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Abstiegshilfen Steilspirale; Ohren Anlegen; B-Stall; Pflege, Lagerung, Reparaturen, Entsorgung, Nachprüfung - Independence Sportster Betriebshandbuch

Inhaltsverzeichnis

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Sportster S / M / L
Rev. 1.0—09/2010—Seite 16
15. Abstiegshilfen
15.1 Steilspirale
Die Steilspirale ist die effizienteste Möglichkeit des Schnellabstieges. Die hohe Sinkrate und die dabei
auftretende Zentrifugalkräfte führen zu einer starken Körperbelastung des Piloten, und sind von ungeüb-
ten Piloten nicht lange durchzuhalten.
Das anspannen der Bauchmuskulatur während der Steilspirale kann sehr hilfreich sein.
Bei den ersten Anzeichen von Übelkeit, Schwindel, Ohnmachtsgefühl ist die Steilspirale sofort auszulei-
ten.

15.2 Ohren anlegen

Das sogenannte „Ohren anlegen" ist eine einfache, wenn auch nicht allzu wirksame Abstiegshilfe bei der
die Vorwärtsgeschwindigkeit höher ist als die Sinkgeschwindigkeit. Sie ist eher dazu geeignet, die Gleit-
leistung zu verringern und von einer Gefahrenquelle horizontal Abstand zu gewinnen als schnell abzustei-
gen.
Zum Ohren anlegen werden die beiden Außenflügel durch ziehen der äußeren A-Tragegurte (A') sym-
metrisch nach unten eingeklappt.
Zu großes Einklappen durch herunterziehen der nächsten beiden A-Stammleinen Seiten verringert die
Fluggeschwindigkeit und kann im Extremfall zum Strömungsabriß führen. Deshalb darf immer nur der
äußere A Tragegurt zum Ohrenanlegen verwendet werden. Durch das „Ohren anlegen" kann die
Sinkgeschwindigkeit auf ca. 5 m/sec. erhöht und die Gleitleistung halbiert werden.
Durch betätigen des Fußbeschleunigers kann das Sinken und die Vorwärtsfahrt nochmals deutlich gestei-
gert werden.
Zur Ausleitung genügt es, wenn die äußeren A-Tragegurte wieder losgelassen werden. Die Kappe öffnet
in der Regel selbstständig. Um die Öffnung zu beschleunigen kann der Pilot leicht anbremsen.
Achtung: Fliege nie eine Steilspirale mit angelegten Ohren, denn dabei werden die mittleren A-Leinen
über ihre Grenzen belastet.

15.3 B-Stall

Der B-Stall ist einfach einzuleiten. Die B-Tragegurte werden langsam und symmetrisch bis zu 20 cm he-
runtergezogen. Die Strömung reißt ab und der Schirm geht in einen vertikalen Sinkflug ohne Vorwärtsfahrt
über.
Zur Ausleitung genügt es die B-Tragegurte wieder nach oben zu führen, der Schirm nickt nach vorne und
nimmt wieder Fahrt auf.
Durch zu weites ziehen der B Tragegurte kann man die Fläche zusätzlich verkleinern und die Sinkge-
schwindigkeit erhöhen. Hierbei besteht allerdings die Gefahr das die Kappe eine Rosette nach vorne
bildet. Der B Stall ist sofort auszuleiten.
Öffnet die Kappe nicht ist dieses durch beidseitiges dosiertes Anbremsen zu unterstützen.
Alle Abstiegshilfen sollten bei ruhiger Luft und in ausreichender Sicherheitshöhe geübt werden um sie in
Notsituationen bei turbulenter Luft einsetzen zu können.
Für alle Extremflugmanöver und Abstiegshilfen gilt:
- erstes Üben nur unter Anleitung eines Fluglehrers oder im Rahmen eines Sicherheitstrainings
- vor dem Einleiten der Manöver sicherstellen, dass der Luftraum unter dem Piloten frei ist
- während der Manöver muss der Pilot Blickkontakt zur Kappe haben und dabei die Höhe ständig
Kontrollieren
16. Pflege, Lagerung, Reparaturen, Entsorgung
Vom Zustand deines Gleitschirmes hängt in der Luft Dein Leben ab. Ein gepflegter und sachgemäß
behandelter Gleitschirm kann das doppelte Alter erreichen. Damit der Sportster seinen Piloten/Pilotin
möglichst lange und sicher durch die Lüfte trägt, bitte folgende Punkte beachten:
Independence—Am Schönebach 3—D-87637 Eisenberg

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