8.4 Aufnahme digital (Windows MME)
Im Gegensatz zu analogen Soundkarten, welche auch ohne Eingangssignal eine leere (nur aus
Rauschen bestehende) Wavedatei erzeugen, müssen Digital In/Out Karten zum Start einer
Aufnahme immer ein gültiges Eingangssignal erhalten.
Wegen dieser Besonderheit hat RME die DIGI32 Serie mit drei einzigartigen Merkmalen ver-
sehen: Einer Fehler-LED für den aktiven Digital-Eingang, der Sicherheitsfunktion Check Input,
sowie einer umfassenden Statusanzeige in der Settingsbox für Ein- und Ausgangsignal.
Die Fehler-LED indiziert, ob der Rechner die Karte mit Betriebsspannung versorgt, und ob ein
gültiges digitales Eingangssignal anliegt. Wann immer ein Fehler auftritt (falscher Eingang
gesteckt, übertragene Daten ungültig, Signal-lieferndes Gerät liefert gar nichts) leuchtet die
LED rot. Sobald ein gültiges Eingangssignal anliegt erlischt sie. Die Anzeige der Samplefre-
quenz (siehe Kapitel 9, Bild Settings) in der Statusanzeige bietet eine ähnliche Funktionalität.
Liegt keine erkennbare Frequenz an erscheint 'Out of Range', bei einer Fehlerdetektierung 'No
Lock'.
Wenn ein Signal mit 48 kHz anliegt, die Aufnahme-Software jedoch auf 44,1 kHz eingestellt ist,
wird die Aufnahme verweigert (Check Input). Dies verhindert fehlerhafte Aufnahmen, die sich
weniger durch schlechten Klang als durch eine falsche Wiedergabegeschwindigkeit auszeich-
nen, was oft erst in einem späteren Stadium der Bearbeitung bemerkt wird.
Damit wird eine Konfiguration der jeweiligen Software zur Durchführung einer digitalen Auf-
nahme zum Kinderspiel. Nach der Wahl des richtigen Eingangs zeigt Ihnen DIGI32 die
aktuelle Samplefrequenz. Diese können Sie nun im Eigenschaftendialog des jeweiligen Auf-
nahme-Programmes einstellen.
Der nebenstehende Screenshot zeigt einen
solchen typischen Dialog, in dem grundle-
gende Parameter wie Samplefrequenz und
Bitauflösung einzustellen sind.
Bei der Wahl der Bitauflösung sind prinzi-
piell beliebige Einstellungen möglich, so-
lange diese von der Hardware unterstützt
werden. Auch wenn am Eingang 24 Bit
anliegen kann man die Software mit nur 16
Bit aufnehmen lassen. Die unteren Bits
gehen dann jedoch unwiderruflich verloren.
Umgekehrt bringt die Aufnahme in 24 Bit
von einer 16 bittigen Quelle keinerlei Ge-
winn.
Normalerweise ist der Ausgang der Karte abgeschaltet. Oft ist es jedoch sinnvoll, das Ein-
gangssignal abzuhören oder weiterzuleiten. Für solche Fälle enthält DIGI32 einen Monitor-
betrieb, der in der Settingsdialogbox des DIGI32 Treibers konfigurierbar ist (Out-
put/Automatic). Ein 'Scharfschalten' der Aufnahmesoftware per Pause oder Record führt dann
zum Durchschleifen des Eingangssignales. Das Eingangssignal wird jedoch von einer
gleichzeitig laufenden Wiedergabe überschrieben, ein Monitoring ist also bei aktivem Playback
nicht möglich.
8.5 Aufnahme während der Wiedergabe
DIGI32 erlaubt das Abspielen einer Wavedatei während der Aufnahme einer weiteren Wa-
vedatei. Dieses als Full Duplex oder Record while Play bekannte Merkmal ist für mehrspuriges
Harddisk Recording unverzichtbar, muß aber von der Aufnahme-Software unterstützt werden.
Bedienungsanleitung DIGI32 © RME
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