6 Flugeigenschaften
6.1 Start
6.1.1 Fußstart
Der ATOS-VR PLUS liegt statisch hecklastig auf den Schultern. Nach den ersten Schritten und bei
ausreichender Anströmgeschwindigkeit stabilisiert er sich jedoch in einem zum Abheben günstigen
Anstellwinkel. Bei den ersten Schritten muss die Nase jedoch aktiv unten gehalten werden.
Grundsätzlich den Anstellwinkel eher zu flach als zu steil wählen, d. h. leichter Zug am
Steuerbügel. Mit geringem Anstellwinkel ist der ATOS-VR PLUS weniger seitenwindanfällig.
Zudem sind die Flügelenden deutlich weiter vom Boden entfernt, die Spoiler werden bei den
ersten Schritten besser angeströmt und die Gefahr eines Strömungsabrisses minimiert.
Vor dem ersten Flug ist es von Vorteil, den Startlauf auf einer ebenen Fläche zu trainieren. Durch
die gute Spoilerwirksamkeit kann der Flügel mit entsprechender Übung auch bei böigen
Bedingungen stabilisiert werden. Dies sollte bei entsprechenden Windbedingungen auf einem
ebenen oder leicht abschüssigen Übungsgelände trainiert werden.
Als Klappenstellung für den Start hat sich ein Klappenausschlag von ca. 10-15° bewährt. In
dieser Stellung schaut der Klappenrückstellgummi gerade aus dem Kiel heraus.
Tipps für starken Wind:
1. Den Anstellwinkel so gering halten, dass der Flügel leicht auf den Schultern liegt.
Ist der Anstellwinkel zu gering, lässt sich der Flügel nur schwer stabilisieren.
2. Den Flügel von einem Starthelfer nur innerhalb der Spoiler an der Nase halten
lassen. Hält der Helfer den Flügel weiter außen und zieht ihn dabei nach unten, hat
der Pilot keine Möglichkeit den Anstellwinkel zu verkleinern und kann unkontrolliert
abheben. Grundsätzlich gilt: Wird ein Starthelfer benötigt, sind die Bedingungen
grenzwertig. Im Zweifelsfall nicht starten!
6.1.2 Windenschlepp
Der ATOS-VR PLUS lässt sich am besten mit einer Klappenstellung von 10-15° schleppen. Mit
dieser Klappenstellung kann langsamer geflogen werden als mit geringerem Klappenausschlag.
Dies wirkt sich bei Gegenwind günstig auf die Ausklinkhöhe aus und erleichtert den Start. Während
des Schlepps ist unbedingt auf ausreichende Fahrt zu achten (Basis ca. auf Höhe der Stirn). Zu
langsames Fliegen bedeutet Leistungsverlust und weniger Sicherheitsreserve!
Vorsicht: Ein Strömungsabriss bei Unterschreiten der Mindestgeschwindigkeit kann zum
„Lockout" oder Trudeln am Seil führen.
Achtung: Schleppseil immer über die Basis führen. Umklinken erst in der Höhe, bei der eine
komplette Landevolte geflogen werden kann.
6.1.3 UL-Schlepp
Beim UL- Schlepp sollte bei Windstille wegen der geringeren Mindestgeschwindigkeit mit 10-15°
Klappe gestartet werden. Ansonsten ist eher eine geringere Klappenstellung (5°) von Vorteil, da
hierdurch die Trimmgeschwindigkeit an die Geschwindigkeit des UL's angepasst werden kann, und
die Richtungsstabilität des ATOS-VR PLUS weiter zunimmt.
Wichtig: Es muss unbedingt vermieden werden, tiefer als das UL zu fliegen, da der ATOS beim
Einfliegen in den Abwind und die Propellerböen des ULs sehr stark abnickt! Beginnt das
Schleppflugzeug nach dem Start zu steigen, muss sofort mitgestiegen werden, um nicht in den
Abwind der Schleppmaschine zu gelangen.
Achtung: Bei zu kurzem Schleppseil und Startwagenstart kann der Startwagen plötzlich zu einer
Seite ausbrechen. Ursache ist das Erreichen des Anfahrwirbels und des Propellerstrahls der
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