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Der Manuelle Modus M: Die Maximale Freiheit; Woher Kommen Die Krummen Blendenzahlen - Canon EOS 800D Handbuch

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Kapitel 3 • So nutzen Sie die Kreativprogramme
Ein weiterer Fallstrick bei der Schärfentiefe ist, dass sie sich leider nicht be-
liebig durch eine weiter geschlossene Blende erhöhen lässt. Dies geht nur
bis zu einer bestimmten Grenze. Wenn Sie die Blende sehr stark schließen,
kommt die sogenannte Beugungsunschärfe ins Spiel. Durch diesen optischen
Effekt sinkt die Schärfeleistung ab einer gewissen Blendenzahl. Das Ausmaß
der Beugungsunschärfe hängt vom Objektiv ab. Bei einigen Modellen ist sie
bereits bei Blende 16 deutlich zu sehen.
Abbildungsmaßstab und Schärfentiefe
Auf den ersten Blick scheint auch die Brennweite Einfluss auf die Schärfentiefe zu ha-
ben. Die Landschaftsaufnahme mit der größeren Blendenöffnung und die Aufnahme
der Statue mit der weiter geschlossenen Blende zeigen es. Tatsächlich aber täuscht
dieser Eindruck, denn entscheidend ist hier auch der Abbildungsmaßstab, also das
Verhältnis der Größe des Gegenstands im Bild zu dessen tatsächlicher Größe. Durch
die längere Brennweite tritt eine Verdichtung der Perspektive auf, wie Sie sie in Kapi-
tel 8, »Das passende Zubehör finden«, kennenlernen. Da weniger vom Hintergrund
mit auf das Bild kommt, erscheint dieser stärker verschwommen. Die Brennweite
spielt indirekt eine Rolle, da der Abbildungsmaßstab wiederum von der Brennweite
und dem Abstand zum fotografierten Objekt abhängig ist.
Abbildung 3.25
y
Links: Selbst mit offener Blende ist diese Weitwinkelaufnahme von vorn bis hinten scharf.
Rechts: Trotz einer großen Blendenzahl ist der Hintergrund unscharf.
84

Woher kommen die krummen Blendenzahlen?

Was hat es mit den Zahlen wie f1,4, f2,8, oder f3,5 auf sich, und warum ist f1,4
eine große Blende und f16 eine kleine? Um dies zu verstehen, hilft ein Blick
auf die Formel zur Berechnung der Blendenzahl:
Blendenzahl = Brennweite ÷ absoluten Durchmesser der Blendenöffnung
Von einer Blende zur nächsten verdoppelt beziehungsweise halbiert sich die
Menge des Lichts, das auf den Sensor fällt. Bei der Belichtungszeit verdoppelt
oder halbiert sich die Lichtmenge nach den Regeln einer einfachen Bruch-
rechnung. Bei einer Verschlusszeit von 1/100 s kommt halb so viel Licht durch
wie bei 1/50 s und doppelt so viel wie bei 1/200 s. Um die runde Blendenöff-
nung zu verdoppeln oder zu halbieren, muss die Fläche des Kreises verdop-
pelt beziehungsweise halbiert werden. Dazu muss dessen Durchmesser mit
der Wurzel aus 2 – also ≈1,4 – multipliziert beziehungsweise durch ≈1,4 divi-
diert werden. Die Zahl 1,4 wiederum führt zur Blendenreihe, wie sie auch an
der 800D angezeigt wird.
1,4
2
2,8
4
5,6
× √ 2 ≈ 1,4
× 1,4
× 1,4
× 1,4
...

Der manuelle Modus M: die maximale Freiheit

Mit einem Dreh des Moduswahlrads auf M aktivie-
ren Sie den manuellen Modus der EOS 800D. Hier
stellen Sie Blende und Belichtungszeit selbstständig
ein. Die Kamera fotografiert mit diesen Werten, egal,
ob sie zu einem korrekt belichteten Bild führen oder
nicht. Falls Sie die Kamera nicht mit dem Finger be-
dienen möchten, kommt eine weitere Taste ins Spiel:
Die Belichtungszeit stellen Sie mit dem Hauptwahl-
rad
ein. Um die Blende zu verstellen, halten Sie
die Av -Taste
für Blenden- und Belichtungskorrek-
1
tur gedrückt und drehen parallel am Hauptwahlrad.

Der manuelle Modus M: die maximale Freiheit

Abbildung 3.26
y
Die Blendenlamellen,
hier sind es fünf
Abbildung 3.27
z
Die Blendenreihe für
ganze Blenden
8
11
16
22
32
45
...
...
...
...
...
1
Abbildung 3.28
<
Halten Sie die Av -Tas-
te
1
gedrückt, und
drehen Sie gleichzeitig
am Hauptwahlrad, um
den Blendenwert zu
ändern.
85

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