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Die Tücken Der Schärfentiefe - Canon EOS 800D Handbuch

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Kapitel 3 • So nutzen Sie die Kreativprogramme
lichkeit, den Blitz durch einen Druck auf die Blitztaste zuzuschalten. Näheres
dazu erfahren Sie in Kapitel 7, »Besser blitzen mit der EOS 800D«.
Welcher Modus ist wann sinnvoll?
Sport, bewegte Objekte: Tv
Bei der Sportfotografie kommt es in der Regel darauf an, Bewegung sichtbar zu ma-
chen – entweder über das Einfrieren (kürzere Belichtungszeit) oder durch Bewegungs-
unschärfe (längere Belichtungszeit). Mit Tv lassen sich beide Varianten umsetzen.
Landschaft, Porträts: Av
Ein Landschaftsfotograf möchte in seinen Bildern oft von vorn bis hinten durchgängig
scharfe Motive, also eine hohe Schärfentiefe. Mit dem Av -Programm wird er tenden-
ziell einen großen Blendenwert wählen, der dies möglich macht. In der Porträtfoto-
grafie wiederum wirken Bilder mit niedriger Schärfentiefe sehr gut. Hier wird der Fo-
tograf gezielt kleine Blendenwerte einstellen.
Die Tücken der Schärfentiefe
Das Spiel von Schärfe und Unschärfe eröffnet viele Gestaltungsmöglichkei-
ten. Eine zu geringe Schärfentiefe kann jedoch auch zum Problem werden.
Ein typisches Beispiel für eine falsch gewählte Blende sind Gruppenaufnah-
men, bei denen die einzelnen Personen versetzt zueinander stehen. Ist die
Blende zu weit geöffnet (kleine Blendenzahl), reicht die Schärfentiefe häufig
nicht aus, um alle Beteiligten scharf abzubilden. Je näher Sie den Motivteilen
sind, je weiter diese auseinanderliegen und je weiter die Blende geöffnet ist,
desto stärker zeigt sich dieses Problem.
Keine Sorge: Mit eigener Erfahrung bekommen Sie im Laufe der Zeit ein gu-
tes Gefühl für die richtige Blendenwahl. In der Zwischenzeit hilft der prüfende
Blick auf den Kameramonitor. Auch Experimente mit einem Schärfentiefe-
rechner bringen Sie voran. Mit diesem Hilfsmittel können Sie sich die Schär-
fentiefe für eine Kombination aus Blende, Brennweite und Fokussierung aus-
rechnen lassen. Online finden Sie unter www.dofmaster.com/dofjs.html ein
Programm, das Ihnen unter Near Limit den Beginn der scharf dargestellten
Zone und unter Far Limit dessen Ende anzeigt. Unter Total erscheint die Diffe-
renz zwischen diesen Werten, also die Ausdehnung der Schärfentiefe. Dieses
Programm gibt es übrigens auch für Android-Smartphones und das iPhone.
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Mehr Spaß am Apple-Telefon bereitet allerdings der Simple DoF Calculator,
den es für wenig Geld im App Store gibt. Um ein Gespür für die Schärfentiefe
bei unterschiedlichen Brennweiten und Blendeneinstellungen zu bekommen,
helfen Ihnen eigene Versuche jedoch mehr als jedes Rechentool.
Ein Beispiel aus der Praxis: Bei Blende 5,6 und einer Fokussierung auf die
50 Meter entfernte Gams in Abbildung 3.24 startet der scharfe Bereich bei
28,7 Metern Distanz von der Kamera und endet bei 194,2 Metern. Die Berge
in mehreren hundert Metern Entfernung können so unmöglich scharf abge-
bildet werden. Mit einem Abstand von 67,3 Metern zur Gams hätte der Foto-
graf bei gleicher Blendeneinstellung
sämtliche Motivteile ab einer Entfer-
nung von 33,58 Metern scharf abbilden
können. Bei diesen 67,3 Metern handelt
es sich um die sogenannte hyperfokale
Distanz, die auch in Kapitel 10, »Na-
tur inszenieren mit der EOS 800D«, ein
Thema ist.
Abbildung 3.24
>
In dieser Konstellation war es nicht möglich, mit
Blende 5,6 das ganze Motiv scharf abzubilden.
Das Av-Programm: Steuern Sie die Schärfentiefe!
Abbildung 3.23
<
Spielen Sie verschie-
dene Szenarien mit ei-
nem Schärfentieferech-
ner durch. Mit der Zeit
entwickeln Sie jedoch
auch ohne Rechenhilfe
ein Gespür für die pas-
sende Blende.
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