Kompressor
COMPRESSION
Der COMPRESSION-Regler legt die Intensität der Kompression fest. Je weiter der Regler
im Uhrzeigersinn gedreht wird, desto stärker wird komprimiert. Der Arbeitsbereich liegt
zwischen 0dB im Linksanschlag und -32 dB im Rechtsanschlag.
Der Kompressor arbeitet mit der sogenannten „Soft-Knee"-Charakteristik, dabei wird bereits
relativ früh, aber sanft geregelt (siehe Seite 26, Diagramm 1, Kennlinie B). Zwar können Hard-
Knee-Regelungen unter Umständen noch mehr Lautheit herausholen, dafür regeln sie aber
abrupt und die Gefahr, eine Aufnahme durch Kompressionsartefakte zu ruinieren, ist erheb-
lich höher. Der Soft-Knee-Kompressor fängt dagegen das Signal immer gut ein und bietet
die höchste Aufnahmesicherheit – während bei Bedarf das letzte Quäntchen Lautheit in der
Nachbearbeitung immer noch herausgekitzelt werden kann.
Bei maximaler Kompression erreicht der Kompressor ein Verhältnis (Ratio) von 1:2,5 zwischen
Ein- und Ausgangssignal– damit sind bei sehr unauffälliger Charakteristik sehr wirkungsvolle
Begrenzungen der Dynamik möglich.
Bei der Einstellung der Kompressionsrate bietet die GAIN REDUCT.-Anzeige im Anzeigenfeld
eine gute Orientierung. Sie stellt in 1,5-dB-Schritten dar, wie sich die eingestellte
Kompressionsrate auswirkt. Je nach Signalquelle und dynamischer Struktur sollten die
Reduktionswerte zwischen 4 und 8 dB liegen, um größere Pegelspitzen zu begrenzen und
das nachfolgende Aufnahmesystem optimal auszunutzen.
MAKE UP GAIN
Mit dem MAKE UP GAIN-Regler kann die durch Kompression hervorgerufene Gesamtpegel-
reduktion wieder aufgeholt werden. Mit Hilfe der GAIN REDUCT.-Anzeige im Anzeigenfeld ist
die Einstellung sehr einfach: Wenn der durch die lauteste Stelle hervorgerufene maximale
Reduktionswert z. B. -9 dB beträgt, sollte der MAKE UP GAIN-Regler auf Werte um +9 dB einge-
stellt wer den. Wenn Sie jetzt den Kompressor ausschalten, ist der erzielte Lautheitsgewinn
wahrnehmbar.
NOISE GATE
Der NOISE GATE-Regler dient zur Verringerung leiser Störgeräusche in Signalpausen. Im
Linksanschlag ist das Noise Gate ausgeschaltet, mit der Drehung des Reglers im Uhrzeigersinn
erhöht man den Schwellenwert der Bearbeitung, d. h. das Noise Gate schließt umso früher.
Der Arbeitsbereich des Noise Gates liegt zwischen –100 dB/OFF (Regler im Linksanschlag)
und +15 dB (Regler im Rechtsanschlag). Somit ist das Noise Gate über den gesamten
Dynamikbereich nutzbar.
Das Noise Gate arbeitet sehr „sicher": der Punkt, an dem das Gate öffnet, liegt 6 dB über dem
Punkt, an dem das Gate wieder schließt (6-dB-Hysterese). Eindeutiges Schließen oder Öffnen
ist damit gewährleistet – das gefürchtete „Flattern" ist ausgeschlossen und auch kritische
Signale werden sauber verarbeitet.
Die Einstellung der Release-Zeit des Noise Gates erfolgt automatisch. Die programmabhän-
gige Automation passt die Release-Zeiten der Musik an, um optimales – also unauffälliges
– Öffnen und Schließen sicherzustellen.
Channel One
Bedienelemente
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