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RISIKEN UND SICHERHEIT DER HOCHFREQUENZCHIRURGIE
3.1
Unbeabsichtigte thermische Gewebeschädigung
Die Hochfrequenzchirurgie ist prinzipiell mit verschiedenen Risiken für den Patienten, das
Personal und das Umfeld verbunden. Um diese Risiken in der Praxis zu vermeiden, müssen der
Chirurg und seine Assistenten diese Risiken kennen und die entsprechenden Regeln zur
Vermeidung von Schäden beachten. Im folgenden werden diese Risiken und Regeln zur
Vermeidung von Schäden dargestellt.
3.1.1 Unbeabsichtigte thermische Gewebeschädigung infolge von
HF-Leckströmen
Während der Hochfrequenzchirurgie führt der Patient unvermeidlich hochfrequente elektrische
Spannung gegen Erdpotential. Berührt der Patient während der Hochfrequenzchirurgie elektrisch
leitfähige Gegenstände, so kann an der Kontaktstelle zwischen Patient und diesem Gegenstand
ein hochfrequenter elektrischer Strom entstehen, der wiederum thermische Nekrosen verursachen
kann. Elektrisch leitfähige Gegenstände sind nicht nur Gegenstände aus Metall, sondern auch
nasse Tücher.
Der Patient muß während der Hochfrequenzchirurgie gegen elektrisch leitfähige Gegenstände
isoliert sein. Die schwarze elastische Tischauflagen auf OP-Tischen weisen zur Ableitung
elektrischer Ladungen eine gewisse elektrische Leitfähigkeit auf. Sie sind deshalb nicht in jedem
Fall dazu geeignet, die geforderte Isolation des Patienten gegen Metallteile des OP-Tisches
sicherzustellen. Deswegen muß bei Anwendung der Hochfrequenzchirurgie zwischen Patient
und dieser schwarzen OP-Tischbespannung eine elektrisch isolierende Zwischenlage,
beispielsweise trockene Abdecktücher, gelegt werden.
elektrisch isolierende
Unterlage
Abb.: Isolierte Lagerung des Patienten auf dem OP-Tisch
Wenn diese Zwischenlage während der Operation, beispielsweise durch Schweißabsonderung,
Spülflüssigkeit, Urin usw. naß werden kann, muß durch eine wasserdichte Folie die Durchnässung
dieser Zwischenlagen verhindert werden. Urin sollte durch Katheter abgeleitet werden.
Am Körperstamm anliegende Extremitäten oder Haut-an-Haut-Berührungen sollten durch
Zwischenlegen von trockenen Abdecktüchern gegeneinander isoliert werden.
EKG-Elektroden nicht näher als 15 cm neben dem Operationsfeld applizieren.
Nadelelektroden bzw. Injektionskanülen sollten während der Hochfrequenzchirurgie nicht
als EKG-Elektroden angewendet werden.
WARNUNG
geerdeter
Op-Tisch
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