Inhalt 1. Einleitung 2. Erforderliche Geräte und Ausrüstung 3. Einrichten der Elektrode und Messungen Elektrodenvorbereitung Überprüfung der Elektrodenfunktion (Steilheit) Probenanforderungen Hinweise zur Messung Lagerung und Pflege der Elektrode Serielle Verdünnung 4. Analyseverfahren Direktmessung Direktmessung für kleine Volumen Messung bei niedrigen Konzentrationen Standardaddition 5.
Das Click & Clear™-Diaphragma ermöglicht einen optimalen Kontakt zwischen Elektrolyt- und Messlösung und liefert schnelle und stabile Messungen. Die perfectION Kalium-Kombinationselektrode (ISE) ist mit ™ einem BNC-Stecker (P/N 51344721) und für METTLER TOLEDO Titratoren mit einem Lemo-Stecker (P/N 51344821) lieferbar.
1. Ein METTLER TOLEDO Ionenmeter, z. B. ein SevenMulti™ Tischmessgerät oder ein tragbares SevenGo pro™ Messgerät, oder einen METTLER TOLEDO Titrator, z. B. Titratoren der Serie Tx (T50, T70, T90) Excellence oder G20 Compact METTLER TOLEDO Kombinations-ISE können an jedem Ionen- meter mit BNC-Anschluss eingesetzt werden.
3. Einrichten der Elektrode und Messungen Elektrodenvorbereitung Hinweis: Beim Zusammenbau der Elektrode darf die sensitive Membran und der Referenzkontakt nicht berührt werden! 1. Nehmen Sie das Membranmodul aus dem Glasfläschchen und bewahren Sie das Glasfläschchen für die Lagerung auf. Vergewis- sern Sie sich, dass beide O-Ringe korrekt am Modul angebracht sind.
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2.5 cm über dem Pegel der Probe im Becherglas sein, um einen ausreichenden Elektrolytfluss sicher- zustellen. Während der Messungen muss die Einfüllöffnung immer offen sein. Kopf Feder Einfüllöffnung Elektrodenschaft Innenstab Referenzkontakt O-Ringe Membranmodul sensitive Membran Abbildung 1 – perfectION™ Kalium-Kombinationselektrode...
Überprüfung der Elektrodenfunktion (Steilheit) Diese allgemeine Anleitung für die Überprüfung der Elektroden- funktion gilt für die meisten Messgeräte. Bei diesem Verfahren wird die Steilheit der Elektrode bestimmt. Die Steilheit ist definiert als die Änderung in Millivolt, die bei einer Änderung der Konzentration um das jeweils Zehnfache festzustellen ist.
6. Pipettieren Sie nun 10 mL der gewählten 1000 mg/L Standardlösung in dasselbe Becherglas und rühren Sie die Lösung gut. Das Elektrodenpo- tential in Millivolt notieren, sobald die Mes- sung stabil ist. 7. Wenn die Temperatur der Lösung zwischen 20 und 25 ˚C liegt, sollte die Differenz der beiden Millivolt-Messungen 54 bis 60 mV 54 bis 60 mV betragen.
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• Rühren Sie alle Standards und Proben mit einheitlicher, mässiger Geschwindigkeit. Legen Sie isolierendes Material, z. B. Styropor oder Pappe, zwischen die Rührerplatte und das Becherglas, um Messfehler durch Wärmeübertragung auf die Probe zu verhindern. • Verwenden Sie für die Kalibrierung immer frisch hergestellte Standards.
Lagerung und Pflege der Elektrode Lagerung und Aufbewahrung der Elektrode Zur Aufbewahrung zwischen Messungen und zur Aufbewahrung von bis zu drei Tagen die Elektrode in eine 10 mol/L oder 100 mg/L Kalium Standardlösung stellen. Die Elektrolytlösung in der Elektrode darf nicht verdunsten, da sie sonst auskristallisiert. Wird die Elektrode länger als eine Woche gelagert, entleeren Sie die Elektrode und spülen Sie die Referenzkammer gut mit destil- liertem Wasser.
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Ersetzen des Kalium Membranmoduls Die Polymermembran weist nach einiger Zeit Verschleisserschei- nungen auf, was sich bei Proben mit niedriger Konzentration durch Abnahme der Steilheit, Driften, schlechte Reproduzierbar- keit und schlechtes Ansprechverhalten bemerkbar macht. Durch Ersetzen der Membran kann das normale Ansprechverhalten der Elektrode wiederhergestellt werden.
Serielle Verdünnung Die serielle Verdünnung ist die beste Methode zur Herstellung von Standardlösungen. Serielle Verdünnung bedeutet, aus einer Standardlösung hoher Konzentration durch mehrmaliges Ver- dünnen Standardlösungen geringerer Konzentrationen herzu- stellen. Die Verdünnungsreihe wird fortgesetzt, bis alle benötig- ten Standardlösungen vorliegen. 1.
4. Analyseverfahren Dem Analytiker stehen unterschiedliche Analyseverfahren zur Verfügung. Im folgenden Abschnitt werden diese Verfahren beschrieben. Die Direktmessung ist ein einfaches Verfahren zur Messung einer grossen Anzahl von Proben. Für jede Probe ist nur eine Messung erforderlich. Kalibriert wird mit verschiedenen Stan- dards.
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Direkt Direkt für Niedrige Standard- kleine Konzen- addition Volumen trationen ] < 0.4 mg/L ✔ ] > 0.4 mg/L ✔ ✔ ] > 1.0 mg/L ✔ Gelegentliche ✔ Proben Kleines ✔ ✔ Probenvolumen Grosse ✔ ✔ ✔ Probenanzahl Reduzierung Chemikalien- ✔...
Direktmessung Typische Kalibrierkurve bei der Direktmessung Bei der Direktmessung wird entweder direkt im Messgerät oder manuell auf halblogarithmischem Papier eine Kalibrierkurve erstellt. Die Elektrodenpotentiale der Standard lösungen werden gemessen und auf der linearen Achse gegen deren Konzentrati- onen auf der logarithmischen Achse aufge tragen. Im linearen Bereich der Elektrode werden für die Erstellung der Kalibrierkurve nur zwei Standards benötigt.
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Direktmessung – Überblick Die folgenden direkten Messverfahren werden für Proben mit mitt- leren bis hohen Konzentrationen empfohlen. Die Proben müssen im linearen Bereich der Elektrode liegen – grösser als 0.4 mg/L oder 10 mol/L Kalium. Für die Kalibrierung genügen zwei Punkte, es können jedoch auch mehr Punkte verwendet werden.
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Direktmessung mit einem Messgerät, das über einen Ionen- Modus verfügt Hinweis: Weitere Informationen finden Sie im Benutzerhand- buch des Messgeräts. 1. Geben Sie 100 mL der Standardlösung der geringeren Konzentration und 2 mL der ISA-Lösung in ein 150 mL Becherglas und rühren Sie die Lösung gut.
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Direktmessung mit einem Messgerät, das über einen Millivolt-Modus verfügt Hinweis: Weitere Informationen finden Sie im Benutzerhand- buch des Messgeräts. 1. Schalten Sie das Messgerät in den mV-Modus. 2. Geben Sie 100 mL der Standardlösung der geringeren Konzentration und 2 mL der ISA-Lösung in ein 150 mL Becherglas und rühren Sie die Lösung gut.
Direktmessung für kleine Volumen Mithilfe des Click & Clear™-Diaphragmas ist diese Elektrode in der Lage, kleine Proben volumina bis zu einem Minimum von 5 mL zu messen. Hierfür wird ein angepasstes Verfahren zur Direktmes- sung verwendet. Da dies ein geringeres Lösungsvolumen erfor- dert, reduziert sich auch der Verbrauch von Kalium Standardlö- sungen und ISA-Lösung.
Vorbereitung der Direktmessung für kleine Volumen 1. Bereiten Sie die Elektrode gemäss Abschnitt Elektrodenvorbereitung vor. 2. Schliessen Sie die Elektrode an das Messgerät an. 3. Stellen Sie mindestens zwei Standardlösungen her, die am oberen und unteren Ende des erwarteten Probenbereichs liegen und deren Konzen- trationen sich um den Faktor Zehn unterscheiden.
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Direktmessung für kleine Volumen mit einem Messgerät, das über einen Millivolt-Modus verfügt Hinweis: Weitere Informationen finden Sie im Benutzerhand- buch des Messgeräts. 1. Schalten Sie das Messgerät in den mV-Modus. 2. Geben Sie 25 mL der Standardlösung der geringeren Konzentration und 0.5 mL der ISA-Lösung in ein 50 mL Becherglas und mischen Sie die Lösung durch Schwenken des Glases.
Messung bei niedrigen Konzentrationen Dieses Verfahren eignet sich für Lösungen mit einer Kalium-Kon- zentration unter 0.4 mg/L oder 10 mol/L Kalium. Falls die Lösung neben einem niedrigen Kaliumgehalt eine hohe Gesam- tionenstärke (grösser als 10 mol/L) aufweist, sollte eine Kalib- rierlösung mit einer ähnlichen Zusammensetzung wie die Probe erstellt werden.
Kalibrierung und Messung niedriger Konzentrationen 1. Geben Sie 100 mL destilliertes Wasser und 1 mL gering konzent- rierte ISA-Lösung in ein 150 mL-Becherglas. 2. Die Elektrode mit destilliertem Wasser abspülen, trockentupfen und in das Becherglas stellen. Die Lösung gut rühren. 3.
Standardaddition Die Standardaddition ist ein einfaches Verfahren zur Messung von Proben im linearen Bereich der Elektrode (mehr als 0.4 mg/L oder 10 mol/L Kalium), da keine Kalibrierkurve erforderlich ist. Sie kann verwendet werden, um die Ergebnisse einer Direktmes- sung zu verifizieren oder um die Gesamtkonzentration eines Ions bei grossem Überschuss an Komplexbildnern zu messen.
Vorbereitung der Standardaddition 1. Bereiten Sie die Elektrode gemäss Abschnitt Elektrodenvorberei- tung vor. 2. Schliessen Sie die Elektrode an das Messgerät an. 3. Stellen Sie eine Standardlösung her, durch welche die Kalium-Kon- zentration der Probe nach der Zugabe verdoppelt wird. Gehen Sie entsprechend den Angaben in Tabelle 3 vor.
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Standardaddition mit einem Messgerät, das über einen Millivolt-Modus verfügt 1. Schalten Sie das Messgerät in den relativen Millivolt-Modus. Wenn das Gerät über keinen relativen Millivolt-Modus verfügt, den Millivolt- Modus verwenden. 2. Messen Sie 100 mL der Probe und 2 mL der ISA-Lösung ab und geben Sie die Lösungen in ein 150 mL Becherglas.
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Mithilfe von Excel-Tabellen die Standardaddition für Proben berechnen Es kann zur Berechnung der Ergebnisse der Standardaddition auch eine einfache Kalkulationstabelle erstellt werden. Hierbei kann jedes gewünschte Verhältnis von Probe zu Zugabe verwen- det werden. Ein Beispiel für eine typische Vorlage finden Sie in Tabelle 4.
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Tabelle 5 – Q-Werte für eine Volumenänderung von 10%, Steilheiten (in Spaltenüberschrift) in Einheiten von mV/Dekade ∆E Q Konzentrationsverhältnis 57.2 58.2 59.2 60.1 0.2917 0.2957 0.2996 0.3031 0.2827 0.2867 0.2906 0.2940 0.2742 0.2781 0.2820 0.2854 0.2662 0.2700 0.2738 0.2772 0.2585 0.2623 0.2660 0.2693...
5. Elektrodenmerkmale Ansprechzeit Wenn das Potential der Elektrode auf halblogarithmischem Milli- meterpapier gegen die Konzentration aufgetragen wird, ergibt dies eine Gerade mit einer Steilheit von etwa 54 bis 60 mV pro 10-facher Konzentrationsänderung. Die Ansprechzeit der Elektrode (die Zeit bis 99% der Potential- messungen stabil sind) reicht von mehreren Sekunden in kon- zentrierten Lösungen bis mehrere Minuten im Bereich der Nach- weisgrenze.
Nachweisgrenzen Bei reinen Kaliumchlorid-Lösungen liegt die obere Nachweis- grenze bei 1 mol/L. Versuchen Sie – soweit möglich – durch Ver- dünnen der Probe den linearen Bereich der Elektrode zu errei- chen. Wenn Proben nicht verdünnt werden, muss ein mögliches Referenzdiffusionspotential und der Salzeinlagerungseffekt berücksichtigt werden.
Temperatureffekte Da Elektrodenpotentiale durch Temperaturänderungen beeinflusst werden, sollten die Temperaturen der Proben- und Standardlösungen nicht mehr als ± 1 °C (± 2 °F) voneinander abweichen. Bei Konzentra- tionen im Bereich von 10 mol/L bewirkt eine Temperaturdifferenz von 1 °C Fehler von mehr als 2.5%. Das absolute Potential der Referenz- elektrode ändert sich wegen der Löslichkeitsgleichgewichte, von denen die Elektrode abhängig ist, langsam mit der Temperatur.
Störionen Wenn Kationen in genügend hohen Konzentrationen vorhanden sind, stören sie die Messungen der Elektrode und verursachen Messfehler. Tabelle 7 führt die Konzentrationen häufiger Katio- nen auf, die bei verschiedenen Kaliumgehalten Fehler von 10% verursachen. Wenn die Elektrode hohen Störionenkonzentrationen ausgesetzt wird, kann dies Driften und langsames Ansprechverhalten bewir- ken.
Störionen mg/L 1 mg/L K 10 mg/L K 100 mg/L K 31.4 3140 3.6 pH 2.6 pH 1.6 pH 2765 27650 276500 Tris 3105 31050 310500 3560 35600 1179 11790 117900 * Tris ist das Kation von Tris(hydroxymethyl)-aminomethan. pH-Effekte Die Elektrode kann innerhalb eines grossen pH-Bereichs eingesetzt werden, doch stören Wasserstoffionen die Messung niedriger Kalium-Konzentrationen.
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Wenn das Modul Kontakt mit einer kaliumionenhaltigen Lösung hat, baut sich über die Membran ein Elektrodenpotential auf. Dieses Potential ist abhängig von der Konzentration der freien Kaliumionen in der Lösung. Das Potential wird mithilfe eines digi- talen pH/mV-Messgeräts oder eines Ionenmeters gegen ein kon- stantes Referenzpotential gemessen.
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Wenn die Geschwindigkeit, mit der die positive und negative Ladung in die Probe transportiert wird, gleich ist, entsteht kein Diffusionspotential. Die perfectION™ Referenzelek- trolyt Lösungen wurden speziell entwickelt, um allen Einflüssen auf die Referenzelektrode gerecht zu werden.
6. Fehlersuche und -beseitigung Gehen Sie systematisch vor, um das Problem analysieren. Um die Fehlersuche zu erleichtern, kann das Messsystem in vier Komponenten unterteilt werden: Messgerät/Titrator, Elektrode, Probe/Anwendung und Analyseverfahren. Messgerät/Titrator Die Komponente Messgerät/Titrator erfordert den geringsten Aufwand beim Ausschliessen einer Fehlerursache. Informatio- nen und Anleitungen finden Sie im Benutzerhandbuch des Messgeräts/Titrators.
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Probe/Anwendung Die Qualität der Ergebnisse ist sehr stark von der Qualität der Standards abhängig. Wenn Probleme auftreten, immer zuerst frische Standards herstellen. Dadurch können oft Stunden frust- rierender Fehlersuche vermieden werden. Verunreinigung der hergestellten Standards, ungenaue Verdünnung, die Qualität des destillierten Wassers oder Rechenfehler bei der Berechnung der Konzentrationen können die Ursache von Fehlern sein.
Checkliste für Fehlersuche • Keine Referenzelektrolyt Lösung eingefüllt – Füllen Sie die Elekt- rode bis zur Einfüllöffnung mit Elektrolytlösung auf. Informatio- nen hierzu finden Sie im Abschnitt Elektrodenvorbereitung. • Falsche Referenzelektrolyt Lösung verwendet – Informieren Sie sich im Abschnitt Elektrodenvorbereitung, ob die korrekte Elektrolytlösung verwendet wurde.
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• Messgerät/Titrator oder Rührerplatte nicht korrekt geerdet – Sicherstellen, dass Messgerät/Titrator und Rührerplatte kor- rekt geerdet sind. • Statische Aufladung vorhanden – Wischen Sie die Kunststoff- teile des Messgeräts/Titrators mit einer Seifenlösung ab. • Messgerät/Titrator defekt – Überprüfen Sie die Funktion des Messgeräts/Titrators.
8. Elektrodenspezifikationen Membrantyp Polymer Konzentrationsbereich 1 x 10 mol/L bis 1 mol/L 0.04 mg/L bis 39.000 mg/L pH-Bereich pH 2.5 bis 11 Die Messung von niedrigen Konzentrationen kann durch Wasser- stoff- oder Hydroxidionen gestört werden. Temperaturbereich 0 bis 40 °C Membranwiderstand Weniger als 50 MΩ...