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UHRENBAUSATZ Mechanica M1 Bauanleitung Seite 45

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Technik und Funktionsweise
der Mechanica M1
Aus diesem Grund sitzt auf der Reguliermutter unseres Pendels das
sogenannte Kompensationsrohr, auf dem dann das Pendelgewicht ruht.
Dieses kurze Rohr besteht aus Stahl und ist so berechnet, dass sei ne
Ausdehnung bei Erwärmung exakt soviel beträgt, wie sich der ge samte
Invarstab nach unten verlängert (siehe Abbildung). Demzu fol ge wird
die Po si tion des Pendelgewichts, welche in etwa der Po sition des
Pen del schwerpunkts entspricht, konstant gehalten. Diese Art der
Temperaturkompensation wurde 1896 von Sigmund Rief ler erfunden und
hat sich seitdem beim Bau von Präzi sions pen del uhr en
Nachdem wir nun das Thema der konstanten Pendellänge, oder ge nau er
formuliert des konstanten Schwingungsmittelpunkts, erläu tert haben,
müssen wir auf die Konstante der Schwerkraft ein gehen. Die Schwerkraft
ist neben der Pendellänge für die Schwingungsdauer ausschlaggebend.
Diese uns nur allzu gut bekannte Kraft ist an einem Ort konstant, ändert
sich aber, wenn wir uns von Nord nach Süd be we gen oder unsere Höhe
zum Meeresspiegel ändern. Aus diesem Grund muss eine Pendeluhr am
jeweiligen Aufstellungsort einreguliert werden, das heißt, wir gleichen die
Pendellänge der örtlichen Schwer kraft an.
Dazu bedienen wir uns der Reguliermutter und verändern durch das Hoch-
oder Herunterschrauben den Schwerpunkt des Pendels. Durch diese
Maßnahme können wir die Uhr auf ein bis zwei Sekunden Abwei chung
pro Tag einjustieren. Um aber eine Ganggenauigkeit von zwei bis drei
Sekunden im Monat zu erreichen, müssen wir nun mit Hil fe der wenige
Milligramm schweren Feinreguliergewichte den Schwin gungsmittel-
punkt des Pendels korrigieren. Dazu legen wir die Gewichte auf den
Feinregulierteller in der Mitte des Pendelstabs und erreichen damit eine
minimale Verla ge rung des Schwerpunkts nach oben und so eine kleine
Beschleu nigung der Pendelschwingung.
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*
vielfach bewährt.
Wenn wir eines dieser Gewichte entfernen, verlängert sich die Schwing -
ungsdauer und unsere Uhr wird langsamer.
Bisher kann man also sagen, dass das Pendel der Mechanica M1 die
wichtigsten Vorraussetzungen für eine erstklassige Präzisionspendelu
erfüllt.
Die letzte noch offene Frage ist die der gleich bleibenden Schwin gungs -
weite des Pendels. Diese ist nicht abhängig von der Konstruk tion des
Pendels, sondern von der Kraft, die dem Pendel zur Aufrecht er hal tung
seiner Schwin gung zugeführt wird.
Diese Kraft wird dem Pendel vom Uhrwerk mit Hilfe der so genannten
Hemmung*, welche die Verbindung vom
Räderwerk*
herstellt, zugeführt.
Der Aufbau und die Funktion der Hemmung werden ab Seite 94 ge nau er
erläutert.
Wir wissen aber schon, dass diese die Aufgabe hat, das Pendel in
Schwingung zu halten. Da die Reibungen von Luft und Aufhängung na he zu
konstant sind, muss die Kraft, die dem Pendel zugeführt wird, eben falls so
konstant wie möglich gehalten werden. Dies ist Aufgabe des Uhrwerks
und dessen Antriebs.
An dieser Stelle sei nur erwähnt, dass der Antrieb durch ein ab lauf en des
Gewicht erzielt wird, das durch die konstante Schwerkraft am Aufstel -
lungsort eine gleich bleibende Kraft auf das Räderwerk ausübt.
Der Antrieb Ihrer Mechanica M1 wird im Abschnitt »Antrieb und Räder -
werk« ab Seite 102 erläutert.
hr*
zum Schwing system
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Diese Anleitung auch für:

Mechanica m1 carbon

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