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Ohren Anlegen; Fullstall; Vrille Oder Trudeln - Independence Merlin Betriebsanleitung

Gleitsegel
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noch zusätzlich erhöht. Bei den ersten Anzeichen von Übelkeit, Bewusstseinseinschränkung und
Sichtverminderung musst Du die Spirale unverzüglich ausleiten.
Fast jeder Gleitschirm erreicht irgendwann die Sinkgeschwindigkeit, bei der sich die Kappe mit den
Öffnungen nach unten ausrichtet („auf den Kopf geht!") und trotz Lösen der Steuerleinen in dieser
Position verbleibt und weiter abspiralt (stabile Steilspirale). Beim „Merlin" liegt der dazu erforderliche
Sinkwert, wie vom DHV vorgeschrieben, über 14m/sec.
Durch leichtes Anbremsen des Außenflügels kannst Du höhere Sinkgeschwindigkeiten erfliegen ohne
dass der „Merlin" auf „den Kopf geht".
In seltenen Fällen kann eine stabile Spirale auch bei einem niedrigeren Sinkwert vorkommen. Die
Ursachen können z.B. darin liegen, dass der Pilot nach dem freigeben der inneren Steuerleine noch
immer mit dem Körpergewicht auf der Kurveninnenseite liegt oder ein Gurtzeug mit einem hohen
Aufhängungspunkt verwendet.
Eine stabile Steilspirale musst Du durch Verlagern des Gewichtes zur Sitzmitte hin und durch
dosiertes Gegenbremsen ausleiten.

12.7 Ohren anlegen:

Das sogenannte „Ohren anlegen" ist eine einfache, wenn auch nicht allzu wirksame Abstiegshilfe. Sie
ist eher dazu geeignet, die Gleitleistung zu verringern als schnell abzusteigen. Zu großes Einklappen
beider Seiten verringert, die Fluggeschwindigkeit und kann im Extremfall zum Strömungsabriß führen.
Verwende deshalb immer nur den äußeren A-Gurt zum Ohrenanlegen. Durch das „Ohren anlegen"
kannst Du die Sinkgeschwindigkeit auf ca. 5 m/sec. erhöhen und die Gleitleistung halbieren.
Achtung: Fliege nie eine Steilspirale mit angelegten Ohren, denn dabei werden die mittleren A-Leinen
über ihre Grenzen belastet.

12.8. Fullstall:

Du kannst den Fullstall nur erfliegen, indem Du beide Steuerleinen über 70 cm weit durchziehst und in
dieser Position mehr als eine Sekunde verbleibst. Bei Erreichen der Stallgeschwindigkeit entleert sich
die Kappe schlagartig, der Pilot wird nach vorne geschleudert und es entsteht der Eindruck, daß die
Kappe nach hinten fällt.
Es ist lebenswichtig, bei einem Fullstall die Steuerleinen solange durchgezogen zu halten, bis der
entleerte Schirm wieder über den Piloten kommt (ca. 3 bis 6 Sekunden). Läßt Du die Steuerleinen aus
während Du nach vorne pendelst, wird auch der „Merlin" extrem weit nach vorne „schießen" und sich
überschlagen.
Erst wenn der Schirm wieder über dem Piloten ist kannst Du die Steuerleinen mäßig schnell und
symmetrisch nachlassen. Die optimale Ausleitung sollte in 2 Phasen erfolgen: 1. Vorfüllen der Kappe
(langsames Nachlassen der Bremsen bis ca auf Schulterhöhe), bis die Schirmkappe auf der
kompletten Spannweite wieder geöffnet ist; 2. Ausleiten (Bremsen auf 0%).

12.9. Vrille oder Trudeln:

Durch Überziehen einer Seite kann die Strömung am halben Flügel abreißen. Dabei entsteht eine
Umkehrung der Anströmrichtung: Die tief angebremste Hinterkante wird dann von hinten angeblasen
und fliegt in die umgekehrte Richtung, der Schirm dreht um seine Hochachse. Unbeabsichtigtes Trudeln
mußt Du durch sofortiges Nachlassen der Steuerleine ausleiten.
Bitte fliege beabsichtigte Vrillen nur unter Anleitung eines erfahrenen Performance-Trainers und nur
über Wasser.
independence
gliders for real pilots
www.independence-world.com
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