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Siemens SINAMICS G130 Betriebsanleitung Seite 162

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Funktionen, Überwachungen, Schutzfunktionen
• U/f – Steuerung
Der Vdc_min-Regler wirkt auf den Drehzahlsollwertkanal. Bei aktivierter
Vdc_min-Reglung wird die Solldrehzahl des Antriebs so verringert, dass der
Antrieb generatorisch wird.
• Drehzahlregelung
Der Vdc_min-Regler wirkt auf den Ausgang des Drehzahlreglers und
beeinflusst den momentenbildenden Stromsollwert. Bei aktivierter Vdc_min-
Regelung wird der momentenbildende Stromsollwert so verringert, dass der
Antrieb generatorisch wird.
Bei einem Netzausfall sinkt die Zwischenkreisspannung aufgrund der fehlenden
Energiezufuhr aus dem Netz ab. Beim Erreichen der über Parameter p1245
(p1285) eingestellten Zwischenkreisspannungsschwelle wird der Vdc_min-Regler
aktiv. Durch die PID-Eigenschaften des Reglers wird die Motordrehzahl so
verringert, dass die generatorische Energie des Antriebs die
Zwischenkreisspannung auf den in p1245 (p1285) eingestellten Pegel hält. Dabei
ist die kinetische Energie des Antriebs von entscheidender Bedeutung für die
Abfallcharakteristik der Motordrehzahl und somit auch für die Länge der Pufferung.
Bei einem Schwungmassenantrieb (z. B. Lüfter) kann die Pufferzeit bei mehreren
Sekunden liegen, wobei bei einem Antrieb mit wenig Schwungmasse (z. B.
Pumpen) die Pufferzeit nur im Bereich von 100 – 200 ms liegen kann. Bei
Netzwiederkehr wird der Vdc_min-Regler deaktiviert und der Antrieb an der Rampe
des Hochlaufgebers auf seine Solldrehzahl gefahren. Solange der Vdc_min-Regler
aktiv ist, wird eine Warnung A7402 (Antrieb: Zwischenkreisspannung-Minimal-
Regler aktiv) abgesetzt.
Kann der Antrieb keine generatorische Energie mehr abgeben, z. B. weil die
Drehzahl bereits nahe dem Stillstand ist, so fällt die Zwischenkreisspannung weiter
ab. Bei Unterschreiten der minimalen Zwischenkreisspannung (siehe Bild 9-3 <1>)
schaltet der Anrieb mit Störung F30003 (Leistungsteil: Zwischenkreis
Unterspannung) ab.
Wird bei aktiver Vdc_min-Regelung eine mit Parameter p1257 (p1297) eingestellte
Drehzahlschwelle (siehe Bild 9-3 <2>) unterschritten, so wird der Antrieb mit F7405
(Antrieb: kinetische Pufferung minimale Drehzahl unterschritten) abgeschaltet.
Sollte es trotz freigegebener Vdc_min-Regelung zur Abschaltung mit
Unterspannung im Zwischenkreis (F30003) kommen ohne dass der Antrieb zum
Stillstand gekommen war, muss der Regler eventuell über den Dynamikfaktor
p1247 (p1287) optimiert werden. Eine Erhöhung des Dynamikfaktors in p1247
(p1287) bewirkt einen schnelleren Reglereingriff. Die Voreinstellung dieses
Parameters sollte allerdings für die meisten Anwendungsfälle ausreichend sein.
Mit dem Parameter P1256 = 1 (p1296) kann eine Zeitüberwachung der kinetischen
Pufferung aktiviert werden. Die Überwachungszeit kann im Parameter p1255
(p1295) eingestellt werden. Dauert die Pufferung (also der Netzausfall) länger als
die hier eingestellte Zeit, so schaltet der Antrieb mit Fehler F7406 (Antrieb:
kinetische Pufferung maximale Dauer überschritten) ab. Standardmäßig ist die
Störreaktion dieses Fehlers auf AUS3 gestellt. Somit kann mit dieser Funktion ein
geführtes Stillsetzten eines Antriebs bei Netzausfall realisiert werden. Zu viel
generatorische Energie vom Antrieb kann in diesem Fall dann nur über einen
zusätzlichen Bremswiderstand abgebaut werden.
9-10
04/04
SINAMICS G130
Betriebsanleitung

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