Digitronic
Automationsanlagen GmbH
Die automatische Totzeitkompensation des CamCon ermöglicht es nun, Prozesse mit variablen
Geschwindigkeiten zu betreiben. Das CamCon erfaßt dabei ständig die Geschwindigkeit der Anlage
und justiert die Nocken, welche die Schaltzeitpunkte bestimmen, "On Line" in Abhängigkeit von der
Geschwindigkeit. Dadurch werden die Ausgänge für die Schaltglieder entsprechend früher ein - bzw.
ausgeschaltet. Die Bewegungsrichtung spielt dabei keine Rolle.
Ein kleines Zahlenbeispiel soll zur Veranschaulichung dienen:
Angenommen die Antriebswalze mit dem Wegmeßsystem hat einen Umfang von 360mm, so dass ein
Millimeter am Umfang genau einem Winkelgrad des Wegmeßsystems entspricht.
Die Anlage hat folgende Parameter:
Damit ergibt sich die Flugzeit des Tropfens:
t Flug
Die gesamte Totzeit beträgt also T tot, ges. = T MV + t Flug = 20ms + 10ms = 30ms
In dieser Zeit läuft die Papierbahn um die Strecke x = v Papier ⋅ T tot, ges. = 1m/s ⋅ 30ms = 30mm
weiter. Um die Totzeit zu kompensieren, muß der Schaltpunkt für das Magnetventil um 30° nach vorne
verlagert werden.
Verdoppelt man die Geschwindigkeit der Anlage und damit v Papier , so verdoppelt sich auch die
Strecke x, um welche sich die Papierbahn weiterbewegt. Der Schaltpunkt muß in diesem Fall um 60°
verschoben werden.
Hinweis:
Beachten Sie bei diesen Erläuterungen, dass es sich bei der Totzeit um eine feste Größe
handelt, welche durch die mechanischen Konstanten der Stell- und Schaltglieder, sowie
die Abmessungen des Aufbaus bestimmt ist und sich daher auch nicht verändert !
Würde man nun die gesamte Totzeit von 30ms in den entsprechenden Ausgang von CamCon
programmieren, so würde der Klebepunkt unabhängig von der Geschwindigkeit immer an der richtigen
Stelle auftreffen.
Ausgabe: 14.01.2009
v Tropfen
d
=
T MV =
d
0.2m
=
--------
= --------------
v T
20m/s
Digitales Nockenschaltwerk
= 20m/s
20cm
20ms
=
0.010s
=
CamCon DC40
10ms
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