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Gossen MetraWatt PROFITEST MBASE+ Bedienungsanleitung Seite 39

Serie profitest master
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Inhaltsverzeichnis

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➭ Sonde in der Mitte der Verbindungslinie Erder – Hilfserder ein-
setzen und den Erdungswiderstand bestimmen.
➭ Sondenabstand 2  3 m in Richtung Erder, dann 2  3 m in
Richtung Hilfserder gegenüber dem ursprünglichen Standort
verändern und Erdungswiderstand messen.
Ergeben die 3 Messungen den gleichen Messwert, dann ist dies
der gesuchte Erdungswiderstand. Die Sonde befindet sich in der
neutralen Zone.
Sind die drei Messwerte für den Erdungswiderstand jedoch vonei-
nander abweichend, dann befindet sich der Sondenstandort ent-
weder nicht in der neutralen Zone oder die Spannungs- bzw.
Widerstandskurve verläuft im Sondeneinstechpunkt nicht hori-
zontal.
I
d
E
U
E
K
d = Abstand Erder - Hilfserder
E = Erder
H = Hilfserder
I
= Messstrom
K = neutrale Zone (Bezugserde)
U
= Erdungsspannung
E
R
= U
/ I = Erdungswiderstand
E
E
 = Potential
Bild 10.8.2 Spannungsverlauf im homogenen Erdreich
zwischen Erder E und Hilfserder H
Richtige Messergebnisse können in solchen Fällen entweder
durch Vergrößern des Abstandes Hilfserder – Erder oder durch
Versetzen der Sonde auf der Mittelsenkrechten zwischen Hilfser-
der und Erder (vgl. Bild 10.8.3) erreicht werden. Durch Versetzen
der Sonde auf der Mittelsenkrechten wandert der Sondenpunkt
aus dem Einflussbereich der beiden Spannungstrichter von Erder
und Hilfserder heraus.
E
H
E = Erderstandort
S
H = Hilfserderstandort
S = Sondenstandort
Bild 10.8.3 Sondenabstand S außerhalb der sich überschneidenden
Spannungstrichter auf der Mittelsenkrechten zwischen Erder
E und Hilfserder H
Ausbreitungswiderstand von Erdungsanlagen größerer Ausdehnung
Für das Messen ausgedehnter Erdungsanlagen sind wesentlich
größere Abstände zu Sonde und Hilfserder erforderlich; man
rechnet hier mit dem 2,5- bzw. 5-fachen Wert der größten Diago-
nale der Erdungsanlage.
Solche ausgedehnten Erdungsanlagen weisen oft Ausbreitungs-
widerstände in der Größenordnung von nur einigen Ohm und
weniger auf, so dass es besonders wichtig ist, die Messsonde in
der neutralen Zone einzusetzen.
Die Richtung für Sonde und Hilfserder sollten Sie im rechten Win-
kel zur größten Längenausdehnung der Erdungsanlage wählen.
Der Ausbreitungswiderstand muss klein gehalten werden; notfalls
müssen dazu mehrere Erdspieße verwendet (Abstand 1  2 m)
und untereinander verbunden werden.
In der Praxis lassen sich große Messabstände wegen Gelände-
schwierigkeiten jedoch oft nicht erreichen.
In diesem Fall verfahren Sie wie in Bild 10.8.4 dargestellt.
GMC-I Messtechnik GmbH
I
H
➭ Der Hilfserder H wird im größtmöglichen Abstand von der Er-
dungsanlage eingesetzt.
➭ Mit der Sonde tastet man in gleich großen Schritten den Be-
reich zwischen Erder und Hilfserder ab (Schrittweite ca. 5 m).
➭ Die gemessenen Widerstände werden tabellarisch und an-
schließend grafisch, wie in Bild 10.8.4 dargestellt aufgetragen
(Kurve I).
Legt man durch den Wendepunkt S1 eine Parallele zur Abszisse,
so teilt diese Linie die Widerstandskurve in zwei Teile.
Der untere Teil ergibt, an der Ordinate gemessen, den gesuchten
Ausbreitungswiderstand des Erders R
Ausbreitungswiderstand des Hilfserders R
Der Ausbreitungswiderstand des Hilfserders soll bei einer derarti-
gen Messanordnung kleiner sein als das 100-fache des Ausbrei-
tungswiderstandes des Erders.
Bei Widerstandskurven ohne ausgeprägten horizontalen Bereich
sollte die Messung mit verändertem Standort des Hilfserders kon-
trolliert werden. Diese weitere Widerstandskurve ist mit geänder-
ten Abszissen-Maßstab so in das erste Diagramm einzutragen,
dass beide Hilfserderstandorte zusammenfallen. Mit dem Wende-
punkt S2 kann der zuerst ermittelte Ausbreitungswiderstand kon-
trolliert werden Bild 10.8.4.
Hinweise für Messungen im ungünstigen Gelände
In sehr ungünstigem Gelände (z. B. Sandboden nach längerer
Trockenperiode) können durch Begießen der Erde um Hilfserder
und Sonde mit Soda- oder Salzwasser der Hilfserder- und Son-
denwiderstand auf zulässige Werte verringert werden.
Reicht diese Maßnahme noch nicht aus, dann können zum Hilfs-
erder mehrere Erdspieße parallel geschaltet werden.
Im gebirgigen Gelände oder bei sehr steinigem Untergrund, wo
das Einschlagen von Erdspießen nicht möglich ist, können auch
Drahtgitter mit 1 cm Maschenweite und ca. 2 m
det werden. Diese Gitter sind flach auf den Boden zu legen, mit
Soda- oder Salzwasser zu übergießen und eventuell mit feuchten,
erdgefüllten Säcken zu beschweren.
Kurve I (KI)
m
W
5
0,9
10
1,28
15
1,62
20
1,82
25
1,99
30
2,12
100
40
2,36
120
60
2,84
140
80
3,68
160
100
200
200
5
4
3
S
1
2
S
2
1
0
0
10
20
30
40
0
20
40
60
80
E
ES
S
Bild 10.8.4 Messen des Erdungswiderstandes einer ausgedehnten
Erdungsanlage
; der obere Wert ist der
A/E
.
A/H
2
Fläche verwen-
Kurve II (KII)
m
W
10
0,8
20
0,98
40
1,60
60
1,82
80
2,00
2,05
2,13
S1, S2 = Wendepunkte
2,44
KI
= Kurve I
2,80
KII
= Kurve II
100
R
KI
A/H
K II
S1, S2 = Wendepunkte
KI
= Kurve I
R
A/E
KII
= Kurve II
50
60
70
80
90
100 m KI
100
120 140
160
180 200 m KII
H
39

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