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UHRENBAUSATZ Mechanica M1 Bauanleitung Seite 55

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Technik und Funktionsweise
der Mechanica M1
Die höchstzulässigen Drehzahlen dieser Lager liegen je nach
Dimensionierung bei über 100.000 Umdrehungen in der Minute. Das
schnellste Rad in unserer Uhr, das Ankerrad*, dreht sich hingegen nur
einmal in der Minute. Wir können also getrost davon ausgehen, dass
unsere Lager nicht überstrapaziert werden. Lediglich ein Verschmutzen der
Kugellager, zum Beispiel durch Staub, kann den Ablauf unseres Räder -
werks behindern. Aber davor ist unser Werk hinreichend durch das
speziell abgedichtete Gehäuse geschützt.
Diese für Großuhren hervorragende Lagerung ermöglicht uns nun mit
weniger Antriebskraft zu arbeiten, weil durch die Kugellager weniger
Reibung und damit weniger Kraftverlust entsteht. Weniger Antriebs kraft
bedeutet darüber hinaus auch weniger Belastung für die Ver zahnung, was
wiederum der Langlebigkeit des Räderwerks zu Gute kommt.
Kommen wir nun zur Reibung, die in den einzelnen Rad-Trieb -
Ein grif fen entsteht.
Die Größe dieser Reibung wird durch mehrere Faktoren bestimmt:
n
Die verwendeten Materialien, oder genauer Materialpaarungen
n
Die Zahnform
n
Die Zahnzahlen
n
Die Größe der Einzelübersetzung eines Eingriffs
Die verwendeten Materialien:
Wir verwenden in Ihrer Mechanica M1 durchgehärtete Stahltriebe und
Messing räder.
Dies hat zweierlei Gründe:
*
1.
Die Zähne des Triebs
werden auf Grund der höheren Umdrehungs -
zahl häufig belastet und deshalb aus dem härteren Metall hergestellt.
2.
Die Reibung von unterschiedlichen Materialien ist geringer als die
Reibung von gleichen Metallen aufeinander. In der Uhrmacherei hat
sich die Paarung von Messing
108
*
*
auf Stahl besonders bewährt.
Die Zahnform:
Im Vergleich zu anderen Getrieben in der Technik wird in der Uhr macherei
*
mit hohen Übersetzungsverhältnissen
ins Schnelle gear beitet. Um eine
gleichmäßige und reibungsarme Kraftübertragung zu ermöglichen,
erfordert dies eine spezielle Geometrie der einzelnen Zähne. Die
theoretisch perfekte Zahnform für diesen Einsatz wurde schon vor über
hundert Jahren entwickelt, war aber damals wie heute fertig ungs -
technisch nicht zu reproduzieren. Aus diesem Grund verwen den wir in
Ihrer Uhr eine an diese Idealform bestmöglich angenäherte Zahn form, bei
der die einzelnen Zähne im Eingriff aufeinander über wie gend abrollen und
kaum noch aneinander reiben. Wir sprechen von einer Kreisbogen ver -
zahnung, welche an die ideale Zykloidenver zah nung
Die verwendeten Zahnzahlen und die Größe des Übersetzungs -
ver hältnisses hängen eng voneinander ab.
Es hat sich gezeigt, dass es von Vorteil ist, wenn sich möglichst viele
Zähne gleichzeitig im Eingriff mit dem anderen Rad befinden. Die Kraft -
übertragung erfolgt dann sehr gleichmäßig und mit wenig Rei bung.
Dies wird durch hohe Triebzahnzahlen erreicht. Als guter Wert bei Präzi-
sionsuhren haben sich Triebzahnzahlen von über zehn bewährt.
Ebenfalls hat sich gezeigt, dass ein zu hohes Übersetzungsver -
*
hältnis im Eingriff
mehr Reibung nach sich zieht.
Die Erfahrung lehrt uns, dass Übersetzungsverhältnisse von unter 1:10 als
ideal anzusehen sind.
Bei Ihrer Mechanica M1 haben wir Triebzahnzahlen von 12, 14 und 16
Zähnen verwendet. Die entsprechenden Einzelübersetzungsverhältnisse
liegen bei 1:8 und 1:7,5.
*
angenähert ist.
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Diese Anleitung auch für:

Mechanica m1 carbon

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