitsystem
nutzen
•
Helligkeit des LC-Displays auf das notwendige Maß reduzieren
•
Bildschirmschoner nutzen