5.3 Einstellungen des Vergasers vor dem ersten Motorstart
Der Flugmotor ist mit einer ABC-Laufgarnitur ausgestattet. ABC steht hierbei für „Aluminium", „Brass (Messing)" und
„Chrome (Chrom)". Aluminium mit seiner relativ geringen Wärmeausdehnung und geringem Gewicht dient als Material für
den Kolben. Der leichte Kolben ermöglicht hohe Drehzahlen und durch die geringe Massenträgheit schnelle Lastwechsel.
Der Zylinder ist aus Messing mit verchromter Lauffläche hergestellt und hat eine leicht konische Form, die sich nach oben
verjüngt (im Bereich von 1 - 2 Mikrometer). Im Betrieb wird der obere Teil des Zylinders durch die Glühkerze und die
Verbrennungsvorgänge erhitzt, dehnt sich aus und bekommt so die exakte zylindrische Form für die optimale Passung
des Kolbens. Auf diese Weise werden Kolbenringe eingespart, was Reibungsverluste auf ein Minimum reduziert und
Undichtigkeiten ausschließt. Diese Motoren sind mit einem hohen technischen Aufwand auf Präzisionsmaschinen gefer-
tigt. Dennoch lassen sich geringe Fertigungstoleranzen nicht vermeiden, ebensowenig wie leichte Unebenheiten und
Rauigkeiten des Materials. Dazu kommen Verformungen durch thermische und mechanische Belastungen.
Bei der Inbetriebnahme des neuen Motors muß deshalb eine gewisse Einlaufzeit eingehalten werden.
Während des Einlaufens passen sich die Motorteile perfekt aneinander an, wodurch maximale Leistung erreicht
und vorzeitiger Verschleiß vermieden wird.
Der Einlaufprozess muß daher mit größter Sorgfalt vorgenommen werden!
Grundeinstellungen des Vergasers
Vollgasnadel
(Hauptdüsennadel)
In der Grundeinstellung drehen Sie die Vollgasnadel vollständig hinein und anschließend ca. 2 - 3 Umdrehungen
wieder heraus.
Leerlaufnadel
Die Leerlaufnadel liegt unmittelbar gegenüber der Vollgasnadel. Mit dieser Nadel wird sowohl der Leerlauf, als auch
der Übergang von Leerlauf zu Vollgas eingestellt. Eine Drehung der Einstellschraube im Uhrzeigersinn vergrößert den
Durchlass, eine „fettere" Einstellung mit höherem Kraftstoffanteil wird erreicht.
Drehung gegen den Uhrzeigersinn lässt die Nadel weiter einfahren und verringert somit den Kraftstoffanteil.
Für die Grundeinstellung drehen Sie die Leerlaufnadel vollständig hinein und anschließend ca. 2 - 3 Umdrehungen
wieder heraus.
Wenn Sie bei voll geöffnetem Vergaserdurchlass die Spitze der Leerlaufnadel sehen können, stellen Sie die Leerlaufnadel
so ein, dass sie bei halb geöffnetem Vergaser gerade eben in den Gegenkonus eintaucht.
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Bei zu magerer Leerlaufeinstellung wird der Motor bei Lastwechseln stehen bleiben.
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Bei zu fetter Leerlaufeinstellung wird der Motor im Leerlauf immer langsamer und bleibt stehen und / oder er
nimmt nur unwillig Gas an.
Die Standgaseinstellschraube
reguliert die Position des Drossel-Anschlags und damit den Vergaserdurchlass im Leerlauf.
Eine Drehung der Einstellschraube im Uhrzeigersinn vergrößert den Durchlass, Drehung gegen den Uhrzeigersinn lässt
den Schieber weiter einfahren und verringert somit den Spalt.
Das Drosselküken muss sich vollständig schließen lassen. Wenn die Trimmung bei vollständig zurückgenom-
menem Gassteuerhebel ebenfalls vollständig zurückgenommen wird, kann so der Motor über die Fernsteuerung
abgestellt werden.
Technische Beratung:
Tel. 0180 / 5 31 21 16
CONRAD im Internet:
http://www.conrad.com
Vollgasnadel (Hauptdüsennadel )
Die Hauptdüsennadel befindet sich direkt bei der Spritzufuhr zum
Vergaser. Sie ist für den ersten Start des Motors voreingestellt und sollte
noch nicht verändert werden.
Die Hauptdüsennadel reguliert das Luft / Kraftstoffgemisch bei
Vollgas. Drehen Sie die Schraube gegen den Uhrzeigersinn herein, um
Leerlauf-
den Düsenquerschnitt zu verengen und das Gemisch "abzumagern"
nadel
(den Kraftstoffanteil zu verringern). Drehen Sie die Hauptdüsennadel
im Uhrzeigersinn heraus, wenn das Gemisch "fetter" werden, also mehr
Kraftstoff enthalten soll.
Mo - Fr 8.00 bis 18.00 Uhr
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