Anforderungen für
Sägegenauigkeit
Holz ist ein lebendiges Material. Es gibt immer
Spannungen im Holz, welche beim Wachsen des
Baumes entstehen. Diese Spannungen sind die
'Muskeln' des Baumes, und helfen dem Baum gegen
den Stress standzuhalten dem er ausgesetzt ist, z.B.
beim Wachsen an einer steilen Lage, ungleichmäßig
verteilten Zweigen oder ein ständiger Südwind. Es
ist sogar eine Spannungsbildung möglich, wenn der
Baumstamm gelagert ist. Eine Spannungsverformung
tritt auch auf, wenn der Baumstamm abgelagert ist.
Bekanntlich schrumpft Holz. Wenn der Trockengehalt
zwischen Oberfläche und dem Mark oder an Ober-
und Unterseite des Stammes variiert entstehen
starke Spannungen. Wenn Sie den Baumstamm
sägen, werden Spannungen freigesetzt und das Holz
krümmt sich beim Schneiden.
Laubbäume haben oft mehr Spannungen als Fichte
und Kiefer.
Wenn Sie mit einem Führungsholm sägen und große
Maßabweichungen bekommen, so ist dies oft auf das
o.g. Phänomen zurückzuführen.
Die Blockbreite ist ebenfalls ausschlaggebend. Sie
bekommen kleinere Abweichungen bei beispielsweise
einem 10 cm breiten Block als bei einem 20 cm
breiten Block.
Die unten genannten normalen Maßabweichungen
beziehen sich auf Baumstämme unter 3.5 m,
mit einem Durchmesser von 40 cm mit kleinen
Spannungen.
Maßabweichungen – Timberjigg
Die Ursache für Maßabweichungen hängt meistens
von der Sägefläche ab auf der die Dimensionsplatte
(Nr. 2) geführt wird und davon wie gut die Gleitleiste
(Nr. 4) gegen den Block bzw. Holzholm drücken.
Die Brettbreite nahe der Kettensäge wird von
der Dimensionsplatte bestimmt. Hier beträgt die
Abweichung selten mehr als 1 mm.
Die Brettbreite weiter entfernt von der Kettensäge wird
von der Gleitleiste (Nr. 4) (Seitenanschlag) bestimmt.
Je dünner das Brett ist, das Sie sägen, desto weniger
können die Gleitleisten und Seitenanschläge die
Genauigkeit einhalten.
Bemerkung: Die Diemensionsplatte muss nicht
notwendigerweise flach auf der Blockfläche liegen.
Es ist der verstellbare Seitenanschlag, welcher
die Winkel des Führungsholms bestimmt. Die
Abweichung ist üblicherweise nicht breiter als +/- 2
mm bezogen auf ein 15 cm breites Brett; Wenn
z.B. die dünnste Stelle des Brettes 18 mm und die
dickeste Stelle 22 mm beträgt, ist die Abweichung
zu groß.
Einer der Vorteile eines Timberjigg ist, dass es
grundsätzlich nicht von den Spannungen im Holz
beeinflusst wird. Wenn sich der Baumstamm
während des Sägens krümmt, folgt die Säge der
Kurve und die Brettstärke wird nicht beeinflusst.
Maßabweichungen – Führungsholm
aus Holz
Das Auftreten von Abweichungen hängt offensichtlich
davon ab, wie gerade und stabil der Führungsholm
zum Baumstamm ausgerichtet ist. Üblicherweise
wird der Führungsholm aus Holz nur für die ersten
beiden Schnitte verwendet, weil dann ein Winkel ins
Holz geschnitten wird. Eine Winkelabweichung von
1° (ca. 3 mm auf 15 cm) wird als ein gutes Ergebnis
bewertet.
Maßabweichungen – Big Mill
System
Eine Abweichung von 0.5 Grad auf dem Winkel
gilt als normal. Dieser ungefähre Wert ergibt eine
Abweichung von 1.5 mm bei einer Breite von 150
mm. Eine Ursache hierfür ist das Spiel in den
Schienen der Schraubplatten. Normalerweise bleibt
die Brettbreite innerhalb von +/- 3 mm Abweichung.
Wenn nur die Höhe der Führungsholmstützen
geändert wird, sollte die Brettbreite nur geringe
Maßabweichungen aufweisen, üblicherweise +/- 1
mm.
In den meisten Fällen ist der Führungsholm nicht
vollständig gerade. Eine 1-2 mm Abweichung (in der
Kurvenhöhe) ist völlig normal. Wenn zwei Schnitte
auf der gegenüberliegenden Seite gemacht wurden,
kann dies z.B. anhand der Blockbreite festgestellt
werden.
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