Bedienungsanleitung Kühlstellen-Prozessoren TKP / TKC x130 - x140
Physikalische und "virtueller" Fühler
1. Jedem physikalisch vorhandenen Fühler können
bis zu 3 Aufgaben zugeordnet werden (Zuordnungs-
liste), so dass jeder Fühler jede beliebige Aufgabe
übernehmen kann. Bis zu 6 Regelfühler können
gleichzeitig zugeordnet werden. Der Wärmste löst
die Kühlfunktion aus.
2. Es kann ein "virtueller" Fühler gebildet werden,
mit dem sich beliebige Arten von Mittelwertbildungen
realisieren lassen, wie z.B. mit mehreren Fühlern
bei großen Räumen oder einer Mittelwertbildung
aus Ansaug- und Ausblasfühlern bei Kühlmöbeln.
Der "virtuelle" Fühler/Messwert (Fühler 7) entsteht
durch einstellbare Einflüsse (Gewichtung) derjenigen
"realen" Fühler, die in den Messwert eingehen sollen
(Gewichtung 1-6, Zuordnungsliste). Die diesem
Fühler zugeordneten Funktionen (Funkt. Fühler
7a-c, Zuordnungsliste) sind denen gleichgestellt, die
den realen Fühlern zugeordnet werden können.
Beispiel: Ist z.B. dem realen Fühler 1 die Funktion
"Regelfühler" zugeordnet und dem "virtuellen" Fühler
ebenso, dann würde der Wärmere von beiden die
Kühlung auslösen.
● Einschalten des "virtuellen Fühlers":
- Zuordnen einer Funktion durch
Funkt. Fühler 7a-c
● Auswahl des physikalischen Fühlers, der in die
Funktion eingehen soll:
- Fühler durch Vergeben einer Funktion (z.B.
Anzeigefühler) einschalten
● Gewichtung für den gewünschten Fühler
einstellen (Gewichtung 1-6).
Die Summe aller eingestellten Gewichtungs-
werte muss 100% betragen. Beispiel:
Sollen z.B. Fühler 1 und Fühler 2 in den
Hinweis
Messwert eingehen und Sie stellen "Ge-
wichtung 1" auf "30%" und "Gewichtung 2" auf
"60%" dann erhalten Sie die Fehlermeldung "Zuor"
(Zuordnungsfehler).
Weitere Gründe für die Fehlermeldung "Zuor"
● Die Summe der Gewichtungsparameter ergibt
100%, es ist aber keine virtuelle Fühlerfunktion
zugeordnet.
● Alle 6 G ewichtungen s tehen a uf 0 u nd d em v irtuellen
Fühler 7 ist eine Funktion zugeordnet
● Ein physikalischer Fühler ist ausgeschaltet, aber
eine Gewichtung > 0 ist eingestellt.
Einsatzbeispiel 1, Kühlmöbel:
Für die Ermittlung des Regel-Istwerts sollen Ausblas-
und Ansaugfühler herangezogen werden. Fühler 1 ist
an der Ansaugseite installiert und soll zu 60% in die
Messung eingehen. Fühler 2 ist an der Ausblasöffnung
platziert und soll zu 40% in die Messung eingehen.
● "Gewichtung 1" auf "60" setzen
● "Gewichtung 2" auf "40" setzen
● "Funkt.Fühler 7a" auf "Regelfühler" einstellen
Einsatzbeispiel 2, Großraum, Standardapplikation
Fühler 1-3 sollen die Raumtemperatur erfassen und
einen arithmethischen Mittelwert bilden, Fühler 4 ist
der Abtaubegrenzungsfühler im Verdampfer.
● "Gewichtung 1+2 " auf "33" und "Gewichtung 3"
auf "34" setzen
● "Funkt.Fühler 7a" auf "Regelfühler" einstellen
● "Funkt.Fühler 4a" auf "Abt.11" setzen
Sonderfunktion
Wird bei einem der Gewichtungs-
parameter 100% eingestellt (bei den
Hinweis
anderen Null), so können für den ent-
sprechenden physikalischen Fühler bis zu 6
Fühlerfunktionen vergeben werden. Dies ist für
Anwendungen interessant, bei denen mehr als
3 Fühlerfunktionen benötigt werden.
Kühlung
Kühlkreisläufe
Der Regler erlaubt das Regeln von bis zu vier vonein-
ander unabhängigen Kühlkreisläufen. Jeder Kreislauf
arbeitet mit seinem eigenen Sollwert.
Kühlung
Die Kühlstellentemperatur wird durch Ein- bzw.
Ausschalten des Kompressors bzw. Magnetventils
geregelt. Damit bei einem eventuellen Gerätedefekt
das Kühlgut keinen Schaden nimmt, kann bei Tief-
kühlanwendungen die Kühlung am Ruhekontakt des
Kühlrelais betrieben werden (= Dauerlauf bei Gerä-
teausfall) und bei Anwendungen > 0° entsprechend
am Arbeitskontakt.
Kühlung
Ventilator
Kühlung
Tief-
Normal-
kühlung
kühlung
L
M
Dies wird durch Parameter "Kühlart" (Modusliste)
bestimmt. Der Abschaltpunkt der Kühlung entspricht
den gerade gültigen Sollwerten in der Sollwertliste.
Die Wahl von "Kühlart" bestimmt auch das Schalt-
verhalten des Ventilatorrelais. Überschreitet die ge-
messene Temperatur den Sollwert + die eingestellte
Schaltdifferenz ("Hysterese", Sollwertliste), wird das
entsprechende Kühlrelais ausgelöst.
Kühlen = Relais an
Relais ab
kalt
kalt
warm
Normal-
kühlung
Das Regelrelais ist über die Schnittstelle sperrbar.
Untertemperaturbegrenzung
Wird z.B. in Mopro-Regalen mit Rollos verwendet, um
im Nachtbetrieb die Temperatur am Luftausblaspunkt
begrenzen zu können. Unterschreitet die Temperatur
am Warnfühler den mit "Warngrenze unten" (Sollwert-
liste) festgelegten Wert, dann schaltet die Kühlung
aus. Dieser Wert bildet gleichzeitig die Grenze für
die Untertemperatur-Warnung.
Diese Funktion ist nicht abschaltbar und bleibt
auch bei abgeschalteter Untertemperaturwar-
nung aktiv.
Hinweis
Einschaltverzögerung der Kühlung
Der Beginn der Kühlung nach dem Einschalten der
Betriebsspannung kann mit Parameter "Verz.Kühl.
n.Netz" (Sollwertliste) verzögert werden. Bei Anlagen
mit vielen Kühlstellen wird dadurch verhindert, dass
nach einem Netzausfall sofort alle Magnetventile öff-
nen, ohne dass bereits genügend Maschinenleistung
zur Verfügung steht.
Heizung
Einem Relais kann eine Heizfunktion zugeordnet
werden, die in fester Beziehung zu Sollwert und
Hysterese von Regelkreis 1 steht:
● Sollwert 1 + Hyst = Kühlen
● Sollwert 1 - Hyst = Heizen
aus
kalt
Heizen ein
Zweiter Sollwert (Tag/Nachtumschaltung)
Für jeden der vier Regelkreise steht ein zweiter
Sollwert (Nachtsollwert) zur Verfügung. Diese Soll-
werte werden mit den Parametern "Nachtsollwert
1-4" (Sollwertliste) festgelegt. Die Umschaltung auf
diese Werte kann per interner Uhr oder Digitalein-
gang erfolgen. Der im Moment aktive Wert wird
durch "-> <-" im Display gekennzeichnet, bei den
Istwerten wird der Zustand bei "Tag/Nachtbetrieb"
angezeigt.
Interne Umschaltung:
Mit "Nachtbetr.Ein" und "Nachtbetr.Aus" (Mo-
dusliste) wird ein Zeitraum festgelegt, in dem
die Nachtsollwerte wirksam sind. Stehen beide
Schaltzeiten auf "Aus", ist diese Funktion ab-
Ventilator
geschaltet. Ist ein Digitaleingang für externe
Tag/Nachtumschaltung konfiguriert, muss dieser
mit 230V belegt sein.
Externe Umschaltung:
Fehlt an einem Digitaleingang für externe Tag/
L
M
Nachtumschaltung die Spannung, ist auf jeden
Fall der Nachtsollwert aktiv und kann durch die
Uhr nicht mehr beeinflusst werden. Soll die Um-
schaltung nur extern erfolgen, so sind die beiden
internen Schaltzeiten auszuschalten.
Zweite Sollwert-Ebene
Der Regler bietet die Möglichkeit, einen kompletten
Regelsollwert-Satz, bestehend aus allen Tag/Nacht-
Relais an
sollwerten sowie Warngrenze/Warnabstand vorzu-
halten. Der im Moment aktive Wert wird durch "->
Kühlen=
<-" im Display gekennzeichnet.
Relais ab
Sollwert-Ebenen umschalten
warm
1. intern:
Mit Parameter "Sollwertebene"
Tief-
(Sollwertliste)
kühlung
2. extern:
Einem der Digitaleingänge OK1-OK4
wird die Funktion "Sollwertebene"
zugeordnet. Werden 230V auf diesen
Eingang gelegt, ist die 2. Ebene aktiv.
Laufzeitüberwachung
Der Regler überwacht die Einschaltzeit der Kühlre-
lais über einen Zeitraum von drei (3) Tagen. Als "Tag"
gilt der Zeitraum zwischen der Uhrzeit "Grenzlaufz.
Kühlung" (Sollwertliste) des einen Tages bis 1 Minute
vor der gleichen Uhrzeit des folgenden Tages.
Beispiel:
"Grenzlaufz. Kühlung" eingestellt auf 11:00
Überwachungszeitraum 11:00 Uhr 1. Tag bis 10:59
Uhr 2. Tag.
Die gesamte Einschaltzeit der Kühlrelais über den
Zeitraum eines Tages wird gespeichert und ange-
zeigt ("Laufzeit Kühlung 1-4", Istwertliste).
Überschreiten nun die Laufzeiten der Kühlungen
an drei hintereinanderfolgenden Tagen jeweils den
eingestellten Grenzwert (Parameter "Grenzlaufz.
Kühlung", Sollwertliste), wird eine Meldung ausge-
löst, d.h. das Warnrelais fällt ab und die Warn-LED
leuchtet. Diese Meldung erfolgt in der mit "Laufzeit-
meldung" festgelegten Stunde.
Die Warnung wird nach dieser Stunde wieder
automatisch quittiert.
Einzelkompressor-Betrieb
Kühlen ein
Wenn mit den Kühlrelais Einzelmaschinen direkt
gesteuert werden, ist es sinnvoll, dass diese erst
nach Ablaufen der Mindeststandzeit "Mindestst.
Verd." (Sollwertliste) wieder anlaufen können.
warm
Die verbleibende Zeit bis zum Wiedereinschalten
kann für jeden der 4 möglichen Verdichter bei "Rest.
Stand. Verd. 1-4" (Istwertliste) abgelesen werden.
Wenn Verdichter direkt angesteuert werden
sollen, die Relaisfunktion "Tiefkühlung" nicht
verwenden, Beschädigungsgefahr des
Achtung
Verdichters durch Dauerlauf!
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