Münzen noch ein deutlich höherer Eisenanteil mittels Röntgenfluoreszenzanalyse feststellbar.
Das heißt, beim Vreneli des Jahrgangs 1922 kann man sicher sagen, dass hier bei manchen
Münzen unsauber geprägt wurde bzw. die Zusatzstoffe zum Gold nicht nur reines Kupfer waren.
Da die GoldScreenBox ein sehr präzises Wirbelstrommessgerät ist, werden derartige
Verunreinigungen natürlich auch erkannt und führen dann zu niedrigeren Leitwerten (Eisen
senkt den Leitwert in derartigen Legierungen relativ stark ab) in der Leitfähigkeits-Angabe.
Zusammenfassend gesagt handelt es sich daher in solchen Fällen nicht um Fälschungen, sondern
lediglich
um
unsauber
gearbeitete
„Varianten"
der
echten Münzen
mit
oftmals
ferromagnetischer Verunreinigung (Eisen oder Nickel). Es ist daher unerlässlich für derartige
Münzen noch weitere Prüfmethoden hinzuzuziehen (z.B. Dichteprüfung oder oberflächliche
Prüfung mit Säuren oder RFA), um zu unterscheiden ob es sich tatsächlich um Unterlegierungen
handelt (was selbstverständlich auch oft vorkommt) oder „nur" einen der oben beschriebenen
Fälle. Eine 900er-Goldmünze bleibt natürlich 900er Gold, auch wenn statt der restlichen 100
Teile Kupfer zum Beispiel 98 Teile Kupfer + 2 Teile Eisen vorhanden sind. Der Goldanteil ist also
durch eine solche Verunreinigung nicht reduziert. Der Leitwert kann sich allerdings ändern und
erschwert somit die Ergebnisinterpretation.
WICHTIG: Immer 2-3 Sekunden zwischen den jeweiligen Messungen warten, damit sich das
Gerät kurz autokalibrieren kann. Legen Sie die Münzen zu schnell hintereinander auf, kann es
vorkommen, dass es zu Werteabweichungen kommt.
Eindringtiefe der GoldScreenBox: Je nach Leitfähigkeit des Materials dringt die GoldScreenBox
unterschiedlich weit in die jeweiligen Edelmetalle ein. Bei hoch-leitenden Materialien wie Silber
dringt das Gerät weniger weit ein als bei Metallen aus dem mittleren Bereich (Gold 999 oder
986) und dem niedrigen Leitwert-Bereich (z.B. Krügerrand Legierung bei 9,7 MS/m). Bei Silber
können Sie von circa 250 µm Eindringtiefe ausgehen und bei der Krügerrand-Legierung von
Eindringtiefen bis zu 650 µm (0,65 mm). Dies ist relativ viel, wenn man bedenkt, dass die meisten
galvanischen Gold- oder Silberschichten lediglich 10 bis 60 µm dick sind. Von diesen Zahlen
hängt selbstverständlich ab, bis zu welcher Größe die Edelmetall-Objekte gemessen werden
können. Prinzipiell können Sie auch 1 kg Silberbarren mit dem Gerät messen – es wird ein
Leitwert ausgegeben. Allerdings könnte es natürlich gerade bei solch großen Objekten sein, dass
die Fälscher viel dickere Edelmetallschichten um den Falschkern aufbringen. Dann wird
selbstverständlich auch die GoldScreenBox keine brauchbare Aussage mehr liefern. Bei
„kleineren" Objekten durchdringt das magnetische Induktionsfeld in der Regel das Material
vollständig – bei größeren (ab 50 g, je nach Geometrie) müssten die Fälscher schon sehr wenig
Fälschungsmaterial verwenden, um nicht entdeckt zu werden. Ob dies wirtschaftlich ist, ist
fraglich, allerdings könnte es durchaus sein, dass ab dieser Größenordnung Objekte mit
tieferliegendem Kern vorkommen können. Daher sollte man gerade bei Objekten über 1 Unze
immer mehrere geeignete Testmethoden kombinieren. Bei größeren Barren z.B. unbedingt auch
noch Ultraschall anwenden.
Test-Objekte müssen circa 0,8 bis 1 mm dick sein (Ausnahme bei Gold-Dukaten Österreich - siehe
Typ B in der folgenden Leitwert-Tabelle).
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