ABB Emax Installation Und Betriebsanleitung Seite 71

15.2.6.5 Schutzfunktion "G"
Diese abschaltbare Schutzfunktion gestattet die Auslösung mit stromunabhängiger Verzögerung (t=k) oder stromabhängiger Verzögerung; im
letztgenannten Fall ist die Auslösezeit durch den folgenden Ausdruck gegeben:
 
2
 
max , t
( )
hierbei ist I
 
4
2
I I
 
f 4
HINWEIS: Die Zeit wird in Sekunden angegeben.
Die Auslösesteuerung der Schutzfunktion kann ausgeschaltet werden ("Trip: Off").
Der Leistungsschalter wird während der ganzen Dauer des Erdschlussfehlers nicht ausgeschaltet, sondern es wird
nur der Fehlerzustand signalisiert (Einschaltung der LED "Emergency" und Ausgabe einer Alarmmeldung).
Die Schutzeinheit PR113 bietet zwei verschiedene Arten des Erdschlussschutzes:
% Interne Schutzfunktion G
Sie wird innerhalb des Relais realisiert, indem die Zeigersumme der Phasenströme und des Neutralleiters errechnet wird. Der Fehlerstrom
ist durch die folgende Gleichung gegeben
= + + +
I I I I I
2 3 NE
G 1
Wenn beim Stromkreis kein Fehler vorliegt, ist der Modul der Summe dieser Ströme stets 0; umgekehrt nimmt der Fehlerstrom einen immer größeren
Wert an, der von der Größe des Fehlers abhängig ist.
Um diese Funktion zu nutzen, muss man die folgende Einstellung vornehmen: "Tor. selec.:Int."
% Schutzfunktion G mit externem Ringkernwandler (Rückfehlerstromschutz)
Diese auch als Rückfehlerstromschutz bezeichnete Funktion verwendet man für die Überwachung des Betriebs einer Maschine (Transformator,
Generator oder Motor usw.), deren Wicklungen im Stern geschaltet sind.
Für diese Schutzfunktion ist ein Ringkernwandler erforderlich, der das Kabel umschließt, das den Sternpunkt der Maschine mit Erde verbindet.
Der in der Wicklung des Ringkernwandlers induzierte Strom ist proportional zum Fehlerstrom, der in diesem Fall nur den Ringkern passiert.
Um diese Funktion zu nutzen, muss man die folgende Einstellung vornehmen: "Tor. selec.: Ext."
Der externe Ringkernwandler muss an die Einheit PR113 mit einem geschirmten verdrillten Leiterpaar (siehe Anm. A in Abs.
11.2.2) mit einer Länge von maximal 15m angeschlossen werden.
Der Schirm muss sowohl auf der Seite des Leistungsschalters als auch auf der Seite des Ringkernwandlers geerdet werden.
Es ist unabdingbar, dass der Sternpunkt durch Verwirklichung eines Schutzes gemäß Netzform TT direkt mit der Erde verbunden ist und nicht
auch als Neutralleiter verwendet wird (wie im TN-C-Netz). Die Bemessungswerte der verfügbaren Stromsensoren sind in der Abs.15.4.2.1.
angegeben.
Bei einphasiger Eigenspeisung funktioniert die Schutzfunktion "G" nur, wenn der Primärstrom größer 0,4xIn ist. Wenn der
Phasenstrom größer als 4xIn ist, schaltet sich die Schutzfunktion "G" selbsttätig ab, da in diesem Fall die anderen Schutzfunktionen
eingreifen, insofern der Fehler als ein Phasenfehler angesehen wird.
15.2.6.5.1 Anlauf-Schwelle"G"
Die Wahl der Anlauf-Funktion ist möglich, wenn die stromunabhängige Kennlinie gewählt wurde.
Zum Deaktivieren der Funktion wählt man '——-' beim Parameter "StartUp" auf der Bildschirmseite der Schutzfunktion "G".
Das Verhalten der Funktion ist identisch mit dem für die Schutzfunktion "S" beschriebenen Verhalten (siehe Abs.15.2.6.2.2).
15.2.6.5.2 Zonenselektivität "G"
Man kann die Funktion Zonenselektivität aktivieren, wenn eine Kennlinie mit stromunabhängiger Auslöseverzögerung gewählt wurde und eine
Hilfsspannung vorhanden ist.
Die Verdrahtung und die Aktivierung der Zonenselektivität "G" ist alternativ zu der der Schutzfunktion "D" und der Betrieb ist nur bei
Vorhandensein einer Hilfsspannung gewährleistet
Die Zonenselektivität "G" kann zusammen mit der Zonenselektivität "S" aktiviert werden, da die Ein- und Ausgänge (ZSI=K51/GZin und
ZSO=K51/Gzout) unabhängig sind.
Verhalten und Verdrahtung der Funktion sind identisch mit denen der Zonenselektivität "S" (siehe Abs. 15.2.6.2.3).
15.2.6.6 Schutz gegen Phasenunsymmetrie "U"
Die abschaltbare Schutzfunktion mit stromunabhängiger Auslöseverzögerung spricht an, wenn für eine Zeit, die größer oder gleich der
eingestellten Zeit ts ist, eine Unsymmetrie zwischen zwei oder mehr Phasen festgestellt wird, die den eingestellten Schwellwert I6 überschreitet.
Der Prozentsatz der Unsymmetrie wird wie folgt berechnet
Phasenstrom ist.
Die Auslösesteuerung der Schutzfunktion kann ausgeschaltet werden ("Protection Trip: Off").
In diesem Fall wird der Leistungsschalter während der ganzen Dauer der Unsymmetrie nicht ausgeschaltet, sondern nur
diese Bedingung durch Aufleuchten der LED "Warning" und eine Warnmeldung signalisiert.
Wenn der Phasenstrom größer als 6xIn ist, schaltet sich die Schutzfunktion "U" selbsttätig ab, da in diesem Fall die
anderen Schutzfunktionen eingreifen, insofern der Fehler als ein Phasenfehler angesehen wird.
Für maximale Phasenströme unter 0,3xIn ist die Schutzfunktion nicht freigegeben.
Überarb. L0849
der Fehlerstrom und I die Ansprechschwelle der Schutzfunktion.
f 4
% Sbil
−
I I
= ⋅
. max min 100
wobei I
I
max
max
Gerät
Dok. Nr.
der maximale Phasenstrom und I
Emax
RH0288003
der minimale
min
Sprache
Seite Nr.
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