Handbuch MRN3
SEG Electronics GmbH
Abbildung 4.8: Spannungsvektorsprung
Wie im zeitlichen Ablauf dargestellt, springt die Spannung auf einen anderen Wert, wodurch sich
ihre Phasenlage ändert. Dieser Vorgang wird allgemein als Phasen- oder Vektorsprung
bezeichnet.
Das MRN3-1 misst die Zeit einer Schwingungsperiode, wobei bei jedem Spannungsnulldurchgang
eine neue Messung gestartet wird. Die gemessene Periodendauer wird mit einer internen
quarzgenauen Referenzzeit verglichen. Daraus wird die Periodendauerabweichung des
Spannungssignals ermittelt. Durch einen Vektorsprung, wie in Abb. 4.8 dargestellt, erfolgt der
Nulldurchgang entweder früher oder später. Die ermittelte Periodendauerabweichung entspricht
dem auftretenden Vektor-sprungwinkel. Überschreitet der Vektorsprungwinkel den eingestellten
Wert, so erfolgt die unverzögerte Auslösung. Der Ausfall einer oder mehrerer Phasen der
Messspannung führt zur Blockierung der Vektorsprungauslösung.
Auslöselogik für die Vektorsprungmessung:
Die Vektorsprungfunktion des MRN3-1 überwacht Vektorsprünge in allen 3 Phasen gleichzeitig.
Unabhängig davon kann das Gerät auch bei einem einphasigen Vektorsprung (empfindlichere
Messung) zur Auslösung parametriert werden. Dazu ist der Parameter 1/3 auf „1Ph" einzustellen.
Wird der Parameter 1/3 auf „3Ph" eingestellt, er-folgt die Vektorsprungauslösung nur dann wenn
bei einem Vektorsprung in allen drei Phasen gleichzeitig der eingestellte Vektorsprungwinkel
überschritten wird.
DOK-TD-MRN3, Rev. C
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