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7.1 Erdung Von Geschirmten Leitungen - Weidmuller u-control UC20 Handbuch

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7.1
Erdung von geschirmten Leitungen
Elektrische und elektronische Anlagen sollten weitgehend
sicher gegen elektrische Störungen aufgebaut werden,
damit sie auch im Fall transienter Störspannungen sicher
funktionieren.
Elektrische Störungen gelangen auf vielfältige Art und Weise
in die Stromkreise. Die häufigste Ursache sind induktive Stör-
beeinflussungen. Aber auch galvanische oder kapazitive Ein-
kopplungen sowie elektrische Felder und andere Vorgänge
sind Ursprung für Störspannungen. Dabei sind hochfrequente
Spannungsschwingungen – die sogenannten Transienten –
die Ursache für Störbeeinflussungen mit hoher Wirksamkeit.
Geschirmte Leitungen erhöhen die Störfestigkeit
Die Quellen von Störspannungen sind nur selten und dann
auch nicht immer vollkommen auszuschließen. Es müssen
also Maßnahmen ergriffen werden, um deren Wirkung zu
bekämpfen. Generell kann man sagen, dass Störspannungen
umso weniger elektrische Schaltkreise beeinflussen, je effek-
tiver sie von den Schaltkreiselementen ferngehalten oder
abgeleitet werden. Das kann auf vielfältige Art und Weise
und auch mehr oder weniger gut bewerkstelligt werden.
Eine recht wirkungsvolle Maßnahme, insbesondere zur Si-
cherung gegen induktive Beeinflussungen, also zur Gewähr-
leistung der „Elektromagnetischen Verträglichkeit" (EMV),
ist die Abschirmung der elektrischen Funktionsbauteile auf
Erdpotenzial. Hierbei werden Baugruppen beispielsweise in
metallischen, geerdeten Gehäusen eingebaut und die An-
schlussleitungen mit einer Schirmung versehen.
Generell kann gesagt werden, dass einer Störbeeinflussung
von Leitungen entgegengewirkt werden kann, indem man
die Leitungen möglichst weit voneinander getrennt verlegt,
den gemeinsamen Rückleiter so kurz wie möglich hält oder
ver drillte Leitungen benutzt. Ein weitaus besserer Schutz ist
aber eine durchgehende Schirmung aller Leitungen. Es ist
die wirksamste Maßnahme gegen das Einkoppeln von Stö-
rungen.
2603990000/07/03.2023
7 Erdung und Schirmung | Erdung von geschirmten Leitungen
Die beste Art der Schirmung besteht aus einem Schlauchge-
flecht von einzelnen Drähten aus nichtmagnetischen Werk-
stoffen (Kupfer, Aluminium). Das Geflecht sollte ausreichend
stark dimensioniert und auch möglichst dicht sein. Bei Lei-
tungen, die mit einer Folienschirmung versehen sind, muss
auf die geringe mechanische Festigkeit und die geringe
Stromtragfähigkeit der Schirmung geachtet werden.
Fachgerechte Verwendung geschirmter Leitungen
Die Schirmung von Leitungen bringt nur den erwünschten
Effekt, wenn sie fachgerecht ausgeführt wird. Unsachgemä-
ße Erdung oder hierfür verwendete Bauteile, die ihre Funk-
tion nur ungenügend erfüllen, mindern die Wirkung oder
verhindern sie gar ganz. Es genügt nicht, die Schirmung an
irgendeiner Stelle auf Erdpotenzial zu legen, denn es könnte
sein, dass diese Erdverbindung hochfrequenzmäßig ohne
Wirkung ist. Hinzu kommt, dass auf Erdschleifen geachtet
werden muss. Außerdem soll die Schirmung großflächig ge-
erdet werden. Darüber hinaus ist die Qualität der Schirmlei-
tungen und des Erdungs zubehörs von Bedeutung.
Weidmüller Klemmbügel KLBUE 10-20 SC, Best.-Nr. 1712321001
Handbuch u-control
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