ABB ACS 600 Benutzerhandbuch Seite 39

Identifikationsroutine
ACA 635 IGBT-Einspeiseeinheit, ACS/ACC 617, ACS 800-17
Bei konstanter Netzfrequenz ist die Leistung direkt proportional zum
Drehmoment. Durch Steuerung des Drehmoments kann die zwischen
der ISU und dem Netz übertragene Leistung auf einen Wert gesetzt
werden, der die DC-Zwischenkreisspannung konstant hält. Auf diese
Weise kann die Direkte Drehmomentregelung (DTC) genutzt werden,
die auf der Steuerung des Flusses und des Drehmoments beruht.
Der Hauptunterschied zwischen der DTC und der konventionellen
PWM liegt darin, dass das Drehmoment auf der gleichen Zeitebene
geregelt wird, wie die Taktung der Leistungshalbleiter (25 µs). Es gibt
keinen gesonderten spannungs- und frequenzgeregelten PWM-Modu-
lator. Alle Schalterstellungen der Leistungshalbleiter basieren auf dem
elektromagnetischen Status der ISU. Dieses Regelverfahren kann nur
durch eine Technologie mit einer hohen Signalverarbeitungsgeschwin-
digkeit realisiert werden. Bei der ACS 600 Produktreihe wird der digi-
tale Signalprozessor Motorola 56002 zur Erreichung einer ausreichend
hohen Geschwindigkeit eingesetzt.
Die ISU passt sich selbst an das Speisenetz an. Daten bezüglich der
Netzverhältnisse brauchen nicht eingestellt zu werden. Die Leistungs-
daten des Netzwechselrichters sind in der Software abgelegt.
Beim erstmaligen Anschluss der ISU an das Netz muss die Identifikati-
onsroutine durchgeführt werden. Die Identifikationsroutine wird jedes
Mal nach dem Anlegen der Versorgungsspannung an die NAMC-/
RMIO-Karte ausgeführt, und der Netzwechselrichter startet, wenn
Parameter 99.08 AUTO LINE ID RUN auf YES eingestellt ist.
Die Identifikationsroutine kann nach dem nächsten Start (ohne neues
Ab- und Zuschalten der Spannung an der NAMC-/RMIO-Karte) auch
ausgeführt werden, indem Parameter 99.07 LINE SIDE ID RUN auf
YES gesetzt wird und die Starttaste auf der Steuertafel gedrückt wird.
Dies kann durchgeführt werden, wenn der Verdacht besteht, dass die
automatische Identifikationsroutine nicht funktioniert hat oder eine
automatisch ablaufende Routine nicht erwünscht ist. Die Identifikati-
onsroutine benötigt ca. 5 Sekunden und der Netzwechselrichter muss
unbelastet sein.
Während der Identifikationsroutine wird die Höhe der Spannung im
Speisenetz auf Basis der DC-Spannungsmessung berechnet. Der
Wert wird von Parameter 2.07 DC REF INITIALIZ angezeigt. Wenn der
Wert von Parameter 2.07 DC REF INITIALIZ innerhalb der zulässigen
Grenzwerte liegt (siehe Par. 9.11 Bit 9 NET VOLTAGE FLT), wird die
Routine fortgesetzt und ermittelt die Frequenz des Netzes (50 Hz oder
60 Hz) und die Phasenfolge.
Kapitel 6 – Software-Beschreibung
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