AWH TANKO RT Serie Betriebs-/Montageanleitung Seite 41

ATEX-Retractorsystem TANKO-RT/-RTS
Dabei kommt das bewährte Prinzip der Schwallreiniger zum Tragen. Das Reinigungsgerät besprüht die
Innenfläche des Behälters mit dem Reinigungsmedium. Das zu entsorgende Material wird an- bzw.
abgelöst und abgeführt.
Nach Beendigung des Reinigungsprozesses kann das Retractorsystem zur Vermeidung von
Restflüssigkeit trocken geblasen werden. Die Ausblaszeit sollte 0,5 – 1 Minute betragen und darf 1
Minute nicht überschreiten. Die maximalen Drücke dafür (siehe
Hydraulikseite) dürfen nicht überschritten werden. Anschließend fährt der Sprühkopf vollständig in das
Gehäuse zurück und dichtet über einen O-Ring zum Behälterinnenraum vollständig ab. Nach Erreichen
der Endlage des Arbeitszylinders (Signal der beiden Endlagenschalter G1 und G2) ist die Druckluft am
Verriegelungszylinder wegzunehmen und der Arbeitszylinder dadurch zu verriegeln.
Die Anlage kann dann wieder in Betrieb genommen werden, wenn sich der Arbeitszylinder in der
Position „eingefahren" (Signal beider Endlagenschalter G1 und G2) und der Verriegelungszylinder in der
Position „verriegelt" (Signal Endlagenschalter K) befindet.
Der Verriegelungszylinder L ist einfachwirkend mit Federrückstellung. Das heißt, er wird mittels
Druckluft ausgefahren (Arbeitszylinder freigegeben, Signal Endlagenschalter J „entriegelt",
Retractorsystem kann ausfahren) und über eine Feder, wenn die Druckluft weggenommen wird, wieder
eingefahren (Verriegelung des Arbeitszylinders in der oberen Position, Signal Endlagenschalter K,
Retractorsystem kann nicht ausfahren).
Bei Ausfall der Druckluft über einen längeren Zeitraum wird dadurch gewährleistet, dass der
eingefahrene Arbeitszylinder sich nicht unbeabsichtigt in den Behälter absenken und somit mit den
darin befindlichen Einbauten kollidieren kann.
Der Verriegelungszylinder muss vor jeder Bewegung des Arbeitszylinders diesen erst entriegeln, d.h. er
muss über ein Ventil mit Druckluft beaufschlagt werden. Nach Erreichen der jeweiligen Endlage ist die
Druckluft wegzunehmen und der Verriegelungszylinder fährt in die Verriegelungsposition.
Der Programmablauf dieser Bewegungen ist über die kundenseitige Steuerung zu definieren.
Bei Anfahren der Anlage auch nach einer Störung muss sichergestellt sein, dass vor Aus- bzw. Einfahren
des Arbeitszylinders die Gegenseite belüftet wird, d.h. unter Druck gesetzt wird und der Verriegelungs-
zylinder entriegelt ist.
Die Steuerung (z.B. NOT-AUS-Schaltung) ist vom Betreiber nach betriebsspezifischen Erfordernissen
festzulegen. Es sind entsprechende Leitfäden und Sicherheitsrichtlinien einzuhalten.
Der typische Arbeitsdruckbereich für die vom Reinigungsmedium durchströmte Seite des TANKO-
RT/RTS liegt bei 3 – 6 bar (43,5 - 87 psi g), der maximal anliegende Druck darf 6 bar (87 psi g) nicht
übersteigen. Der Reinigungsmittelverbrauch ist erheblich kleiner als der von herkömmlichen
Sprühköpfen.
Wird das Retractorsystem innerhalb des Wirkbereichs von Einbauten eingesetzt, d.h. besteht die
Möglichkeit der Kollision des ausgefahrenen Sprühkopfes mit beweglichen Einbauten im Behälter, so
ist der sichere Betrieb des Retractorsystems nur mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen möglich. Es ist
zusätzlich im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung bzw. Risikobeurteilung durch den Verwender die
funktionale Anforderung an die Steuerung des Retractorsystems und ggf. zusätzlich notwendiger
Überwachungseinrichtungen am Behälter zur Vermeidung der Kollision zwischen Sprühkopf und
Einbauten festzulegen und zu realisieren. Dabei sind folgende Funktionen und deren Überwachung
sicherzustellen:
Druckluftausfall; Der Behälter mit Retractorsystem muss sicherheitsgerichtet abgefahren werden.
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Die Ruhepositionen von beweglichen Einbauten, müssen festgelegt und überwachbar sein.
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3 Aufbau und Funktion Original-Betriebs-/Montageanleitung 2020/01
Tabelle 3.3-3: Betriebsparameter
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