ABB Emax Installation Und Betriebsanleitung Seite 68

15.2.6.1 Schutzfunktion "L"
Die Schutzfunktion "L" ist die einzige Schutzfunktion, die nicht abgeschaltet werden kann, da sie zum Überlastschutz des Relais selbst dient. Die
einstellbaren Kennlinientypen sind gemäß den entsprechenden Bezugsnormen in zwei Gruppen unterteilt.
Standard-Auslösekennlinie gemäß IEC 60947-2
Es kann nur ein Typ von Kennlinie eingestellt werden (t=k/I
Die stromabhängige Auslösezeit der Schutzfunktion wird durch den folgenden Ausdruck festgelegt.
⋅
9 t
 
1
max , 0. 75 p
( )
für
   
2
I I
f 1
HINWEIS: Die Zeit wird in Sekunden angegeben.
Standard-Auslösekennlinie gemäß IEC 60255-3
Es können 3 Typen von Kennlinien eingestellt werden, die durch die Norm IEC60255-3 als Typen A, B und C festgelegt sind.
Die stromabhängige Auslösezeit der Schutzfunktion ist durch folgende Gleichung gegeben:
k
= •
t b
wobei gilt:
( )
α
−
I 1
I ist der Fehlerstrom und I die vom Benutzer eingestellte Ansprechschwelle der Schutzfunktion.
f 1
a und k sind zwei von der Norm vorgeschlagene Parameter, die mit dem gewählten Steigungstyp variieren (z.B. bei Steigung vom Typ B ist a =
1 und k = 13,5);
b ist ein von SACE zur Vermehrung der Kennlinien mit derselben Steigung eingeführter Parameter.
15.2.6.1.1 Thermischer Speicher "L"
Die Funktion Thermischer Speicher kann für den Schutz der Kabel aktiviert werden; sie basiert auf dem Parameter "τL", der als die Auslösezeit
der für 1,25xI1 gewählten Kennlinie (t1) definiert ist.
Die Auslösezeit des Auslösers beträgt mit Sicherheit 100% der gewählten Auslösezeit, nachdem eine Zeit von τL nach der letzten Überlast oder
der letzten Auslösung verstrichen ist. Andernfalls wird die Auslösezeit in Abhängigkeit von der aufgetretenen Überlast oder der verstrichenen Zeit
verkürzt.
Der Schutzauslöser PR113 verfügt über zwei Instrumente, um den thermischen Speicher zu realisieren. Das erste Instrument funktioniert nur,
wenn der Auslöser gespeist ist (es speichert Überlasten, deren Dauer nicht die Auslösung des Auslösers verursachte); das zweite Instrument
funktioniert auch, wenn der Auslöser nicht gespeist ist (es verkürzt die Auslösezeiten im Fall der unverzüglichen Wiedereinschaltung). Der
Schutzauslöser PR113 entscheidet eigenständig in Abhängigkeit von den Umständen, welche der beiden Funktionen verwendet wird.
HINWEIS: Die Funktion Thermischer Speicher kann nur eingestellt werden, wenn der Standard-Kennlinientyp (t=k/I
15.2.6.1).
15.2.6.2 Schutzfunktion "S"
Diese abschaltbare Schutzfunktion gestattet die Auslösung mit stromunabhängiger Verzögerung (t=k) oder stromabhängiger Verzögerung; im
letztgenannten Fall ist die Auslösezeit durch den folgenden Ausdruck gegeben:
 
⋅
100 t
>
I
2
max  , t 
( )
für
2 f
2
I
 
 
f
15.2.6.2.1 Thermischer Speicher "S"
Die Funktion Thermischer Speicher kann für den Schutz der Kabel aktiviert werden, wenn eine Kennlinie mit stromabhängiger Auslösung gewählt
wurde; sie basiert auf dem Parameter "tS", der als die Auslösezeit der für 1,5xI2 gewählten Kennlinie (t2) definiert ist. Die anderen Eigenschaften
sind identisch mit denen für den thermischen Speicher "L" (siehe Abs. 15.2.6.1.1).
15.2.6.2.2 Anlauf-Schwelle "S"
Die Wahl der Anlauf-Funktion ist möglich, wenn die stromunabhängige Kennlinie gewählt wurde.
Zum Deaktivieren der Funktion wählt man [——] beim Parameter "StartUp" auf der Bildschirmseite der Schutzfunktion "S".
Die Dauer der Gültigkeit der Anlauf-Schwelle ist abhängig von der Einstellung des Parameters "ts" auf der Bildschirmseite für die Freigabe der
Funktion START-UP (siehe Abs. 15.4.2.2); wenn hier die Funktion auf [Off] gesetzt wurde, ist die Anlauf-Schwelle für alle Schutzfunktionen
deaktiviert.
Die Anlauf-Funktion erlaubt das Ändern der Ansprechschwelle der Schutzfunktion (S, D, I und G) während eines Zeitintervalls der Dauer "ts" ab
dem "Start-up"; hierunter ist folgendes zu verstehen:
– Einschaltung des Relais mit Eigenspeisung;
– Übergang des Scheitelwerts des maximalen Stroms über 0,1xIn; ein neuer Anlauf ist möglich, nachdem der Strom unter 0,1xIN gesunken ist.
I
t h
Anlauf Start Up I
Start Up
Ansprechschwelle
• Anlaufzeit di Start-up
Es gibt nur eine Anlaufzeit für alle betroffenen Schutzfunktionen.
Bereich: 0,1 s ... 1,5 s, Schrittweite 0,05 s.
Überarb. L0849
≤ >
I 12 In , 0.75 s p I
für
f
f
I
= f
I
HINWEIS: Die Zeit wird in Sekunden angegeben.
I
1
hierbei ist If der Fehlerstrom und I2 die Ansprechschwelle der Schutzfunktion.
I
2
HINWEIS: Die Zeit wird in Sekunden angegeben
2
Anlauf-Schwelle I
t
s
Toleranz: ± 20%.
2
), der durch die Norm IEC 60947-2 festgelegt ist.
12 In
hierbei ist If der Fehlerstrom und I1 die Ansprechschwelle der Schutzfunktion
2
Gerät
Dok. Nr.
2 ) gewählt wurde (siehe Abs.
Emax
RH0288003
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