Zündung:
SICHERHEITS-ZÜNDSCHNUR
Die zur Zündung verwendete Zündschnur muss durch den Düsenkanal fest auf den Pulverkern eingeschoben und
mit einem trockenen Strohhalm o. ä. festgekeilt werden. Darauf achten, daß der Druck auf die Zündschnur nicht zu
groß ist, da hierdurch der Glimmprozeß an der Druckstelle oft gestoppt wird. Dann zünden Sie die Sicherheits-Zünd-
schnur an und entfernen sich rasch. Nach einer Zündverzögerung von 3-6 Sekunden zündet die Treibladung.
ELEKTRISCHE ZÜNDUNG
Der zur Zündung verwendete Glühdraht, der Zündsatz, wird mit seiner beschichteten Schlaufe so weit wie möglich
in die Ausstoßdüse des Treibsatzes eingeführt und, wie abgebildet, mit Klebeband befestigt.
Ein Stromimpuls von mindestens 6 Volt bringt den Draht zum Glühen und zündet die Treibladung.
Die Verbrennungsgase treten - durch die speziell entwickelte Form der Düse noch beschleunigt - mit hoher Ge-
schwindigkeit aus. Der Druckunterschied bewegt den Treibsatz in die entgegengesetzte Richtung (Gesetz von Aktion
und Reaktion).
Gehen Sie beim Start sicherheitsbewußt vor. Behalten Sie bis zum Schluß die Übersicht über das gesamte Abschuß-
gebiet. Erst wenn Sie die Gewissheit haben, daß alles in Ordnung ist, zählen Sie, um die Umstehenden aufmerksam
zu machen, die letzten Punkte des Countdowns laut herunter:
5...4...3...2...1... START !
FLIEGENDE MODELLRAKETEN - WAS IST DAS ?
Fliegende Modellraketen gehören in den Bereich des Flugmodellbaus und des Flugmodellsports. Was immer fliegen-
de Modellraketen auch sonst noch sein mögen, nämlich Wissenschaft, Vereinsleben, Freizeitvergnügen, Technik und
Computeranwendung, eines sind sie sicherlich nicht:
Spielzeug oder Kriegsgerät.
Modellraketen sind ebensowenig Kriegsverherrlichung wie die Tatsache, dass ein Auto noch lange kein Panzer ist.
Fliegende Modellraketen sind zudem eine sichere Freizeitbeschäftigung, wenn man den extra hierfür erstellten Si-
cherheitskodex beachtet. Die aus leichtgewichtigen Materialien konstruierten Modelle erreichen theoretisch unend-
liche Höhen, gesetzlich darf man bis zu einer Höhe von 330 Meter ohne besondere Genehmigung fliegen und die
meisten Modelle bewegen sich auch in einer Höhe von 100 bis 300 Meter.
Zu beachten ist hierbei auch, daß der Eigentümer des Geländes mit dem Start einverstanden sein muss, dass nicht in
der Nähe von Flughäfen, Altersheimen, Krankenhäusern und Hochspannungsleitungen geflogen werden darf.
Modellraketen werden ausschließlich mit fertigen Treibsätzen betrieben. Diese werden extra für diesen Zweck indu-
striell hergestellt und sind nur einmal zu benutzen. Ferner müssen diese Treibsätze von der Bundesanstalt für Materi-
alprüfung in Berlin zugelassen sein, damit eine sichere Funktion gewährt werden kann. Primär bestehen diese Treib-
sätze aus Schwarzpulver und sind fast ausschließlich im Fachhandel erhältlich.
Bis zu einem Füllgewicht von 20 g sind diese dann auch an Erwachsene ab 18 frei verkäuflich. Modelle, die mehrere
Stufen haben, oder deren Treibsätze gebündelt sind und solche, deren Füllgewicht mehr als 20 g beträgt, und Model-
le, deren Flughöhe 330 Meter vorraussichtlich übersteigen, sind genehmigungspflichtig. Durch das mitgeführte Ber-
gungssystem sind diese Modelle dann auch wiederverwendbar, es genügt, nach der Landung den Treibsatz auszu-
wechseln und das Bergungssystem neu funktionstüchtig zu machen schon kann der nächste Start erfolgen.
Fliegende Modellraketen gehören auch in den Bereich des Flugmodellsports. Es gibt hier nationale und internationa-
le Wettbewerbe, z.B. Europa- und Weltmeisterschaften. Bei solchen Wettbewerben geht es beispielsweise um die
größtmögliche Flugdauer mit entfaltetem Bergungssystem oder um die exakte Ausführung eines Maßstabmodells
oder ganz einfach um die erreichte Flughöhe. Machen Sie mehr aus Ihrer Freizeit. Fliegende Modellraketen sind ein
Hobby, das bestimmt auch Sie faszinieren wird.
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