B e t r i e b s a r t e n d e r V e r t i k a l v e r s t ä r k e r
Abgleich 1 kHz
Dieser C-Trimmerabgleich (NF-Kompensation) kompensiert
die kapazitive Belastung des Oszilloskop-Eingangs. Durch den
Abgleich bekommt die kapazitive Teilung dasselbe Teilerver-
hältnis wie die ohmsche Spannungsteilung.
Dann ergibt sich bei hohen und niedrigen Frequenzen dieselbe
Spannungsteilung wie für Gleichspannung. Für Tastköpfe 1:1
oder auf 1:1 umgeschaltete Tastköpfe ist dieser Abgleich weder
nötig noch möglich. Voraussetzung für den Abgleich ist die
Parallelität der Strahllinie mit den horizontalen Rasterlinien
(siehe Strahldrehung TR).
Tastteiler 10:1 an den Eingang anschließen, auf den bezogen
der Tastkopf kompensiert werden soll. Eingangskopplung auf
DC stellen, mit Eingangsteiler (VOLTS/DIV) 4 cm Signalhöhe
einstellen und Zeitbasis (TIME/DIV) auf 0.2ms/cm schalten
(beide kalibriert), Tastkopf (Teiler 10:1) in die „PROBE ADJ"-
Buchse einstecken.
falsch
richtig
Auf dem Bildschirm sind 2 Signalperioden zu sehen. Nun ist
der NF-Kompensationstrimmer abzugleichen, dessen Lage der
Tastkopfi nformation zu entnehmen ist.
Mit dem beigegebenen Isolierschraubendreher ist der Trimmer
so abzugleichen, bis die oberen Dächer des Rechtecksignals
exakt parallel zu den horizontalen Rasterlinien stehen (siehe
Abb. 4). Dann sollte die Signalhöhe 4 cm ±1,2 mm sein. Die
Signalfl anken sind in dieser Einstellung unsichtbar.
Abgleich 1 MHz
Die mitgelieferten Tastköpfe besitzen Entzerrungsglieder,
mit denen es möglich ist, den Tastkopf im Bereich der oberen
Grenzfrequenz des Vertikalverstärkers optimal abzugleichen.
Nach diesem Abgleich erhält man nicht nur die maximal
mögliche Bandbreite im Tastteilerbetrieb, sondern auch eine
weitgehend konstante Gruppenlaufzeit am Bereichsende. Da-
durch werden Einschwingverzerrungen (wie Überschwingen,
Abrundung, Nachschwingen, Löcher oder Höcker im Dach) in
der Nähe der Anstiegsfl anke auf ein Minimum begrenzt.
Voraussetzung für diesen HF-Abgleich ist ein Rechteckge-
nerator mit kleiner Anstiegszeit (typisch 4 ns) und niederoh-
migem Ausgang (ca. 50 Ω), der bei einer Frequenz von 1MHz
eine Spannung von 0,2 V
abgibt. Der „PROBE ADJ"-Ausgang
ss
des Oszilloskops erfüllt diese Bedingungen, wenn 1 MHz als
Signalfrequenz gewählt wurde.
falsch
richtig
Tastteiler 10:1 an den Eingang anschließen, auf den bezogen der
Tastkopf kompensiert werden soll. PROBE ADJ-Signal 1 MHz
wählen, Eingangskopplung auf DC, Eingangsteiler (VOLTS/DIV)
14
Änderungen vorbehalten
auf 5mV/cm und Zeitbasis (TIME/DIV) auf 0,1 μs/cm stellen
(beide kalibriert). Tastkopf in Buchse PROBE ADJ einstecken.
Auf dem Bildschirm ist ein Spannungsverlauf zu sehen, dessen
Rechteckfl anken jetzt auch sichtbar sind. Nun wird der HF-Ab-
gleich durchgeführt. Dabei sollte man die Anstiegsfl anke und
die obere linke Impuls-Dachecke beachten.
Auch die Lage der Abgleichelemente für die HF-Kompensation
ist der Tastkopfi nformation zu entnehmen.
Die Kriterien für den HF-Abgleich sind:
–
Kurze Anstiegszeit, also eine steile Anstiegsfl anke.
–
Minimales Überschwingen mit möglichst geradlinigem
Dach, somit ein linearer Frequenzgang.
Die HF-Kompensation sollte so vorgenommen werden, dass
der Übergang von der Anstiegsfl anke auf das Rechteckdach
weder zu stark verrundet, noch mit Überschwingen erfolgt.
Nach beendetem HF-Abgleich ist auch bei 1 MHz die Signalhöhe
am Bildschirm zu kontrollieren. Sie soll denselben Wert haben,
wie zuvor beim 1 kHz-Abgleich.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Reihenfolge erst 1 kHz,
dann 1 MHz-Abgleich einzuhalten ist, aber nicht wiederholt
werden muss, und dass die Kalibrator-Frequenzen 1 kHz und
1 MHz nicht zur Zeit-Eichung verwendet werden können. Ferner
weicht das Tastverhältnis vom Wert 1:1 ab.
falsch
Voraussetzung für einen einfachen und exakten Tastteilerab-
gleich (oder eine Ablenkkoeffi zientenkontrolle) sind horizontale
Impulsdächer, kalibrierte Impulshöhe und Nullpotential am
negativen Impulsdach. Frequenz und Tastverhältnis sind dabei
nicht kritisch.
Betriebsarten der Vertikalverstärker
Die für die Betriebsarten der Vertikalverstärker wichtigsten
Bedienelemente sind die Drucktasten: VERT/XY
27
und CH2 VAR
denen die Messverstärker-Betriebsarten und die Parameter
der einzelnen Kanäle wählbar sind.
Die Betriebsartenumschaltung ist im Abschnitt „Bedienele-
mente und Readout" beschrieben.
Vorbemerkung: Die Formulierung „beide Kanäle" bezieht sich
immer auf die Kanäle „CH 1" und „CH 2".
Die gebräuchlichste Art der mit Oszilloskopen vorgenommenen
Signaldarstellung ist der Yt-Betrieb. Dabei lenkt die Amplitude
des zu messenden Signals (bzw. der Signale) den Strahl in Y-
Richtung ab. Gleichzeitig wird der Strahl von links nach rechts
abgelenkt (Zeitbasis).
Der bzw. die Vertikalverstärker bietet/bieten dabei folgende
Möglichkeiten:
–
Die Darstellung nur eines Signales im Kanal 1-Betrieb
–
Die Darstellung nur eines Signales im Kanal 2-Betrieb
falsch
–
Die Darstellung von zwei Signalen im DUAL (Zweikanal)-
Betrieb
–
Die Darstellung von zwei Signalen im ADD (Additions)-Be-
trieb
(Subtraktion ist durch invertieren eines Kanals möglich)
29
. Über sie gelangt man zu den Menüs, in
28
, CH1 VAR