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Siemens SCALANCE XB-200 Projektierungshandbuch Seite 24

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Technische Grundlagen
4.4 Redundanzverfahren
Common Industrial Protocol
Das Common Industrial Protocol (CIP) ist ein Anwendungsprotokoll der Automatisierung, das
den Übergang der Feldbusse in industrielles Ethernet und in IP-Netze unterstützt. Dieses
Industrieprotokoll benutzen Feldbusse/Industrienetzwerke wie DeviceNet, ControlNet und
EtherNet/IP in der Anwendungsschicht als Schnittstelle zwischen der deterministischen
Feldbus-Welt und der Automatisierungsapplikation (Steuerung, E/A, HMI, OPC, ...). Das CIP
liegt oberhalb der Transportschicht und erweitert die reinen Transportdienste um
Kommunikationsdienste für die Automatisierungstechnik. Dazu gehören Dienste für den
zyklischen, den zeitkritischen und den ereignisgesteuerten Datenverkehr. CIP unterscheidet
zwischen den zeitkritischen E/A-Nachrichten (implicit messages) und individuellen Frage/
Antwort-Telegrammen zur Konfiguration und Datenerfassung (explicit messages). CIP ist
objekt-orientiert; alle von außen "sichtbaren" Daten sind in Form von Objekten zugänglich. CIP
hat eine gemeinsame Konfigurationsgrundlage: EDS (Electronic Data Sheet).
Electronic Data Sheet
Electronic Data Sheet (EDS) ist ein elektronisches Datenblatt zur Beschreibung von Geräten.
Das für den EtherNet/IP-Betrieb benötigte EDS finden Sie unter "System > Laden &
Speichern (Seite 105)".
4.4
Redundanzverfahren
4.4.1
Spanning Tree
Vermeidung von Schleifenbildung bei redundanten Verbindungen
Das Spanning Tree-Verfahren ermöglicht es, Netzwerkstrukturen aufzubauen, bei denen es
mehrere Verbindungen zwischen zwei IE-Switches/-Bridges gibt. Ein Spanning Tree
verhindert, dass es zu einer Schleifenbildung im Netz kommt, indem er genau einen Pfad
zulässt und die anderen (redundanten) Ports für den Datenverkehr deaktiviert. Bei einer
Unterbrechung können die Daten über einen alternativen Pfad gesendet werden. Die
Funktionalität des Spanning Tree-Verfahrens basiert auf dem Austausch von Konfigurations-
und Topologieänderungs-Telegrammen.
Definition der Netztopologie durch Konfigurationstelegramme
Die Geräte tauschen zur Berechnung der Topologie untereinander Konfigurationstelegramme
aus, sogenannte BPDUs (Bridge Protocol Data Units). Mit diesen Telegrammen wird die Root
Bridge ausgewählt und die Netztopologie erstellt. Darüber hinaus bewirken BPDU-
Telegramme den Statuswechsel der Root-Ports.
Die Root Bridge ist die Bridge, die das Spanning Tree-Verfahren für alle beteiligten
Komponenten steuert.
Nachdem die Root Bridge festgelegt ist, bestimmt jedes Gerät einen Root-Port. Der Root-Port
ist der Port mit den geringsten Pfadkosten zur Root Bridge.
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SCALANCE XB-200/XC-200/XP-200/XR-300WG Web Based Management
Projektierungshandbuch, 06/2017, C79000-G8900-C360-05

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