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2.4.3.10 Besonderheiten Bei Ssd Und Smr-Hdd Laufwerken - Dawicontrol DC-624e RAID Installation Und Konfiguration

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Installation

2.4.3.10 Besonderheiten bei SSD und SMR-HDD Laufwerken

Grundsätzlich werden SSD Laufwerke und SMR (Shingled Magnetic Recording) Festplatten
vom Controller wie herkömmliche Festplattenlaufwerke behandelt, jedoch sind bei deren
Verwendung (z.B. in einem RAID 5 Set) verschiedene Besonderheiten zu berücksichtigen.
SSDs fassen ihre Speicherzellen in Pages mit einer Größe von meistens 4 oder 8 KByte
zusammen. Eine Page kann zwar beliebig gelesen werden, muss jedoch vor dem erneuten
Beschreiben gelöscht werden. Die kleinste löschbare Einheit einer SSD ist ein Block, der
seinerseits meistens aus 128 oder 256 derartiger Pages besteht.
Beim Schreiben eines einzelnen Sektors müsste also der gesamte Block eingelesen,
gelöscht und wieder neu beschrieben werden. Um diesen Vorgang zu beschleunigen,
verwalten SSD Laufwerke mithilfe spezieller Verfahren wie Over-Provisioning, Garbage-
Collection usw. intern einen Pool bereits gelöschter Pages, welche direkt neu beschrieben
und so die ursprünglich adressierte Page ersetzen können.
Weiterhin können die Flash-Speicherzellen einer SSD nicht beliebig oft gelöscht und neu
beschrieben werden, daher verwenden SSD Laufwerke sog. Wear-Leveling Verfahren
zum gleichmäßigen Verteilen der Schreibzugriffe auf ihre Gesamtkapazität.
Um SSD Laufwerke bei diesen Aufgaben zu unterstützen, wird der TRIM-Befehl ver-
wendet: dadurch wird die SSD vom Betriebssystem über nicht mehr benötigte Bereiche
informiert, z.B. wenn eine Datei gelöscht oder ein Laufwerk formatiert wird. Dies gilt auch
für Festplatten, die nach dem SMR-Verfahren arbeiten und ebenfalls den TRIM-Befehl
unterstützen. Das jeweilige Laufwerk kann daraufhin diese Bereiche löschen und zum
erneuten Beschreiben vorbereiten.
Beim Lesen von "geTRIMmten" Bereichen wird zwischen zwei Varianten unterschieden:
deterministisches (deterministic read after trim, DRAT) und nicht deterministisches Lesen.
Im ersten Fall werden bei verschiedenen Zugriffen immer identische Daten eingelesen
(z.B. Nullen), im zweiten Fall können unterschiedliche Daten gelesen werden. Daher wird
vom Controller bei Laufwerken ohne DRAT Unterstützung in einem RAID 5 Set kein TRIM
angewendet, da sonst die notwendige Redundanz nicht gegeben wäre.
Ferner müssen bei der Erstellung eines RAID 5 Sets bereits in Verwendung gewesene SSD
oder SMR-HDD Laufwerke ohne DRAT Unterstützung ggf. durch "Erase Drive (Command)"
gelöscht werden (siehe Kapitel 2.4.6), um deren interne Speicherverwaltung zurückzu-
setzen. In diesen Fällen gibt das Controller-BIOS einen entsprechenden Hinweis aus:
Insofern sind SSD und insbesondere SMR-HDD Laufwerke ohne DRAT Unterstützung für
die Verwendung in einem RAID 5 Set nur bedingt geeignet, für alle anderen RAID-Level
oder für Einzellaufwerke gibt es jedoch keine Einschränkungen.
Da eine SSD durch das Zurücksetzen per "Erase Drive (Command)" auch wieder ihre
ursprüngliche maximale Schreibgeschwindigkeit erreicht, wird dies - abhängig von der
Menge bisher geschriebener Daten - vor jeder neuen Verwendung empfohlen.

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