Memobase Plus CYZ71D
Zellkonstante
Die Kalibrierung eines Leitfähigkeitsmesssystems erfolgt grundsätzlich in der Weise, dass die
genaue Zellkonstante mittels geeigneter Kalibrierlösungen ermittelt bzw. überprüft wird. Dieses
Verfahren wird u.a. in den Normen EN 7888 und ASTM D 1125 beschrieben, wobei jeweils die
Herstellung einiger Kalibrierlösungen angegeben ist. Eine weitere Möglichkeit ist der Bezug
internationaler Kalibrierstandards von staatlichen Metrologiebehörden. Dies ist insbesondere
in der Pharmaindustrie von Bedeutung, weil dort die Rückführbarkeit der Kalibrierung auf inter-
national anerkannte Standards zwingend erforderlich ist. Endress+Hauser verwendet zur Kali-
brierung ihrer Prüfeinrichtungen SRM (Special Reference Material) der US-Behörde NIST (Nati-
onal Institute of Standards and Technology).
Einbaufaktor
Bei engen Einbauverhältnissen wird die Leitfähigkeitsmessung in der Flüssigkeit durch die
Wand beeinflusst.
Dieser Effekt wird durch den Einbaufaktor kompensiert. Der Messumformer korrigiert die Zell-
konstante durch Multiplikation mit dem Einbaufaktor.
Die Größe des Einbaufaktors hängt vom Durchmesser und der Leitfähigkeit des Rohrstutzens
sowie dem Wandabstand des Sensors ab.
Bei ausreichendem Wandabstand (a > 15 mm (0,59"), ab DN 80) kann der Einbaufaktor f unbe-
rücksichtigt bleiben (f = 1,00).
Bei kleineren Wandabständen wird der Einbaufaktor für elektrisch isolierende Rohre größer
(f >1), im Fall elektrisch leitender Rohre kleiner (f < 1).
Er kann mittels Kalibrierlösungen gemessen oder näherungsweise aus dem folgenden Dia-
gramm bestimmt werden.
f
1.40
1.20
1.00
0.80
0
Abb. 10: Abhängigkeit des Einbaufaktors f vom Wandabstand
1
Elektrisch leitende Rohrwand
2
Elektrisch isolierende Rohrwand
Endress+Hauser
2
1
5
10
0.20
0.39
15
20
0.59
0.79
Kalibrieren
a [mm]
25
25
0.98
a [inch]
a0005441
43