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Abtauung
Der TKP/TKC-Regler ermöglicht mehrere, unter-
schiedliche Abtauverfahren.
Diese Verfahren stehen jedem der 4 möglichen
Regelkreise zur Verfügung, d.h. es können max. 4
Abtaukanäle mit je einem eigenen Relais zugewie-
sen werden.
Dieses Relais kann z.B. Abtauheizungen steuern.
Jeder Verdampfer wird durch einen Begrenzungs-
fühler überwacht. Nach Bedarf wird gewählt, ob der
Ventilator während der Abtauung weiterlaufen oder
abgeschaltet sein soll.
"Abtaumodus" (Abtauliste) legt die Abtau-
betriebsart und damit die Art der Abtauein-
leitung fest.
- nur extern:
Die Abtauung wird über
einen Digitaleingang gestartet
- extern + intern:
Die Abtauung kann
sowohl über die interne Uhr als auch über
einen Digitaleingang gestartet werden.
- Differenzmethode: Bedarfsabtauung, bei
der eine Temperaturdifferenz über dem
Verdampfer einen Abtaubedarf erfasst.
- Optimierungsmethode:
Bedarfsabtauung, bei der die Abtauung per
Uhr gestartet und die Abtaupausen errechnet
werden.
- adaptiv:
Die Abtauung wird über
die intelligente, lernfähige Abtaufunktion
gesteuert (nur x140).
Abtauheizungen werden grundsätzlich von den
Schließerkontakten der entsprechenden Relais
gesteuert. Eine anlagenseitige Verknüpfung mit der
Kühlung ist nicht notwendig.
"Abtaudauer 1" bis "Abtaudauer 4" zeigt die bereits
gelaufene Abtauzeit jedes Regelkreises.
Abtaufreigabe über Zeit
Mit den Parametern "Abtaufreigabe 1" bis "Abtaufrei-
gabe 6" (Abtauliste) werden sechs (6) mögliche Ab-
taufreigabezeiten vorgegeben. Die Abtauung startet
unter der Vorraussetzung, dass mindestens einer der
Begrenzungsfühler unter dem eingestellten Begren-
zungssollwert liegt. Steht Parameter "Abtaumodus"
auf dem Wert "nur extern", ist eine Abtaueinleitung
über Zeit nicht möglich.
Funktion weicht bei 'adaptiver'
Abtauung ab
Hinweis
Externe Abtaueinleitung
Soll die Abtauung über einen Digitaleingang eingelei-
tet bzw. bei Bedarfsabtauung freigegeben werden, ist
darauf zu achten, dass dies über einen Wischkontakt
erfolgt, der die Netzspannung am Eingang für min-
destens 2 Sekunden anstehen lässt.
Pause vor der Abtauung
Der Parameter 'Pause vor Abt' (Abtauliste) bewirkt bei
Beginn der Abtauphase ein verzögertes Einschalten
der Abtauheizungen. Damit besteht die Möglichkeit,
den Verdampfer vor dem Heizen noch abzusaugen.
Die Abtauheizungen müssen so weniger Energie
aufbringen, da sich der Verdampfer bereits erwärmt
hat.
Abtaubegrenzung über Temperatur
Ein Regelkreis kann 4 Abtaurelais (= Verdampfer)
bedienen. In jedem Verdampfer wird ein Begren-
zungsfühler an der Stelle plaziert, an dem sich
erfahrungsgemäß bei einer Abtauung das Eis am
längsten hält.
Steigt die Temperatur an diesem Fühler an, kann man
davon ausgehen, dass der Verdampfer eisfrei ist.
Übersteigt die Temperatur den Begrenzungs-Sollwert
des Regelkreises ("Abtaubegrenzung X", Abtauliste),
schaltet das entsprechende Abtaurelais ab. Die Ab-
tauung wird beendet, wenn alle Begrenzungsfühler
des Regelkreises den Sollwert erreicht haben.
Sind 2 Begrenzungsfühler in einem Verdampfer
montiert, müssen beide den Grenzwert erreichen,
damit die Abtauung beendet wird.
Abtaubegrenzung über Zeit
Ohne Fühler bzw. nicht funktionsbereite Fühler endet
die Abtauung nach Ablauf von ("Abt.Sicherh. Zeit",
Abtauliste). "Rest Abtau max" (Istwerliste) zeigt die
verbleibende Zeit bis zum Abtauende.
Sicherheitszeit-Überwachung
Der Regler erfasst die Anzahl der durch die Sicher-
heitszeit beendeten Abtauungen (min. 1 Abtaufühler
muss selektiert sein). Wird die Anzahl der zeitlich
begrenzten Abtauungen überschritten ("Anz.Abt.
Zeit > Wrn" Abtauliste), wird eine Warnmeldung
ausgelöst. Mit dieser Funktion sind Übereisung oder
defekte Abtauheizungen zuverlässig und rechtzeitig
erkennbar.
Bei Umluftabtauung muss diese Funktion
abgeschaltet werden ("Aus"), da in diesem
Fall die Abtauung stets über die Sicherheits-
Hinweis
zeit beendet wird und keine Fehlermeldung
erwünscht ist.
Abtropfzeit
Nach Ende der Abtauung ist das/die Kühlrelais in
allen Regelkreisen für den Zeitraum "Pause nach
Abt." (Sollwertliste) gesperrt (Abtropfzeit).
"Rest. Pause Abt.1" bis "Rest. Pause Abt.4" (Istwert-
liste) zeigt für jeden Regelkreis die verbleibende Zeit
bis zum Start der Kühlung.
Manuelle Abtauung
Eine manuell eingeleitete Abtauung ist vorrangig.
Abtauung starten:
"Abtauung" (Abtauliste) anwählen,
Anzeige "einleiten" bestätigen.
Abtauung beenden:
Bei "Abtauung" Wert "beenden" bestätigen.
Taktende Abtauung
Zur energetischen Optimierung kann sowohl mit
Standard-Abtaumethoden als auch (im x140) in Ver-
bindung mit dem adaptiven Verfahren eine taktende
Abtauung eingesetzt werden.
Befindet sich die Temperatur am Begrenzungsfühler
zwischen "TaktAbt. Schwelle" und der Begren-
zungstemperatur ("TaktAbt. Schwelle" muss unter-
halb des Begrenzungssollwerts liegen) so entscheidet
der Regler anhand der Gradienten der Temperatur
über die optimale Wärmeverteilung im Verdampfer.
Die Heizung wird dann in variablen Intervallen
geschaltet, bis die Begrenzungstemperatur erreicht
und die Abtauung beendet wird. Das Ergebnis dieser
taktenden Abtauung ist:
Verbesserte Wärmeverteilung im Verdampfer
Die Abtaubegrenzungstemperatur kann
deutlich tiefer gewählt werden als bisher,
Geringere Rauch- und Nebelbildung
Durch die optimierte Wärmeverteilung und
niedrigere Begrenzungstemperatur wird
Heizenergie eingespart
Betriebsanleitung Kühlstellen-Prozessoren TKP / TKC x130 - x140
Bedarfsabtauung - Standardmethoden
Optimierungsmethode (für Räume)
Bei der Optimierungsmethode macht man sich
zunutze, dass die Temperatur in der Nähe des
Auftaupunktes, bedingt durch die latente Schmelz-
wärme des Eises zu Wasser, einen bestimmten
zeitlichen Verlauf nimmt (Haltepunktsdauer).
Durch den Zeitbedarf zum Durchlaufen des
Bereiches zwischen -2°C und +2°C, gemessen
mit dem Begrenzungsfühler im Block, wird auf
die Eisdicke geschlossen und entschieden, wie
viele der folgenden Abtauungen übersprungen
werden können.
Welche Entscheidung der Regler getroffen hat,
kann in der Abtauliste bei "Abtauungen igno."
abgelesen werden.
Durch-
laufzeit
Anz. der
unnötigen
Abtauungen
Die eigentliche Abtau-Anforderung erfolgt über
die Uhr oder den externen Kontakt.
Wird eine Abtauung manuell eingeleitet, wird die
Anzahl der zu ignorierenden Abtauungen auf Null
gesetzt und später neu berechnet.
Temperatur-Differenzmethode
Für diese Art der Bedarfs-Abtauung sind neben
dem Regel- und Begrenzungsfühler noch zwei
weitere Fühler notwendig. Diese beiden Fühler
messen die mit zunehmender Bereifung des
Verdampfers ansteigende Temperaturdifferenz
zwischen Verdampfer und Austrittsluft.
Fwarm
Der nötige Differenzsollwert wird mit "Diff Abt
MessDiff" (Abtauliste) vorgegeben. Übersteigt
die Temperatur am Differenzfühler warm jene
am Differenzfühler kalt um den eingestellten
Differenzsollwert, dann geht der Regler, um
stabile Verhältnisse zu schaffen, zunächst in
Dauerkühlen über.
Dabei läuft die Kühlung so lange, wie durch die
Abtauerfassungszeit ("DiffAbt MessZeit", Abtauli-
ste) vorgegeben ist. "DiffAbt Rest Zeit" informiert
über die verbleibende Zeit bis zur Erfassung der
Anforderung.
Wird die Differenz wieder kleiner, lag nur eine
kurzfristige Störung und keine Vereisung vor.
Bleibt die Differenz bestehen, wird Vereisung
erkannt und gespeichert (angezeigt mit "Bed Abt
Anf.gesp" = "ja").
Eine Abtauung wird jedoch nicht sofort ausge-
löst, sondern erst durch die nächste eingestellte
Abtaufreigabezeit oder einen Digitaleingang
freigegeben.
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> 1
> 2
> 3
> 4
> 5
>10
min
min
min
min
min
min
min
6
5
4
3
2
1
Fkalt
Regel-
fühler
M
Begrenzungsfühler
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