ELEKTrISCHE INSTALLATION
6.6 Auswahl Installation des Motorkabels
6.6.1 Allgemeine Hinweise
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ACHTUNG
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Die Motorkabel sind auf den maximalen Dauerstrom auszulegen.
Sie gelten für 0...100 Hz (bis 300 Hz erhöhen sich die Kabelverluste um ca. 25 %
aufgrund des Skin-Effekts).
Die IGBT-Module verursachen hochfrequente Störungen, die mit zunehmender Mo-
torkabellänge eine immer stärkere Ableitung ins Erdpotential bewirken.
Die Folge ist eine Erhöhung der leitungsgebundenen Störungen auf der Netzseite.
Bei zu langen Motorkabeln reicht die Dämpfung der Netzfilter nicht mehr aus und es
kommt zu einer Überschreitung der zulässigen Störgrenzwerte.
Am Ausgang des Antriebsstromrichters werden unabhängig von der Ausgangsfre-
quenz Impulse mit etwa dem 1,35-fachen der Netzspannung und sehr kurzen An-
stiegszeiten erzeugt.
Dies ist bei allen Antriebsstromrichtern mit moderner IGBT-Wechselrichtertechno-
logie der Fall.
Die Spannung der Impulse kann sich an den Motoranschlüssen entsprechend den
Eigenschaften des Motorkabels nahezu verdoppeln.
Das kann zu einer zusätzlichen Belastung des Motors und der Motorkabelisolation
führen.
Moderne drehzahlgeregelte Antriebe mit ihren schnell ansteigenden Spannungsim-
pulsen und hohen Schaltfrequenzen können Stromimpulse verursachen, die durch
die Motorlager laufen und zu einer allmählichen Beschädigung der Lagerlaufbahnen
führen.
Motor vor Spannungsspitzen schützen !
► Generell gültig sind immer die Anschlusshinweise des Motorenher-
stellers.
► Antriebsstromrichter schalten am Ausgang mit einer hohen Span-
nungsanstiegsgeschwindigkeit siehe „Technische Daten". Ins-
besondere bei langen Motorleitungen (>15 m) können dadurch
Spannungsspitzen am Motor auftreten, die dessen Isolationssystem
gefährden. Zum Schutz des Motors kann eine Motordrossel, sowie
ein du / dt- oder Sinusfilter eingesetzt werden.