HEIDENHAIN TNC 620 Benutzerhandbuch Seite 737

Programm-Test und Programmlauf | Programmlauf
Achtung, Gefahr für Werkzeug und Werkstück!
Ein Stromausfall während der Bearbeitung kann zum
unkontrollierten sog. Austrudeln oder zum Abbremsen der
Achsen führen. Wenn das Werkzeug vor dem Stromausfall
im Eingriff war, können zusätzlich die Achsen nach einem
Neustart der Steuerung nicht referenziert werden. Für nicht
referenzierte Achsen übernimmt die Steuerung die zuletzt
gespeicherten Achswerte als aktuelle Position, die von
der tatsächlichen Position abweichen kann. Nachfolgende
Verfahrbewegungen stimmen dadurch nicht mit den
Bewegungen vor dem Stromausfall überein. Wenn das
Werkzeug bei den Verfahrbewegungen noch im Eingriff ist,
können durch Spannungen Werkzeug- und Werkstückschäden
entstehen!
Geringen Vorschub nutzen
Bei nicht referenzierten Achsen beachten, dass die
Verfahrbereichsüberwachung nicht zur Verfügung steht
Beispiel
Während ein Gewindeschneidzyklus in der geschwenkten
Bearbeitungsebene abgearbeitet wurde, fiel der Strom aus. Sie
müssen den Gewindebohrer freifahren:
Die Versorgungsspannung von Steuerung und Maschine
einschalten
Die Steuerung startet das Betriebssystem. Dieser Vorgang kann
einige Minuten dauern.
Danach zeigt die Steuerung in der Kopfzeile des Bildschirms den
Dialog Stromunterbrechung an.
Betriebsart Freifahren aktivieren: Softkey
FREIFAHREN drücken
Die Steuerung zeigt die Meldung Freifahren
angewählt an.
Stromunterbrechung quittieren: Taste CE drücken
Die Steuerung übersetzt das PLC-Programm.
Steuerspannung einschalten
Die Steuerung prüft die Funktion der Not-
Aus-Schaltung. Wenn mindestens eine
Achse nicht referenziert ist, dann müssen
Sie die angezeigten Positionswerte mit den
tatsächlichen Achswerten vergleichen und die
Übereinstimmung bestätigen, ggf. Dialog folgen.
HEIDENHAIN | TNC 620 | Benutzerhandbuch Klartextprogrammierung | 10/2017
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