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Kapitel 3 • So nutzen Sie die Kreativprogramme
Das Tv-Programm: Bilder gestalten mit
der Belichtungszeit
Tv steht für Time Value (englisch für »Zeitwert«). Mit dem Tv -Programm ge-
ben Sie der 800D eine Belichtungszeit fest vor. Da die Kamera dazu selbst-
ständig die passende Blende wählt, heißt dieser Modus auch Blendenauto-
matik oder Zeitvorwahl.
Die Kamera stellt die meisten einstellbaren Belichtungszeiten als Bruch-
teil einer Sekunde dar. Mit
tung schnell in die eine oder andere Richtung verstellen. Alternativ können
Sie dazu das Hauptwahlrad
Sie die Belichtungszeit um ein Drittel erhöht oder gesenkt.
Auf dem Display sehen Sie rechts die kürzeste Belichtungszeit, die mit der
EOS 800D möglich ist: 1/4000 s. Links sind die langen Belichtungszeiten zu
sehen. Beim Verstellen springt die Darstellung nach 1/4 s
auf 0"3 um. Die Anführungsstriche " stehen für Sekunden,
es sind 0,3 Sekunden gemeint. Gehen Sie noch weiter nach
links, erreichen Sie die längste mögliche automatische Be-
lichtungszeit der EOS 800D: 30 s. Wenn Sie mit dieser Ein-
stellung den Auslöser herunterdrücken, brauchen Sie aller-
dings nicht nur eine halbe Minute Geduld, sondern auch ein
Stativ, um das Bild nicht zu verwackeln.
Abbildung 3.16
y
Per Finger oder durch
Hauptwahlrad schlägt Finger
Drehen am Hauptwahl-
Wenn Sie den Blick nicht vom Sucher nehmen möchten, gibt es zur Bedienung per
rad können Sie die ge-
Hauptwahlrad
keine Alternative. Es ist deshalb lohnenswert sich mit dieser Art
wünschte Belichtungs-
der Bedienung vertraut zu machen.
zeit einstellen.
Sicher belichten, ohne zu verwackeln
Wie die Darstellung der rennenden Person im Display zeigt, ist der Tv -Modus
vor allem dann interessant, wenn es darum geht, Momente einzufrieren. Vor
dem vergleichsweise trägen menschlichen Auge ablaufende Vorgänge kön-
nen damit in ihren einzelnen Bewegungsphasen dargestellt werden. Ande-
rerseits lassen sich Bewegungen gezielt fließend darstellen.
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und einem Fingertipp können Sie die Belich-
benutzen. Mit jedem hörbaren Klick haben
Doch auch für die allgemeine Bildschärfe spielt die Belichtungszeit eine Rolle.
Ob ein Bild scharf ist oder nicht, hängt nämlich ganz entscheidend davon
ab, wie ruhig Sie die Kamera beim Fotografieren halten. Einen großen Ein-
fluss darauf hat die Brennweite des Objektivs. Um diesen Zusammenhang zu
verstehen, ist es hilfreich, sich den Blick durch ein langes Rohr vorzustellen.
Schon kleinste Bewegungen der Hand führen hier dazu, dass das Bild stark
wackelt. Je heftiger diese Ausschläge sind, desto kürzer muss also die Belich-
tungszeit sein, um ein scharfes Bild zu bekommen.
Um die Belichtungszeit zu ermitteln, die mit einer von Hand gehaltenen
Kamera noch zu scharfen Bildern führt, gibt es folgende Formel, die auch als
Kehrwertregel bekannt ist: 1 ÷ (Brennweite × 1,6).
Hier ein Beispiel für eine am Objektiv eingestellte Brennweite von 55 Milli-
metern: 1 ÷ (55 × 1,6) = 1/88 s. Der Wert von 1,6 ist der Cropfaktor. Dabei handelt
es sich um den Faktor, mit dem die Brennweite einer APS-C-Kamera multipli-
ziert werden muss, um die Brennweite in das Kleinbildäquivalent umzurech-
nen (siehe den Exkurs »Die digitale Kameratechnik« ab Seite 33). Dieser Fak-
tor spielt eine Rolle, da sich der Bildwinkel der Objektive durch die reduzierte
Sensorgröße verkleinert. Verwacklungen – bei Aufnahmen aus der Hand –
schlagen sich dadurch entsprechend stärker im Bild nieder.
[ 70 mm | f8 | 1/400 s | ISO 100 ]
Abbildung 3.17
y
Links: Durch die kurze Belichtungszeit im Tv -Modus konnte der Vogel im Flug eingefroren
werden. Selbst die Flügelspitzen sind scharf abgebildet. Rechts: Je länger die Brennweite,
desto höher die Verwacklungsgefahr bei Bewegungen. Deshalb wurde im Tv -Modus eine
kurze Belichtungszeit von 1/500 s eingestellt.
Das Tv-Programm: Bilder gestalten mit der Belichtungszeit
[ 300 mm | f8 | 1/500 s | ISO 400 ]
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