7.3.4 Seilrollen
Sämtliche Seilrollen sind alle 50 Flugstunden, mindestens jedoch ein Mal jährlich, auf Verschleiß
zu kontrollieren. Die Seilrollen müssen leichtgängig sein, die Lauffläche darf keine Beschädigungen
aufweisen und das Seil darf nicht derart aus der Führung gebracht werden können, dass ein
Verklemmen des Seils seitlich der Rolle möglich ist. Der Austausch erfolgt nach Zustand.
7.3.5 Kontrolle der Rippen und Rippenanschlüsse
Die Rippen können optisch und mechanisch überprüft werden. Versucht man, das Rippenrohr von
Hand mit Daumen und Zeigefinger leicht zusammenzudrücken, kann eine schadhafte, weiche
Stelle des Laminats festgestellt werden. Ein weiteres Anzeichen für eine Schwachstelle ist ein
knackendes Geräusch bei Belastung. Werden Risse im Laminat festgestellt, ist eine Reparatur
notwendig und es darf nicht geflogen werden.
Besondere Aufmerksamkeit ist den Verbindungen der Rippen zum Holm zu schenken.
Schwachstellen an den Rippenanschlüssen können am besten entdeckt werden, indem man die
Rippe im ausgeklappten Zustand an ihrem Ende nach oben und unten belastet (ca. 100 N am
Rippenende). So kann eine mögliche Rissbildung im Übergangsbereich zum Holm an den
Verbindungsplatten festgestellt werden.
Besonders sorgfältig sollte die Rippe, an der der Spoilerhebel befestigt ist, kontrolliert werden.
Zusätzlich ist hier auch die Anbindung des Gelenks für den Spoilerhebel zu überprüfen.
Grundsätzlich sind die Rippen alle 50 Flugstunden, mindestens jedoch ein Mal jährlich oder nach
Überlastung zu kontrollieren. Nach einer Landung, bei der ein Flügelende den Boden berührt hat,
sind unbedingt die äußeren 3 Rippen und Rippenanschlüsse auf Beschädigungen zu überprüfen.
7.3.6 Hauptbolzen und Brückenplatten
Die Hauptbolzen sollten alle 100 Flugstunden, mindestens jedoch ein Mal jährlich, gereinigt und
nachgefettet werden, da sie als Gelenk dienen. Die Brückenplatten sind auf Risse und Korrosion
zu kontrollieren. Nach der Montage muss sichergestellt werden, dass die Gummis der
Sicherungsslinte um die Hauptbolzen gelegt und unter die Splinte geschoben, bzw. die
Klappsplinte geschlossen wurden.
7.3.7 D-Holm
Sollte der D-Holm größeren lokalen Belastungen wie z. B. durch steinige Aufbauplätze oder durch
unsachgemäßen Transport ausgesetzt worden sein, so sind diese Stellen auf Schäden zu
untersuchen. Im Bereich der Sandwichschalen kann dies durch Abdrücken der Schale mit dem
Daumen geschehen. Sollte ein gravierender Schaden vorliegen, so kann dieser durch eine weiche
Stelle oder durch eine Delle festgestellt werden. Auch ein Knacken oder Knirschen bei Druck auf
die Holmschale oder Steg (Holmrückwand) dient als Indikator für schadhafte Stellen. Dann ist,
ebenso wie bei Rissen im Laminat, der Hersteller oder eine von AIR autorisierte Prüfstelle zu
kontaktieren. Bis zur Behebung des Schadens darf nicht geflogen werden.
Besonders Augenmerk ist auf den Bereich der Holmgurte zu legen. Sie verlaufen oberhalb und
unterhalb des Stegs sowie von der Nasenschlaufe zum Außenflügel. Sollte in diesem Bereich ein
Schaden optisch oder mechanisch zu erkennen sein, ist unbedingt der Hersteller um Rat zu fragen.
Das gleiche gilt, falls der Holm in diesem Bereich starken mechanischen Belastungen ausgesetzt
wurde, wie z.B. durch unsachgemäßen Transport oder einen Crash und auf den ersten Blick kein
Schaden festgestellt werden konnte.
7.3.8 Segelspannung
Das Segelmaterial ist je nach Feuchtigkeit und Einsatztemperatur Schrumpfungsprozessen
unterworfen. In trockenen und heißen Regionen macht sich dieser Effekt besonders stark
bemerkbar. Anzeichen für Schrumpfungsprozesse am Segel sind z.B.:
Segel lässt sich nur sehr schwer bis zur Markierung spannen
Segelnaht am Außenflügel kommt beim Spannen außerhalb des Holmknicks zu liegen
Sollten beim Aufbau Anzeichen für eine zu hohe Segelspannung festgestellt werden, so darf das
Segel nicht bis zur Markierung am Spannseil gespannt werden, da es hierdurch beschädigt werden
könnte. Der Randbogen bzw. die Verbindungen an den Rippen müssen
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dann entsprechend