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Anhang D: Astronomische Grundlagen; Beobachtungsobjekte Im Weltraum - Bresser MESSIER R-90 Betriebsanleitung

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Abb. 42: Der Mond. Beachten Sie
die Schatten in den Kratern.
Abb. 43: Der Planet Jupiter mit
seinen Monden, hier mit einer
geringen Vergrößeung abgebildet.
Abb. 43a: Der Planet Jupiter, hier
mit einer hohen Vergrößeung ab-
gebildet. Die Wolkenstrukturen
sind deutlich zu erkennen. Die vier
großen Monde können jede Nacht
in einer anderen Stellung beob-
achtet werden.
Niemals mit dem Teleskop in oder in die Nähe der Sonne blicken: E
30
A
NHANG

Anhang D: Astronomische Grundlagen

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts nahm sich der italienische Wissenschaftler
Galileo Galilei ein primitives Fernrohr, das erheblich kleiner als Ihr Messier-
Teleskop war, und richtete es nicht mehr auf ferne Bäume und Berge, son-
dern fing damit an, den Himmel zu betrachten. Was er dort sah und was er
aus seinen Beobachtungen folgerte, veränderte die Weltsicht des
Menschen für immer. Versuchen Sie sich vorzustellen, wie man sich fühlt,
wenn man als erster Mensch die Monde um den Jupiter kreisen sieht oder
die wechselnden Venusphasen verfolgt! Aufgrund seiner Beobachtungen
folgerte Galileo ganz richtig, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Er
brachte damit die moderne Astronomie auf den Weg. Dennoch war das
Fernrohr Galileis dermaßen schlecht, dass er damit nicht einmal die
Saturnringe richtig erkennen konnte.
Die Entdeckungen Galileis legten den Grundstein für das Verständnis der
Bewegung und Natur von Planeten, Sternen und Galaxien. Henrietta
Leavitt stützte sich auf diese Grundlagen und fand heraus, wie sich die
Entfernung zu den Sternen messen lässt. Edwin Hubble wagte einen Blick
in die Ursprünge des Universums. Albert Einstein enthüllte die Beziehung
zwischen Zeit und Licht. Nahezu täglich werden heute nach und nach die
Geheimnisse des Universums gelöst und entschlüsselt. Hierbei kommen
die fortschrittlichsten Nachfolger des primitiven Galileischen Fernrohrs zum
Einsatz, darunter auch das Weltraumteleskop Hubble. Wir dürfen im „gol-
denen Zeitalter der Astronomie" leben!
Ganz im Gegensatz zu anderen Naturwissenschaften sind in der Astro-
nomie auch Beiträge von Amateuren willkommen. Zahlreiche Erkenntnisse,
die wir von den Kometen, Meteorschauern, Veränderlichen Sternen, vom
Mond und von unserem Sonnensystem gewonnen haben, stammen ur-
sprünglich aus Beobachtungen von Amateurastronomen. Wenn Sie also
durch Ihr Messier-Teleskop schauen, holen Sie sich die Erinnerung an
Galilei zurück. Für ihn war das Fernrohr nicht nur ein schlichter Apparat
aus Glas und Metall, sondern viel, viel mehr: Ein Fenster, durch das man
das schlagende Herz des Universums selbst live erleben kann.

Beobachtungsobjekte im Weltraum

Im Folgenden sind ein paar der zahllosen astronomischen Objekte aufge-
führt, die sich mit dem Messier-Teleskop betrachten lassen.
Der Mond
Der Mond ist von der Erde im Durchschnitt 380.000 km weit entfernt. Am
allerschönsten lässt er sich immer dann beobachten, wenn er als Sichel
oder Halbmond erscheint. Dann trifft nämlich das Sonnenlicht unter einem
flachen Winkel auf seine Oberfläche und erzeugt lange Schlagschatten –
sein Anblick wirkt dadurch so richtig plastisch (Abb. 42). Während der
Vollmondphase sind auf der Oberfläche keine Schatten zu sehen, deshalb
erscheint der nun überaus helle Mond im Fernrohr flach und uninteressant.
Bei der Mondbeobachtung ist es oft ratsam, ein neutrales Mondfilter zu
benützen. Dieses bewahrt Ihr Auge einerseits vor der grellen Lichtflut des
Mondes und hilft andererseits dabei, den Kontrast zu verstärken.
Im Messier-Teleskop können Sie glanzvolle Einzelheiten auf dem Mond
bewundern; es gibt, wie weiter unten beschrieben, hunderte von
Mondkratern und Mondmeere, sog. „Maria" zu sehen.
Bei den Kratern handelt es sich um kreisförmige Meteor-Absturzstellen. Sie
bedecken nahezu die gesamte Mondoberfläche. Es gibt weder eine At-
mosphäre auf dem Mond, noch finden irgendwelche Wettererscheinungen
statt – nur die Meteorabstürze sorgen für eine gewisse Erosion. Unter die-
sen Bedingungen können Mondkrater viele Jahrmillionen überdauern.
D: A
STRONOMISCHE
G
RUNDLAGEN
!
RBLINDUNGSGEFAHR

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