Betriebsanleitung
Dampflokomotive mit
Schlepptender BR 06 HO
Ausführung Gleichstrom
Ausführung Wechselstrom
Die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft schrieb 1934 den Bau einer vierfach
gekuppelten Schnellzuglok aus. Den Auftrag für den Bau von zunächst zwei
Lokomotiven der Baureihe 06 erhielt die Firma Krupp in Essen. Der Bau der
Dampflok BR 06 001 dauerte von 1934 bis 1939. Diese lange Bauzeit lässt
sich nur damit erklären, dass schon bald nach der Auftragserteilung das
Interesse der DR an dieser „Riesenlokomotive" schwand. Als die Dampflok
06 001 im März 1939 ausgeliefert wurde, war bereits die Realisierung der
Baureihe 01.10 als neue Generation schwerer Schnellzugloks beschlossen
worden. Die Baureihe 06 hatte Treibräder von 2000 mm Durchmesser und
je ein vorderes und hinteres Drehgestell. Das Dreizylinder-Triebwerk sollte
Laufruhe bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h ermöglichen.
Gekuppelt mit dem 5-achsigen Tender T38St hatte die BR 06 eine LüP von
26520 mm und war so die größte deutsche Schnellzuglok. Die Reibungslast
betrug 80 t, die Dienstlast der Lok 141 t, das Gesamtgewicht von Lok und
Tender 224 t. Sehr zufrieden war man mit dem Fahrwerk der Baureihe
06, mehrere zeitgenössische Berichte heben ausdrücklich den ruhigen
Lauf der Maschine auch bei hohen Geschwindigkeiten hervor. Die hohe
Zugkraft weckte ebenfalls Begeisterung. Weniger zufriedenstellend war
dagegen der Betrieb mit dem Kessel, der mit 7,50 m Rohrlänge zum Pro-
blemkind geworden war. Das von der Reichsbahn verfochtene Prinzip des
Langrohrkessels mit kleiner Feuerbüchsheizfläche war in eine Sackgasse
geraten. Bis 1952 standen die Loks in Frankfurt und Hanau, dann wurden
sie in Darmstadt und Braunschweig verschrottet.
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