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Dräger Atlan A100 Gebrauchsanweisung Seite 346

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Beschreibung
16.3.4
Minimierung des Frischgasverbrauchs
Bei einem kleinen Verhältnis zwischen dem eingestellten Frischgasflow und dem
Minutenvolumen des Patienten (Low-Flow-Betrieb) wird der Kolben während der
Exspiration mit einer Geschwindigkeit zurückgefahren, die dem ausgeatmeten Flow
des Patienten entspricht. Das vom Patienten ausgeatmete Volumen wird dadurch
vom Atemsystem nahezu vollständig aufgefangen. Der Anteil des über die
Anästhesiegasfortleitung entsorgten Gases wird minimiert. Dadurch werden die
folgenden Vorteile erzielt:
– Minimierung der Frischgasverluste durch eine bessere Ausnutzung des
dosierten Frischgasflows
– Optimierung der Atemgasklimatisierung durch das Auffangen der
größtmöglichen Menge feuchten Ausatemgases im Atemsystem
– Minimierung der dynamischen Resistance und erleichtertes Ausatmen für den
Patienten
– Frühere Verfügbarkeit der Druckunterstützung in synchronisierten
Beatmungsmodi durch ein früheres Erreichen der Startposition des Kolbens.
Bei größeren eingestellten Frischgasflows wird das oben beschriebene Verhalten
eingeschränkt. Es wird mehr Frischgas und weniger ausgeatmetes Patientengas im
Atemsystem aufgenommen. Dadurch verkürzen sich die Gaswechselzeiten im
Atemsystem.
16.3.5
Compliance-Kompensation
Das in das Atemschlauchsystem abgegebene Volumen entspricht nicht dem
Volumen, das der Patient letztendlich erhält. Ausschlaggebend für diese
Volumendifferenz sind die Dehnbarkeit des Atemschlauchsystems und die
Kompressibilität des darin enthaltenen Gases.
Wenn der Druck im Atemschlauch während der Inspiration steigt, kommt es
zusätzlich zu einer Ausdehnung des Schlauchmaterials. Der sich ausdehnende
Atemschlauch kann mehr Volumen aufnehmen, sodass den Patienten weniger
Volumen erreicht.
Dieses Gerät ist mit einer dynamischen Compliance-Kompensation ausgestattet,
die diese Volumendifferenz bei jedem Atemzug ausgleicht. Dem Gesamtsystem
wird zusätzliches Volumen zugeführt, sodass den Patienten das eingestellte
Atemzugvolumen tatsächlich erreicht.
Grundlage für die Compliance-Kompensation ist die im Systemtest oder im
Leckagetest ermittelte Atemschlauchcompliance.
16.3.6
Dynamisch angepasste Atemsystem-Compliance
Die benötigte untere Startposition des Kolbens ergibt sich aus dem zu dosierenden
Atemzugvolumen zuzüglich eines Reservevolumens für die Compliance-
Kompensation.
In maschinellen Beatmungsmodi ist die Startposition des Kolbens umso tiefer, je
größer das zu erwartende Atemzugvolumen ist. Auch im Beatmungsmodus
Manuell / Spontan wird für die Patientenkategorie Erwachsene eine tiefere
Kolbenposition als für pädiatrische Patienten oder Neonaten eingenommen.
Dadurch kann der erste automatische Beatmungshub ohne Verzögerung appliziert
werden, wenn in einen maschinellen Beatmungsmodus gewechselt wird.
346
Gebrauchsanweisung
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Atlan A100 (XL), A300 (XL), A350 (XL) SW 2.1n

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