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3.6.7 Estrichprogramm

Das Estrichprogramm dient ausschließlich zur vorgeschriebenen
Trocknung von neu erstelltem Estrich bei Fußbodenheizungen.
Hierbei wird der Wärmeerzeuger über mehrere Tage nach einem
vorgegebenen Temperaturprofil betrieben (Grundlage für das
voreingestellte Temperaturprofil ist die Empfehlung des Bundes-
verbandes Flächenheizungen für das Belegreifheizen).
Die Temperaturen und die Dauer des Estrichprogramms sind
nach Eingabe des Fachmanncodes in der Drehschalterstellung
in der Ebene "HZK Konfig" im Parameter
"Konfiguration"
[Estrichprogramm] frei einstellbar.
Das Estrichprogramm ist eine Sonderfunktion und wird durch
keine andere Betriebsart unterbrochen. Es ist nur vom Hei-
zungsfachmann für den Direktheizkreis und/oder optional an-
geschlossene gemischte Heizkreise aktivierbar. Es muss für
jeder Heizkreis separat aktiviert werden.
Vor Start des Estrichprogramms muss der Parameter
[Raumthermostat] deaktiviert sein.
Bei kurzzeitigem Stromausfall wird eine zuvor aktivierte
Estrichfunktion an der Stelle des Abbruchs fortgesetzt.
Nach der Aktivierung des Estrichprogramms werden sämtliche
witterungsgeführten Regelfunktionen des entsprechenden Heiz-
kreises ausgeschaltet. Der entsprechende Heizkreis arbeitet un-
abhängig von der Betriebsart (Schaltzeiten) als Konstanttempe-
raturregler.
Ein bereits gestartetes Estrichprogramm lässt sich jederzeit de-
aktivieren. Nach Beenden des Estrichprogramms wird der Para-
meter automatisch auf "Aus" gestellt und der Heizkreis arbeitet
wieder nach der aktuell eingestellten Betriebsart.
Funktionsheizen
Das Funktionsheizen dient als Nachweis der Erstellung eines
mangelfreien Werks für den Heizungsbauer. Ein vorgefertigtes,
auf Daikin Fußbodenheizungen bezogenes Aufheizprotokoll
finden Sie im Internetportal von Daikin.
Das Funktionsheizen (identisch mit „Aufheizen" in EN 1264, Ab-
schnitt 5.2) gilt in diesem Sinne nicht als Aufheizvorgang zum Er-
reichen der Belegreife. Dazu ist üblicherweise ein gesondertes
Belegreifheizen und/oder eine mechanische Trocknung erfor-
derlich.
Das Aufheizen bei Zementestrichen sollte frühestens nach
21 Tagen und bei Anhydritestrichen nach Angaben des Her-
stellers frühestens nach 7 Tagen erfolgen. Das erste Aufheizen
beginnt mit einer Vorlauftemperatur von 25 °C, die 3 Tage zu
halten ist. Danach wird mit der für den Heizkreis eingestellten,
maximalen Vorlauftemperatur (auf max. 55 °C begrenzt) geheizt,
welche weitere 4 Tage gehalten wird.
Bedingt durch den Dämmeffekt des DUO-Heizrohrs beim
System 70 muss die Estrichfunktion mit höheren Temperaturen
ausgeführt werden. Das Temperaturprofil muss für diesen An-
wendungsfall im Parameter [Estrichprogramm] angepasst
werden. Das Aufheizen beginnt beim System 70 mit einer Tem-
peratur von 38 °C, welche 3 Tage gehalten wird. Anschließend
wird dann die eingestellte, maximale Heizkreistemperatur (auf
70 °C begrenzt), 4 Tage lang gehalten.
Nach dem beschriebenen Aufheizvorgang ist noch nicht sicher-
gestellt, dass der Estrich den für die Belegreife erforderlichen
Feuchtigkeitsgehalt erreicht hat.
Der Feuchtigkeitsgehalt im Estrich muss vor dem Verlegen des
Oberbelags durch Messung überprüft werden.
Daikin RoCon
Daikin Regelung
008.1543999_00 – 03/2017 – DE
Verfahrensweise gemäß EN 1264 Teil 4:
Die Heizkreise sind nach Fertigstellung bei Anhydrit-
und Zementestrichen durch eine Wasserdruckprobe
auf ihre Dichtheit zu prüfen. Die Dichtheit muss unmittelbar vor
und während der Estrichverlegung sichergestellt sein. Die Höhe
des Prüfdrucks beträgt mindestens das 1,3-Fache des maximal
zulässigen Betriebsdrucks.
Bei Einfriergefahr sind geeignete Maßnahmen zu treffen, z. B.
Verwendung von Frostschutzmitteln oder Temperieren des Ge-
bäudes. Sofern für den bestimmungsgemäßen Betrieb der
Anlage kein Frostschutzmittel mehr erforderlich ist, ist das Frost-
schutzmittel durch Entleeren und Spülen der Anlage mit min-
destens 3-fachem Wasserwechsel zu entfernen.
t
Starttemperatur 25 °C (38 °C bei System 70)
1
t
Maximale Heizkreistemperatur
2
t
Vorlauftemperatur
V
Z
Dauer der Estrichfunktion in Tagen nach Funktionsstart
Bild 3-19 Zeitlicher Ablauf des Estrichprogramms beim Funktionsheizen
Belegreifheizen
Der Austrocknungsverlauf für den Estrich ist nicht genau vorher-
zusagen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kommt er unter Umständen
ganz zum Erliegen. Eine Beschleunigung des Austrocknungsvor-
gangs kann durch den Betrieb der Fußbodenheizung (Belegreif-
heizen) oder Maßnahmen wie das mechanische Trocknen er-
reicht werden.
Jedes Belegreifheizen ist als extra Leistung nach VOB, ge-
sondert durch den Bauherrn zu beauftragen. Die Belegreife ist
Voraussetzung für den Beginn der Arbeiten des Oberboden-
legers, damit er ein mangelfreies Werk erstellen kann.
Mit Standardeinstellungen kann das kombinierte Funktions- und
Belegreifheizprogramm aktiviert werden, um eine für die Beleg-
reife erforderliche Restfeuchtigkeit des Estrichs zu erreichen
(siehe Bild 3-20). Die Restfeuchte des Estrichs ist jedoch grund-
sätzlich messtechnisch zu überprüfen, bevor ein Bodenbelag
verlegt wird.
Bild 3-20 Zeitlicher Ablauf des Estrichprogramms beim kombinierten
Funktions- und Belegreifheizen (Legende siehe Bild 3-19)
Weiterführende Erklärungen und mögliche Einstellwerte zu dieser Funktion finden
Sie in Kap. 6.2.
3
x
Bedienung
Betriebsanleitung
25

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