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Viertelspurtechnik Kritisch Betrachtet - Grundig TK4 Technische Informationen

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Viertelspurtechnik kritisch betrachtet
Diesen Beitrag entnehmen wir der Zeitschrift Film - Bild - Ton", August 1962. Der Verfosser des Beitrages, Dipl.-leg. F. Morking, Munchen,
ist technischer Leiter des Instituts for Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht". Dieses InstiNt gibt die Empfehlungen heraus fUr die
technische Beschaffenheit von Tonbandgeriiten fur Schulzwecke. Von hier aus erhielt ouch unser Halbspur-Tonbandkoffer TK 41
seine
Anerkennung als Schultonbandgerat.
Da sich der Beitrag von Dipl.-Ing. F. Marking im wesentlichen ouch mit unserer Meinung zu dem Fragenkomplex Viertelspur oder Halb-
spur" dedct, mochten wir ihn der Aufmerksamkeit unserer Loser besoeders empfehlen. Wir mochten noch betorien, daB GRUNDIG die
moisten Tonbandgereite-Typen sowohl in Viertelspur- als couch in Halbspur.Ausfiihrung liefert. Somit treigt dos GRUNDIG Verkaufsprogramm
alien Wiinschen Rechnung.
Vierspurtechnik
ist ein Begriff aus dem
Gebiet der magnetischen Schallaufzeich-
nung. Wenn ein Tonbandgerat ein Vier-
spurgerat 1st, so bedeutet dies, doh auf
dem Tonband nebeneinander vier im
Prinzip voneinander unabhangige Ton-
spuren aufgezeichnet werden. Ein ROck-
blick auf die vergangenen Jahre zeigt,
dal} die ersten Amateur-Tonbandgerate
mit Vollspur arbeiteten, d. h. eine Ton-
aufzeichnung beanspruchte die qanze
Breite des Tonbandes (Bild
1 a). Spater
ging man dann zur Zweispur- oder Dop-
pelspuraufzeichnung Ober (Bild
1 b). Die
Magnetisierung des Tonbandes und die
Wiederabtastung erfolgen bekanntlich
Ober einen dijnnen Spelt in einem Ton-
kopf. Aus der Zeichnung wird deutlich,
dab sich bei der Doppelspurtechnik die-
ser Spelt nur noch Ober die Halite der
Bandbreite erstrecken darf. Seit der Ein-
fuhrung der Doppelspurgerate mussen
Bander mit zwei aufgezeichneten Spuren
zum Abhoren der zweiten Spur auf dem
Gerat umgedreht werden, damit die zu-
nachst unten liegende Bandseite nach
oben kommt und ebenfalls vom Tonspalt
abgetastet werden kann. Die Abtastung
erfolqt jedes Mal beim Lauf des Bandes
von links nach rechts, der als normaler
Vorlauf
bezeichnet wird. Ausnahmen
machten
in
frijheren
Jahren
lediglich
einige Gerate der Spitzenklasse, die von
Rechtslauf
auf Linkslauf umgeschaltet
werden konnten und fur die Abtastung
der zweiten
Bandhalfte
im
Linkslauf
einen zweiten Tonkopf besahen (Bild lc).
Der fur eine solche Moglichkeit zu trei-
bende Aufwand ist jedoch ungewohnlich
hoch. Die dadurch bedingten Mehrkosten
sind an sich nicht vertretbar, wenn man
dagegenhalt, daft im Prinzip nur dos
Umlegen der Bandspulen von Hand ein-
gespart ist. Gerate mit Rechts- und Links-
lauf werden daher im Augenblick nicht
gebaut und werden ouch
in
voraus-
schaubarer Zukunft nicht mehr am Markt
erscheinen.
Die Aufteilunq des Bandes in zwei
Spi.-
ren brachte den Vorteil der halbierten
Bandkosten, ohne dal) gerateseitig ein
zusatzlicher Aufwand getrieben werden
muhte. An dieser Stelle sei erwahnt, dots
es bei der EinfUhrung der Doppelspur-
technik anfangs zu Unstimmigkeiten kat",
da man sich in der soq. Deutschen Norm
entschloh, im Rechtslauf die untere Band-
halfte zu besprechen, wahrend nach in-
ternationaler Vereinbarunq hierfor die
obere Bandhalfte vorgesehen war. Als
dann alle Tonbandgerate nur noch nach
internationaler Norm gebaut wurden,
hatte dos zur Folge, doff fruher aufge-
nommene Bander auf den neueren Ge-
rsten
nicht
mehr
abqespielt
werden
konnten. Solcherart bedingte Schwierig-
keiten existieren jedoch heute nicht mehr,
da Doppelspurgerate self mehr als edit
Jahren
nur noch nach
internationaler
Norm gebaut werden und die vorher m
a
I
-
b
d
1-J/
Bildl
Die Mono-Spursysteme
a) Vollspur (nur Lauf von links nach rechts)
b) Halbspur (bzw. Doppelspur, wenn node Urn-
wenden der Bandspule die andere Hiilfte des
Bandes bespielt wird). Es handelt sich um die
Internationale Spurlage, wenn - wie darge-
stellt - der Kopfspalt an der oberen Halite
des Bandes liegt. Der Bandlauf erfolgt jeweils
von links nach rechts. (Beispiel: TK 41).
c) Doppelspursystem mit getrennten Ki:ipfen und
Bandlauf in beiden Richtungen. Hierbei eriib-
rigs sick ein Umlegen der Bandspulen. (Bei-
spiel: TK 830).
d) Stereo-Halbspur-System.
Hier konnen beide
Halbspuren in gleicher Bandlaufrichtung be-
spielt werden. (Beispiel: TK 47). Mit Gersten
dieser Art k8nnen ouch Bandaufnahmen alter
Spurlage abgespielt werden. ')
Ebenso lessen sick mit geeigneten Stereo-Ton-
band9ereiten, wie z. B. GRUNDIG TK 47, elle
Maglichkeiten der Playback- und Multi-Playback-
Tedmik durchfiihren, also dos gleichzeitige Ab-
horen und Aufsprechen sowie Uberspielen von
einer Spur zur anderen mit zuseitzlicher Neuauf-
nahme.
Vergleich zu heute in geringer Stuckzahl
gefertigten Gerate nicht mehr ins Ge-
wicht fallen, wenn sie nicht schon wegen
Altersschwache ausgefallen sind.
Seit etwa drei Jahren gibt es nun neben
den weiterh,n gefertigten Doppelspur-
geraten Vierspurgerate. In erster Linie
dachte man bei gleicher Bandlange und
vorgegebener Bandgeschwindigkeit an
wiederum verdoppelte Spieldauer. Die
anschliehende Gerateentwicklung zeigte
jedoch, doff in der Vierspurtechnik noch
weit mehr stedd, zumindest was die An-
wendungsmoglichkeiten
betrifft.
Eine
')
Hierbei ergibt sich im Gegensatz zum Umspie-
len des Bandes auf neue Spurlage keine Ver-
schlechterung der Wiedergabequalitot. Tonbond-
gerate mit alter Spurlage (Kopfspolt unten) wur-
den bis Ende 1954 gebaut. Teil d von Bild 1 sowie
die Abbildungsunterschriften und diese Anmer-
kung wurden von uns hinzugefugt, urn die Ober-
sicht zu vervollstandigen.
TK 41
Dieses GRUNDIG Halbspur-Tonbandgerot wurde
vom Institut
fiir Film und Bild
in Wissenschaft
und Unterricht als Schultonbandgerat anerkannt.
Es
entheilt e.ne 6-Watt-Gegentakt-Endstufe und
ist durch eine Sonderschaltung ouch als unab-
hong,ger Versteirker kir Mikrofon-, Radio- und
Schallplatten-Ubertragung zu benutzen.
Die hervorragende Klangqualitiit kommt in Ver-
bindung mit der GRUNDIG Raumklang-Box 15
besooders zLr Geltung.
ganz andere Frage gilt naturlich der er-
reichten und noch erreichbaren Tonquali-
tat. Unbestritten ist, doh Fehler der exak-
ten Einjustierung des Tonspalts senkrecht
zum BandLauf wegen der korzeren Spelt -
hinge weit weniger unangenehme Fol-
gen haben. Im i3ild 2 sind die bei der
-
Bild 2
Bei einer Verringerung der Spurbreite macht sick
der EinfluB der Spaltschiefstellung auf die Wie-
dergabe des oberen Frequenzbereichs weniger
bemerkbar.
Aufnahme spaltenweise in gleicher Rich -
fling magnetisierten Eisenteilchen durch
Pfeile angegeben. Es wird deutlich, clef)
GRUNDIG TECHNISCHE INFORMATIONEN
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Diese Anleitung auch für:

Tk8