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Waldorf MicroWave II Bedienungsanleitung Seite 36

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Übersicht
Um das System der Wavetable-Tonerzeugung anschaulich zu erklären, folgt zunächst ein
nicht ganz korrekter Überblick:
Eine Wavetable ist eine Liste mit 64 Wellenformen. Jede Wellenform zeichnet sich durch
einen eigenen Klangcharakter aus. Einige Wavetables enthalten Wellenformen mit
ähnlichem Klangcharakter, bei anderen Wavetables sind die Klangunterschiede jedoch
teilweise extrem groß. Die folgende Abbildung zeigt Ausschnitte einer Wavetable.
Auffallend ist, daß die drei oberen Einträge die klassischen Analogsynthesizer-
Wellenformen Dreieck, Rechteck und Sägezahn darstellen. Diese drei Wellenformen sind
in jeder Wavetable identisch. So können Sie, egal mit welcher Wavetable Sie arbeiten,
immer auf die „klassischen" Synthesizerwellenformen zurückgreifen.
Beide Oszillatoren einer Stimme benutzen eine Wavetable gemeinsam. Jeder Oszillator
kann aber innerhalb dieser Wavetable unterschiedliche Wellenformen abspielen.
Beispielsweise gibt Oszillator 1 eine Sinuswelle von Position 01 aus, während Oszillator 2
eine Sägezahnwelle von Position 63 abspielt.
Das entscheidend andersartige an der Wavetable-Tonerzeugung ist jedoch die Möglichkeit,
nicht nur eine einzelne Wellenform pro Oszillator abzuspielen, sondern mithilfe
unterschiedlicher Modulationen auf verschiedene Wellenformen zuzugreifen oder im
Verlauf des Klanges sogenannte Wellendurchläufe zu erzeugen. Zum Beispiel kann ein
Oszillator mit einer Sinuswelle starten und nach einiger Zeit in eine Sägezahnwelle
überblenden. Je nach verwendeter Wavetable können die Unterschiede so drastisch sein,
daß ein Klangbild entsteht, daß in keiner Weise mit Sample-Playern oder ähnlichem zu
erzeugen wäre. Somit unterscheidet sich die Wavetable-Synthese gravierend von allen
anderen Tonerzeugungssystemen.
Die Möglichkeiten dieses Prinzips sind immens. Um ein paar Beispiele zu nennen:
• Jede Note eines 5-Oktaven-Keyboards kann auf eine andere Wave der Wavetable
zugreifen, da ein solches Keyboard 61 Tasten besitzt und eine Wavetable aus 64
Waves besteht.
• Je nach Anschlagstärke werden unterschiedliche Waves abgespielt.
• Ein LFO moduliert die Position innerhalb der Wavetable. Hierdurch können je
nach Wavetable subtile bis drastische Änderungen des Klangspektrums erzeugt
werden.
• Beliebige Controller (wie z.B. das Modulationsrad) ändern die Position innerhalb
der Wavetable. Wenn Sie einen Akkord spielen und am Modulationsrad drehen,
werden die Waves jeder Note gleichförmig zueinander geändert.
36
Wave 63
Wave 62
Wave 61
Wave 60
Wave 59
Wave 58
Wave 57
Wave 02
Wave 01
Wave 00
Bedienhandbuch MicroWave II • MicroWave XT • XTk

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