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Kalibrierung Und Justage Von Leitfähigkeitssystemen - Endress+Hauser Memobase Plus CYZ71D Betriebsanleitung

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Inhaltsverzeichnis

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Funktionsprinzipien
18.3.6 Kalibrierung und Justage von Leitfähigkeitssystemen
Genaue Bestimmung der Zellkonstanten
Die Kalibrierung eines Leitfähigkeitsmesssystems erfolgt grundsätzlich in der Weise, dass die
genaue Zellkonstante mittels geeigneter Kalibrierlösungen ermittelt bzw. überprüft wird. Dieses
Verfahren wird u.a. in den Normen EN 7888 und ASTM D 1125 beschrieben, wobei jeweils die
Herstellung einiger Kalibrierlösungen angegeben ist. Eine weitere Möglichkeit ist der Bezug
internationaler Kalibrierstandards von staatlichen Metrologiebehörden. Dies ist insbesondere
in der Pharmaindustrie von Bedeutung, weil dort die Rückführbarkeit der Kalibrierung auf inter-
national anerkannte Standards zwingend erforderlich ist. Endress+Hauser verwendet zur Kali-
brierung ihrer Prüfeinrichtungen SRM (Special Reference Material) der US-Behörde NIST (Nati-
onal Institute of Standards and Technology).
Praxis der Kalibrierung - Temperatureinfluss
In der Praxis muss der Temperatureinfluss der Kalibrierlösung berücksichtigt werden. Dazu gibt
es folgende Möglichkeiten:
• Temperierung der Kalibrierlösung auf die Referenztemperatur von 25 ˚C
• Kalibrierung mit der kompensierten Leitfähigkeit. Hierzu wird im Kalibriermenü der Tempe-
raturkoeffizienten nach Angaben des Herstellers der Referenzlösung eingegeben und mit
dem Nennwert der Leitfähigkeit der Referenzlösung gearbeitet.
• Kalibrierung mit der unkompensierten Leitfähigkeit. Hierzu wird die Temperaturkompensa-
tion im Kalibriermenü ausgeschaltet (z.B. durch Setzen des Temperaturkoeffizienten auf 0)
und die unkompensierte Leitfähigkeit nach Angaben des Herstellers der Referenzlösung
ermittelt. Dies ist im allgemeinen die einfachste und praktikabelste Methode, u.a. weil etwa
die Temperaturabhängigkeit von nicht weiter beachtet werden muss.
Kalibrierung und Air Set induktiver Sensoren; Einbaufaktor
Während bei konduktiven Sensoren die Kalibriergerade aus physikalischen Gründen durch Null
geht (ein Stromfluss von 0 entspricht einer Leitfähigkeit von 0), muss bei induktiven Sensoren
die Restkopplung zwischen der Primärspule (Sendespule) und der Sekundärspule (Empfangs-
spule) berücksichtigt bzw. kompensiert werden. Die Restkopplung wird nicht allein durch die
direkte magnetische Kopplung der Spulen, sondern auch durch Übersprechen in den Zuleitun-
gen verursacht. Deshalb beginnt die Inbetriebnahme eines induktiven Sensors stets mit dem "Air
set". Dabei wird der Sensor mit den vorgesehenen Kabeln an Memobase Plus angeschlossen, in
getrocknetem Zustand in Luft gehalten (Leitfähigkeit Null) und der Airset-Abgleich an Memo-
base Plus durchgeführt.
Anschließend wird wie bei konduktiven Sensoren die Zellkonstante aus dem Qualitätszertifikat
in Memobase Plus eingegeben oder die Zellkonstante mittels präziser Kalibrierlösung ermittelt.
Beachten Sie bei induktiven Sensoren, dass der Stromkreis der Ionen in der Flüssigkeit außer-
halb des Sensors geschlossen wird (siehe Abb. Aufbau von induktiven Sensoren).
Deshalb sollte idealerweise ein Abstand zwischen dem Sensor und der Behälter- oder Rohrwand
von mindestens 30 mm eingehalten werden. Ist dies z.B. aufgrund kleiner Rohrnennweiten
nicht möglich, so fließt bei nicht leitenden Rohrwänden ein zu kleiner und bei leitenden Rohr-
wänden ein zu großer Ionenstrom. Dies kann durch den so genannten Einbaufaktor berücksich-
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