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Verfügbare Sprachen

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Der verfügbare Steuerweg bis zum Stall ist von der Schirmgröße ab-
hängig und beträgt:
• in etwa 57cm für die Größe XXS
• 63cm für für die Größe S
Diese Werte stellen einen groben Anhaltspunkt dar, dessen Angabe
im Handbuch durch die EN 926 gefordert ist. Gerade in turbulenter
Luft kann der Strömungsabriss aber auch deutlich früher oder deutlich
später als oben angegeben eintreten. Diese Werte sind in Folge des-
sen nur von sehr bedingter Aussagekraft.
Sackflug
Als Sackflug wird ein Flugzustand ohne Vorwärtsfahrt und mit star-
kem Sinken bezeichnet. Alle unsere Gleitschirme leiten den Sackflug
bei freigegebenen Bremsen selbstständig aus, sofern sich der Schirm
in ordnungsgemäßem Zustand befindet und sofern der Pilot die
Betriebsgrenzen einhält.
Befindet sich der Schirm aufgrund eines porösen Tuches oder auf-
grund stark vertrimmter Leinen nicht mehr in lufttüchtigem Zustand,
vergrößert sich das Risiko für einen stabilen Sackflug. Auch ein nasser
oder vereister Schirm neigt zu einem stabilen Sackflug.
Ist ein Risikofaktor gegeben (zum Beispiel ein unerwarteter Flug im
Regen), dann sollte man Manöver mit hohem Anstellwinkel dringend
vermeiden. Dazu zählt Ohren anlegen (ohne Beschleunigereinsatz),
B-Stall wie auch stark angebremstes Fliegen. Falls es die Flugbedin-
gungen erlauben, ist ein leichter Beschleunigereinsatz ratsam.
Im Falle eines stabilen Sackflugs sollte man den Beschleuniger betä-
!
tigen. Der Schirm geht dann in den Normalflug über. Falls dies nicht
möglich ist, empfehlen wir ein nach vorne drücken der A-Tragegurte.
Achtung: Werden im
Sackflug die Bremsen
Alternativ besteht noch die Möglichkeit, den Schirm im stabilen Sack-
länger betätigt, so
flug durch sehr kurzes, symmetrisches Anbremsen nach hinten kippen
geht der Schirm in
zu lassen. Die folgende Pendelbewegung nach vorne lässt den Schirm
einen Fullstall über!
wieder in den Normalflug übergehen.
Beim Sackflug in unmittelbarer Bodennähe ist abzuwägen, ob die
Höhe für das Durchpendeln noch ausreicht. Anderenfalls ist eine
(harte) Landung im Sackflug dem Einpendeln als Folge der Ausleitung
des Sackflugs vorzuziehen.
• 61cm für für die Größe XS
• 67cm für die Größe M
Verhänger
Wenn ein Teil des Flügels – meist nach einem Klapper oder einem Stall – so
in den Leinen verhängt ist, dass er sich nicht mehr selbstständig öffnet,
so spricht man von einem Verhänger. Dieser Flugzustand kann bei keinem
Gleitschirm ausgeschlossen werden.
Im Falle eines Verhängers empfehlen wir folgende Reaktionen:
1. Gegenbremsen:
Der Schirm will – analog zu einem seitlichen Klapper
– zur verhängten Seite hin wegdrehen. Reagiert der Pilot nicht mit Ge-
genbremsen auf der geöffneten Seite, so kann diese Drehbewegung in
manchen Fällen sehr schnell in eine stabile Steilspirale übergehen, die
dann äußerst große Ausleitekräfte erfordert oder eventuell gar nicht
mehr ausgeleitet werden kann. Diese Drehbewegung gilt es im Ansatz
zu verhindern.
2. Öffnen durch Pumpen mit der Bremse:
hen der Bremse auf der verhängten Seite kann der Verhänger eventuell
gelöst werden. Zaghaftes ziehen an der Bremse führt selten zum Erfolg.
3. Ziehen an der Stabilo-Leine:
Hilft Anbremsen nicht weiter, so lässt sich
der Verhänger eventuell durch ein Herunterziehen der Stabilo- Leine
lösen. Diese Leine befindet sich ganz außen am B-Gurt und ist orange
gefärbt.
4. Einklappen der verhängten Seite:
Ein Einklappen der verhängten Flü-
gelhälfte durch Herunterziehen der A-Tragegurte kann den Verhänger
eventuell lösen.
5. Fullstall:
Wer den Fullstall souverän beherrscht, verfügt über eine wir-
kungsvolle Methode, um Verhänger zu lösen.
6. Rettung:
Wenn Du die Kontrolle über den Schirm verlierst oder wenn du
dir nicht absolut sicher bist, dass die Höhe für weitere Öffnungsversu-
che ausreicht, benutze ohne zu zögern deine Rettung. Falls möglich,
sollte der Gleitschirm bis zur Retteröffnung durch Gegenbremsen sta-
bilisiert werden.
Mache es dir zur Gewohnheit den Retterwurf zumindest mental
immer wieder zu trainieren, indem du beispielsweise während des
Fluges schnell zum Rettergriff greifst. Dies ist eine sinnvolle Hilfe für den
Ernstfall.
Viele Vereine oder Flugschulen bieten das Retterwerfen in Turnhallen an.
Am realistischsten ist natürlich der tatsächliche Retterwurf während eines
Sicherheitstrainings.
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Durch ein beherztes Durchzie-
!
Viele Piloten zögern
zu lange mit der
Auslösung des
Notschirms oder sie
benutzen die Rettung
gar nicht. Ein Abgang
am geöffneten
Rettungsschirm
ist unkontrollierten
Flugzuständen am
Gleitschirm vorzu-
ziehen.

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