Begriffe aus der Thermografie
Span (Kontrast)
Sind die Temperaturen im Bild sehr homogen verteilt und nah
beieinander, so kann es sein, dass das Bild nicht sehr farb- /
kontrastreich ist und Konturen nicht besonders gut erkennbar
sind. Um das Bild kontrastreicher zu machen, gehen Sie
zunächst in den Anzeigemodus MANUAL (siehe Abschnitt
"Temperaturskala einstellen"). Der Menübalken am unteren
Bildschirmrand muss deaktiviert sein. Richten Sie die Kamera
auf den zu untersuchenden Bereich, halten Sie sie ruhig und
drücken Sie nun die Taste Wiedergabe (23) für ca. 1 Sekunde.
Im Display erscheint kurz die Kalibrieranzeige und man hört den
Shutter im Gerät. Damit werden LEVEL und SPAN optimal für
den gewählten Bildausschnitt eingestellt. Dies kann nach
Belieben wiederholt werden. Drückt man nach diesen
Einstellungen die Pfeiltasten hoch (17) bzw. runter (21),
vergrößert bzw. verringert man die eingestellte
Temperaturspanne. Die Darstellung einzelner thermischer
Bereiche im Bild verändert sich und wird kontrastreicher.
Level (Mittlere Temperatur / Temperaturniveau / Helligkeit)
Oftmals macht es Sinn, in Verbindung mit einer Anpassung der
Spannweite (siehe Span) auch eine Justierung bzw. eine
Verschiebung der mittleren Temperatur (Level) vorzunehmen.
Hat man zuvor beispielsweise die Spannweite auf ein Minimum
zusammengefahren und verschiebt man nun diesen stark
zusammengefahrenen Temperaturbereich durch Verschieben
des Levels nach oben/unten (Drücken der rechten bzw. linken
Pfeiltaste), so wird das Bild selbst in Teilen unbrauchbar, weil es
komplett über- bzw. untersteuert ist. Jedoch lassen sich auf
diese Weise beim Durchlaufen der einzelnen
Temperaturabschnitte noch selbst kleinste
Temperaturunterschiede am Objekt sichtbar machen (z. B. bei
einer Fußbodenheizung).
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Emission
Jeder Körper, dessen Temperatur über dem absoluten Nullpunkt
von -273,15 °C liegt, sendet Wärmestrahlung aus. Wie gut er
diese abstrahlt, hängt u. a. von dessen
Oberflächenbeschaffenheit (z. B. Farbe, Struktur
Materialzusammensetzung etc.) und seiner Temperatur selbst
ab. Der Emissionsgrad eines Körpers gibt an, wie viel Strahlung
er im Vergleich zu einem idealen schwarzen Strahler abgibt. Ein
idealer schwarzer Strahler hat den theoretischen
Emissionsgrad 1. Weitere Faktoren wie Transmission und
Reflexion können in diesem optimalen Fall vernachlässigt
werden. In der Praxis ist das jedoch nicht möglich. So sind
Oberflächen, die bereits im sichtbaren Lichtspektrum stark
reflektieren, oftmals auch stark reflektierend im Spektralbereich
des Infrarots, wie z. B. poliertes Aluminium.
Es gilt die Formel: Transmission + Reflexion + Emission = 1
In den meisten Fällen ist der Faktor Transmission
vernachlässigbar. Ist die zu thermografierende Oberfläche stark
reflektierend, steigt entsprechend der Anteil der Reflexion und
der Anteil der Emission wird kleiner.
Beispiel:
• Transmission = 0
• Reflexion = 0,8
• Emission = 0,2
Stark reflektierende Oberflächen spiegeln alle möglichen
Temperaturen umliegender Wärmequellen wider, welche
dadurch wiederum indirekt von der Wärmebildkamera erfasst
und gemessen werden, nicht jedoch die zu messende
Oberflächentemperatur des eigentlichen Objektes. Um dieses
Problem zu umgehen, werden häufig spezielle Aufkleber oder
Sprays mit einem hohen, definierten Emissionsgrad auf die zu
messende Oberfläche aufgebracht.
Grundsätzlich gilt: Je höher der Emissionsgrad, desto niedriger
der Reflexionsgrad, umso besser ist eine Thermografie möglich.
Reflektierte Temperatur
Das Ausfindigmachen von Wärmequellen aus der Umgebung,
welche die Messung beeinflussen und die Ermittlung der
durchschnittlichen Temperatur, welche von diesen ausgeht und
vom zu thermografierenden Objekt reflektiert werden kann.
Wärmebildkamera IC200 / IC300
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