2.2.7 Chlorentnahme
Vor der Entnahme
•
Die Chlorbehälter müssen mindestens 8 Stunden im Lager-
raum verbleiben, damit der Inhalt sich an die Umgebungstem-
peratur anpassen kann.
Warnung
Chlorbehälter dürfen niemals eine höhere Tempera-
tur aufweisen als andere Teile der Anlage. Ansons-
ten besteht die Gefahr der Verflüssigung und Freiset-
zung von Chlor!
•
Chlorfässer auf der Abstützung drehen, bis Tauch- und Steig-
leitung vertikal ausgerichtet sind (die Markierungen auf dem
Fass beachten).
•
Die Dichtheit prüfen.
Anschluss
•
Behälter vor Umfallen oder Wegrollen schützen!
•
Die Leitungen und das Entnahmesystem mit trockenem Stick-
stoff oder trockener Luft trocknen.
•
Es dürfen keine Fremdkörper in die Anlage gelangen.
•
Die Anschlussleitung mit neuen Dichtungen versehen.
•
Den Behälter anschließen.
•
Langsam das Behälterventil öffnen.
Entnahme von Chlorgas
Bei 15 °C kann ca. 1 % (DIN 19607) des Inhalts pro
Stunde entnommen werden. Bei einer schnelleren
Achtung
Entnahme besteht die Gefahr einer Funktionsstörung
infolge von Eisbildung an Behältern und Rohrleitun-
gen!
Behältergröße
50 kg
65 kg
500 kg
1000 kg
Bei einem höheren Chlorbedarf müssen mehrere Behälter mit
derselben Temperatur über Sammelleitungen angeschlossen
werden.
Entnahme von flüssigem Chlor
•
In Chlorungsanlagen ist eine Entnahme flüssigen Chlors nur
aus Chlorfässern möglich.
•
Dabei muss ein Verdampfer verwendet werden.
Die Chlorfässer nicht vollständig entleeren. Gefahr
Achtung
einer Entnahme von Ablagerungen!
•
Entnahme von Chlorgas: Einen Restdruck von ca. 2 bar belas-
sen.
•
Entnahme von flüssigem Chlor: Einen Restdruck von ca. 4 bar
belassen.
Nach der Entnahme
•
Das Behälterventil schließen.
•
Den Behälter von der Anlage trennen.
•
Die Ventilschutzmuttern anschrauben.
•
Die Schutzkappe aufschrauben.
Unverzüglich die Anschlussleitungen schließen.
Achtung
Es darf keine Feuchtigkeit in die Leitungen gelangen!
2.3 Dichtheitsprüfung
Vor der Inbetriebnahme die gesamte Anlage auf Dichtheit über-
prüfen.
Warnung
Die Dichtheit erst überprüfen, wenn die gesamte
Anlage zur Inbetriebnahme bereit ist.
Gefahr eines Austretens von Chlor!
6
Entnahmemenge
500 g/h
650 g/h
5 kg/h
10 kg/h
2.3.1 Überprüfung der Chlorlösungsleitungen und des
Membranrückschlags des Injektors
•
Die Bedienungsanleitung des Injektors beachten!
2.3.2 Dichtheitsprüfung der Vakuumleitungen
Zu den Vakuumleitungen zählen alle Leitungen zwischen Vaku-
umregler und Injektor.
•
Alle Behälterventile schließen.
•
Das Einstellventil schließen.
•
Das Absperrventil an der Impfstelle öffnen.
•
Das Treibwasserventil öffnen.
•
Die Druckerhöhungspumpe einschalten.
•
Das Einstellventil öffnen.
– Falls der Schwimmer einen Gasfluss oder das Vakuummeter
mehr als -9 m Wassersäule anzeigt: Leck in der Vakuum-
leitung!
•
Das Einstellventil schließen.
•
Die Druckerhöhungspumpe ausschalten.
•
Das Treibwasserventil schließen.
•
Das Absperrventil an der Impfstelle schließen.
•
Die Vakuumleitungen und die Anschlüsse prüfen. Ggf. vorsich-
tig festziehen.
•
Dichtheitsprüfung wiederholen!
– Wenn der Schwimmer keinen Gasfluss und das Vakuumme-
ter -9 m Wassersäule oder weniger anzeigt: Die Vakuumlei-
tungen sind dicht.
Weitere mögliche Gründe für ein unzureichendes
Betriebsvakuum
•
Injektor zu klein ausgelegt oder defekt
Hinweis
•
Injektor blockiert
•
Druckerhöhungspumpe zu klein ausgelegt oder
defekt
2.3.3 Dichtheitsprüfung der Druckgasleitungen
Zu den Druckgasleitungen zählen alle Leitungen, die von den
Gasbehältern zum Vakuumregler führen.
•
Wenn die Anlage mit einer Stickstoffspülvorrichtung ausge-
stattet ist: Eine grobe Dichtheitsprüfung mit Stickstoff durch-
führen.
•
Feinüberprüfung mit Ammoniak
Dichtheitsprüfung mit Stickstoff
•
Alle Behälterventile schließen.
•
Die Behälteranschlussventile und alle Absperrventile bis zum
Gasdosiersystem öffnen.
•
Das Anschlussventil der Stickstoffflasche öffnen.
•
Das Ventil der Stickstoffflasche langsam öffnen, bis die Leitun-
gen mit einem Druck von ca. 10 bar beaufschlagt sind (am
Manometer des Vakuumreglers abzulesen).
Warnung
Maximaler Stickstoffdruck 16 bar!
Bei Überschreitung besteht die Gefahr von Schäden
und Gaslecks!
•
Alle unter Druck stehenden Komponenten mit Seifenwasser
benetzen.
– Blasenbildung und/oder Druckabfall am Manometer:
Undichte Druckleitungen!
– Druck aus der Anlage ablassen!
– Leckage beseitigen!
– Dichtheitsprüfung wiederholen!
Keine Blasenbildung, Druck am Manometer nimmt innerhalb
einer Stunde nicht wesentlich ab: Die Druckleitungen sind
dicht.
Dichtheitsprüfung mit Ammoniak
Siehe Abschnitt
5.2.2 Dichtheitsprüfung mit
Stickstoff.