Memobase Plus CYZ71D
Funktionsprinzipien
Bevor der Nullpunkt des Sensors kalibriert wird, empfiehlt sich ein Blick auf das Verhalten des
Sensorsignals:
Ist es ruhig und eingeschwungen, ist der angezeigte Wert plausibel?
Eine zu schnelle (zu frühe) Kalibrierung des Sauerstoffsensors bewirkt eine Verfälschung des
Nullpunktes! Auch hier gilt als Faustregel, den Sensor 1/2 h lang in Nulllösung zu betreiben und
danach den Signalstrom auf den eingeschwungenen Zustand zu bewerten. Wurde der Sensor
auch vorher um Null herum betrieben, ist die genannte Zeit in aller Regel ausreichend. Wurde
der Sensor an Luft betrieben, so muß deutlich mehr Zeit eingerechnet werden, um den Restsau-
erstoff auch aus gegebenenfalls bauartbedingten Totvolumen zu entfernen. Hier gelten 2 h als
Faustregel.
Ist das Sensorsignal eingeschwungen, kann der Nullpunkt kalibriert werden. Dabei wird der
aktuelle Messwert auf den Wert Null kalibriert.
Auch hier kann man mit der Vergleichsmethode (Probenkalibrierung im Nullpunkt) arbeiten,
wenn man über entsprechende Probenvorlagen oder eine entsprechende Referenzmessung ver-
fügt.
18.3 Elektrolytische Leitfähigkeit
18.3.1 Grundlagen
Die elektrolytische Leitfähigkeit in Flüssigkeiten entsteht durch den Zerfall ("Dissoziation") von
Säure-, Lauge- oder Salzmolekülen in positiv geladene Kationen und negativ geladene Anionen.
Diese Ionen tragen - analog zu den Elektronen in Drähten - zum Ladungstransport im elektri-
schen Feld und damit zum Stromfluss bei.
Darüber hinaus gibt es eine - wenn auch geringe - Eigenleitfähigkeit des Wassers, da die Was-
+
-
sermoleküle H
O in geringem Maße in die Ionen H
und OH
dissoziieren. Dies ist von großer
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Bedeutung, wenn die Reinheit von Reinstwasser etwa für die pharmazeutische oder die Halblei-
terindustrie bestimmt werden soll.
Organische Lösungsmittel haben praktisch keine elektrische Leitfähigkeit.
Die Bestimmung der Leitfähigkeit erfolgt grundsätzlich durch Anlegen einer Wechselspannung
U an zwei in die Lösung getauchte Elektroden und Messen des Stromes I. Aus dem Ohmschen
Gesetz folgt daraus der Widerstand R bzw. als dessen Kehrwert der Leitwert G:
G = I/U
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Endress+Hauser