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Zum Umgang Mit Der Klangregelung - Phonic POWERPOD 1860 Plus Benutzerhandbuch

Mischverstärker
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28. LF 80 (= BÄSSE)
Der Regelbereich umfasst +/-15 dB bei 80 Hz mit Kuhschwanz
Charakteristik („Shelving"), d.h. alle Frequenzen unterhalb der
Eckfrequenz werden beeinflusst, und zwar um so stärker, je
weiter sie von der Eckfrequenz entfernt sind. Auch dieses Bild
hat seinen Ursprung in der Betrachtung der Wirkungsweise des
Klangreglers auf dem Oszilloskop. Dreht man den Regler, hebt
man also an oder senkt ab, so schwingt die Kurve jenseits der
Eckfrequenz wie ein Kuhschwanz hin und her.
Sie heben die tiefen Frequenzen an, indem Sie den Regler nach
rechts drehen, um Stimmen mehr Wärme zu geben oder Gitarren,
Drums und Synthesizern mehr Druck zu verleihen. Nach links
gedreht reduzieren Sie Rumpelgeräusche von der Bühne oder
Brummeinstreuungen, oder Sie dünnen einen mulmigen Klang
aus.
Stellen Sie den Regler auf "0" (12 Uhr), wenn er nicht benötigt
wird.

ZUM UMGANG MIT DER KLANGREGELUNG

Die Klangregelung in den Kanälen ist so ausgelegt, dass
Sie verschiedene Raumakustiken, Rückkopplungen sowie
den Allgemeinklang der PA positiv beeinflussen können. Bei
Aufnahmen hilft Ihnen die Klangregelung, einzelne Instrumente in
der Mischung besser hörbar zu machen.
Eine Klangreglung im Kanal ist jedoch nicht in der Lage, aus
einer schlechten Lautsprecheranlage eine gute zu machen.
Beginnen Sie grundsätzlich immer mit allen Reglern in 12-Uhr-
Stellung, d.h. auf der "0" Position. Vermeiden Sie extreme
Anhebungen oder Absenkungen einzelner Frequenzbereiche, weil
dadurch der Dynamikumfang einer Lautsprecheranlage extrem
eingeschränkt wird und leicht die Grenzen des Systems erreicht
sind. Außerdem gehen mit Extremeinstellungen der Klangregler
Phasenverschiebungen des Signals einher, die den Gewinn eben
dieser Klangverformung vollkommen zunichte machen.
Eine Anhebung von Frequenzbereichen, also das Bewegen
der Drehregler rechts von der Mittelposition, ist – rein
technisch gesprochen – eine Pegelanhebung. Gerade extreme
Anhebungen im Bassbereich bringen ein Audiosystem schnell an
seine Grenzen, ohne dass Sie einen nennenswerten Gewinn an
Lautheit (empfundene Lautstärke) erzielt hätten. Für Aufnahmen
gilt ähnliches – hier kommt es schnell zur Vollaussteuerung des
Aufnahmesystems bzw. der Aufnahmespur.
Außerdem kann es bei starken Anhebungen einzelner
Frequenzbereiche zu unerwünschten Rückkopplungen kommen.
Überprüfen Sie daher immer wieder den Pegel im Kanal, wenn
Sie die Klangregelung verwenden (mit Hilfe der PFL Funktion).
Tipp: Beim sogenannten „Soundcheck", also dem Einstellen
der Anlage vor der eigentlichen Aufführung, ist man geneigt,
Bässe und Höhen anzuheben und die Mitten abzusenken
(dies gilt übrigens auch beim Abhören einzelner Kanäle in
einer Studiosituation). Das liegt darin begründet, dass unser
Ohr auf Mittenfrequenzen am stärksten reagiert (dies hat rein
biologische Gründe – unser Ohr ist optimal auf die menschliche
Stimme ausgelegt, und die spielt sich nun einmal vornehmlich
im Mittenbereich ab). Schnell urteilt man Informationen im
Mittenbereich als „unangenehm" oder „quäkig", vor allem, wenn
sehr laut abgehört wird.
Tappen Sie nicht in diese Falle. Es sind genau diese
Mittenfrequenzen, die Ihre Darbietung besonders „hörbar"
machen.
Um den Klang beeindruckender zu machen, ist die Bearbeitung
mit Dynamikprozessoren angesagt. Kanal Inserts können
verwendet werden, um Kompressoren, Limiter, Noise Gate o.ä.
einzuschleifen
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29. AUX 1 / AUX 2
Mit diesen Reglern wird das Kanalsignal anteilig auf die jeweilige
AUX Sammelschiene und somit zum entsprechenden Ausgang
AUX 1 bzw. AUX 2 gesendet.
Die Aufgabe eines Mischpults besteht ja darin, mehrere
Eingangssignale zusammenzumischen und auf verschiedene
Ausgänge zu schicken. Neben den Summenausgängen
Links / Rechts gibt es noch sog. Hilfsausgänge, auch
AUX oder EFX Wege genannt. Sie dienen dazu, separate
Mischungen zu erstellen. Damit werden weitere Endstufen und
Lautsprechersysteme in anderen Beschallungszonen, die Spuren
eines Mehrspursystems, externe Effektgeräte, etc. angesteuert.
Die AUX Regler im POWERPOD K-12, K-16 und 1860 PLUS
zapfen das Kanalsignal immer nach dem Hochpassfilter und der
Klangregelung ab. Entscheidend für Ihren Einsatz ist jedoch vor
allem, ob es sich um einen pre Fader oder einen post Fader AUX
Regler handelt.
Pre Fader heißt, das Signal wird vor dem Fader abgegriffen:
Das Signal ist also unabhängig von der Stellung des Kanal
Faders. Dies ist vor allem sinnvoll für die Speisung von
Bühnenmonitoren. Dort wollen Sie in der Regel unabhängig
sein von der Saalmischung und Saallautstärke. Änderungen
des Kanal Faders (und somit des Mischungsverhältnisses in der
Beschallungsanlage) haben keinen Einfluss auf die Lautstärke
der Bühnenmonitore.
Post Fader heißt, das Signal wird hinter dem Fader abgegriffen:
Das Signal ist also abhängig von der Stellung des Kanal Faders
Dies ist vor allem sinnvoll beim Ansteuern von Effektgeräten,
da sich auch der Anteil des Effektsignals ändert, wenn sich die
Stellung des Faders ändert. Wenn also der Lautstärkeregler
des Kanals ganz runter gedreht ist, kommt auch aus dem
AUX Ausgang kein Pegel mehr heraus. Je weiter Sie den
Lautstärkeregler des Kanals aufdrehen (oder besser gesagt, den
Fader hochschieben), umso mehr Signalpegel gelangt auch in
den AUX Ausgang.
Beim POWERPOD K-12, K-16 und 1860 PLUS sind AUX 1 und
AUX 2 fest auf pre Fader eingestellt.
Bedenken Sie, dass die Signale von AUX 1 & 2, bevor Sie
tatsächlich in den entsprechenden Ausgängen zu hören sind,
erst noch die jeweiligen Summen Lautstärkeregler AUX SEND
MASTER durchlaufen.
30. EFX 1 / EFX 2 (DSP)
Die Ausspielwege EFX 1 und 2 sind immer post Fader geschaltet
und werden somit als Effektwege genutzt. In der Regel werden
mit diesen Reglern die Anteile des Kanalsignals gesteuert, die
in die beiden internen Effektprozessoren gelangen. Gleichzeitig
liegen die EFX 1 und EFX 2 Signale an den gleichnamigen
Ausgängen an. So können externe Effektgeräte, z. B. Hall, Delay,
etc. angeschlossen werden.
Die vielfach gebrauchte Wendung, dass mit diesem Regler
„der Kanal mit Hall versorgt wird", ist natürlich falsch, da sie die
Angelegenheit vom falschen Blickwinkel aus betrachtet. Vielmehr
gelangt ein „trockenes", also unbearbeitetes Kanalsignal in das
Effektgerät, wo es bearbeitet wird. Dort wird das Originalsignal
verwendet, um z.B. ein Hallsignal zu erzeugen. Das reine
Hallsignal steht an den Ausgängen des Effektgerätes zur
Verfügung – vorausgesetzt, im Gerät ist das Mischungsverhältnis
von Direkt- und Effektsignal auf „100 % Effekt" eingestellt
(manchmal auch mit „wet" bezeichnet, im Gegensatz zum
unbearbeiteten Originalsignal, das mit „dry" bezeichnet wird).
Die Ausgänge des Effektgerätes werden in der Regel an einen
STEREO AUX RETURN oder einen der Stereoeingänge des
Mischpults/Powermischers angeschlossen. Die Signalstärke
des Halls kann nun mit dem entsprechenden Lautstärkeregler
eingestellt werden, d.h. es wird Hall hinzugemischt. Das erklärt
POWERPOD 1860
/ K-12
/ K-16

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Powerpod k-16 plusPowerpod k-12 plus

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