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Auslösung Bei Schwacher Einspeisung (Wahlweise); Klassische Auslösung; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 7SD5 Handbuch

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2.10
Auslösung bei schwacher Einspeisung (wahlweise)
2.10.1 Klassische Auslösung

2.10.1.1 Funktionsbeschreibung

Übertragungsver-
fahren
Anregung mit Un-
terspannung
7SD5 Handbuch
C53000-G1100-C169-1
In Fällen, wo an einem Leitungsende keine oder nur eine schwache Einspeisung be-
steht, regt bei einem Kurzschluss der Distanzschutz dort nicht an. Die Parameter- und
Informationstabelle unter „Schwache Einspeisung" gilt gemeinsam für die folgenden
Funktionen.
Wenn an einem Leitungsende kein oder nur ein geringer Nullstrom fließt, kann bei
einem Erdkurzschluss auch der Erdkurzschlussschutz nicht arbeiten.
In Zusammenarbeit mit den Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz und/oder
mit Erdkurzschlussschutz kann auch in solchen Fällen eine schnelle Abschaltung an
beiden Leitungsenden erreicht werden.
Am stark einspeisenden Leitungsende kann der Distanzschutz bei Fehlern innerhalb
der Zone Z1 stets schnell auslösen. Bei Übertragungsverfahren nach dem Freigabe-
prinzip ist zur Schnellabschaltung bei Fehlern über 100 % der Leitungsstrecke die
Echofunktion (siehe Abschnitt 2.7) wirksam und ermöglicht so die Freigabe für das
stark speisende Leitungsende.
Auch beim Erdkurzschlussschutz kann mit den Übertragungsverfahren nach dem
Freigabeprinzip am speisenden Leitungsende mit Hilfe der Echofunktion (siehe Ab-
schnitt 2.9) das Auslösekommando freigegeben werden.
Oft ist aber auch am Leitungsende mit schwacher Einspeisung eine Auslösung des
Leistungsschalters wünschenswert. Hierzu verfügt das Gerät 7SD5 über eine eigene
Schutzfunktion mit eigenem Auslösekommando.
Bild 2-111 zeigt das Funktionsprinzip der Auslösung bei schwacher Einspeisung. Sie
kann unter Adresse 2501 SE MODUS (Schwache Einspeisung MODUS) wirksam
(Echo u. Auskom.) oder unwirksam geschaltet werden (Aus). Wird dieser „Schal-
ter" auf nur Echo eingestellt, ist die Auslösung ebenfalls unwirksam, jedoch kann die
Echofunktion zur Freigabe des speisenden Leitungsendes arbeiten (vgl. auch Ab-
schnitt 2.7 und 2.9). Über eine Binäreingabe „>ASE block" kann die Auslösefunkti-
on jederzeit gesperrt werden.
Die Logik für die Erkennung der schwachen Einspeisung ist im Zusammenhang mit
Distanzschutz für jede Phase und zusätzlich einmal für den Erdkurzschlussschutz vor-
handen. Da die Unterspannungsabfrage für jede Phase stattfindet, ist auch einpolige
Auslösung möglich, vorausgesetzt, das Gerät liegt in der Version für einpolige Auslö-
sung vor.
Bei einem Kurzschluss ist davon auszugehen, dass am Leitungsende mit schwacher
Einspeisung nur eine kleine Spannung auftritt, da der schwache Kurzschlussstrom nur
einen geringen Spannungsabfall in der Kurzschlussschleife hervorrufen kann. Bei feh-
lender Einspeisung ist die Schleifenspannung annähernd Null. Daher wird die Auslö-
sung bei schwacher Einspeisung von der gemessenen Unterspannung Uphe< abhän-
gig gemacht, die ebenfalls die Selektion der fehlerbehafteten Phase erlaubt.
Wenn ein Empfangssignal vom anderen Leitungsende eintrifft, ohne dass der örtliche
Schutz anregt, deutet dies auf einen Fehler auf der zu schützenden Leitung hin. Bei
2.10 Auslösung bei schwacher Einspeisung (wahlweise)
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